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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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war froh, dass er so tat, als sei nichts gewesen. Sie schlüpfte in die Jacke und krempelte sich die Ärmel hoch. »Wollen wir?«, fragte Lena, die es eilig hatte, aus dem Schlafzimmer zu kommen.
    Als der Jeep den Hotelparkplatz verließ, versuchte Lena nochmals aus Peter herauszubekommen, wohin die Fahrt gehen sollte.
    Peter schüttelte nur leicht den Kopf, klappte den Kragen seiner Lederjacke nach oben und gab Gas.
    »Werde ich um neun zu Hause sein?«, hakte Lena nach.
    »Nein, Maureen und Anna werden die Yogastunde alleine machen müssen.« Er sah zu ihr hinüber und zwinkerte ihr zu. »So fällt ihnen wenigstens auf, dass du über Nacht nicht zu Hause warst. Das war doch der Plan, oder?«
    »Ja, das war der Plan«, bestätigte Lena und betrachtete die Gegend. Wenig später fuhren sie auf die Autobahn in nördlicher Richtung. Lena las mehrfach den Namen Alcúdia und meinte sich zu erinnern, dass Maureen den Ort irgendwann einmal erwähnt hatte.
    Der kühle Morgenwind wehte ihr um die Nase. Je näher sie den Bergen kamen, desto deutlicher konnte sie linker Hand die einzelnen Bergkämme erkennen, wenn sie sich auch nur unmerklich vor dem dunklen Nachthimmel abzeichneten. Die Autobahn war um diese Uhrzeit noch leer und nur das Scheinwerferlicht durchschnitt die Finsternis.
    Lena schloss die Augen und genoss, wie der Wind ihr ins Gesicht blies. Dann blickte sie zum Himmel hoch und bemerkte, wie klar sie die Sterne am Firmament ausmachen konnte. Die wenigen Ortschaften, die sie passierten, waren nur schwach beleuchtet und wurden bald darauf wieder von der Nacht verschluckt.
    Als die Autobahn in eine einspurige Schnellstraße überging, begann es zu dämmern. Der tiefschwarze Nachthimmel ging in dunkles Purpur über.
    Nur wenige Minuten später fuhren sie durch den Ort Pollenca. Erst als Lena die ersten Hinweisschilder zum Cap Formentor entdeckte, kam ihr der Verdacht, dass Peter mit ihr dorthinfahren könnte. Maureen hatte erwähnt, dass es in der Morgendämmerung dort unglaublich schön sein sollte. Unwillkürlich plagte sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatte mit Maureen dorthin fahren wollen. »Peter?«
    »Hm?«, brummte er und durchfuhr einen Kreisverkehr.
    »Ich hatte Maureen versprochen, mit ihr ans Cap Formentor zu fahren.«
    Er wandte sich ihr zu. »Das wusste ich nicht. Maureen hat nur so vom Sonnenaufgang dort geschwärmt, dass ich ihn mir schon immer mal ansehen wollte.«
    Peter musste mehr Kontakt mit Maureen gehabt haben, als sie geglaubt hatte. Erst die Sache mit dem Yoga und nun wusste er auch, dass der Tagesanbruch dort etwas Besonderes sein sollte.
    »Du kannst ja trotzdem mit ihr hinfahren«, sagte Peter. »Es wird jeden Tag anders aussehen, denkst du nicht?«
    Vermutlich war das so. Außerdem hatte Maureen bisher nicht mehr davon gesprochen.
    Wenig später ließen sie Port de Pollenca hinter sich und eine Serpentinenstraße schraube sich hoch in die Berge. Vor ihnen tauchte ein Plateau auf und Peter stellte den Wagen in einer Einbuchtung ab. »Wir sind da. Ab jetzt geht´s zu Fuß weiter.«
    Lena hüpfte aus dem Jeep und folgte Peter die lang gezogenen Steinstufen nach oben. Der Himmel hinter dem Bergkamm schimmerte purpurn, sonst war aufgrund der Dunkelheit noch nicht viel zu erkennen.
    Nach fünf Minuten gelangten sie auf eine weitläufige Plattform, die einen herrlichen Blick auf die kargen Bergrücken und das offene Meer bot. Lena beugte sich über die steinerne Brüstung und sah hinunter. Das anbrechende Tageslicht erreichte diesen Bereich noch nicht. Trotzdem ahnte sie durch das Geräusch, der leise an die Felsen klatschenden Wellen, dass tief unter ihr das Meer sein musste.
    »Ich war tagsüber mal hier, aber das ist schon Jahre her«, flüsterte Peter. Er setzte sich auf eine in den Stein gemeißelte Bank und blickte nach Nord-Osten.
    Plötzlich begann der hintere Bergkamm zu glühen. Das dunkle Rot ging langsam in ein kräftiges Orange über, und der Horizont über dem Meer schien zu brennen. Lena stand wie angewurzelt am östlichsten Punkt der Plattform. Der Dunstschleier, der über dem ersten Bergrücken lag, schien pechschwarz zu sein. Gemächlich schob sich die Sonne zwischen zwei Gipfeln nach oben. Fasziniert beobachtete Lena, wie das brennende Rot des Horizonts verlosch und den milderen Farben des heranbrechenden Tages wich.
    In diesem Moment spürte sie, wie Peter hinter sie trat und flüsterte: »Was für ein Anblick.«
    Lena nickte. Ein Kribbeln kroch ihren Nacken hoch und ließ sie

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