Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
später!«
»Du kommst also heute Nacht nach Hause?«, fragte Maureen, die sie zur Haustür begleitete.
»Wenn mich Carina nicht braucht, schon.« Lena blickte zu Boden. Sie spürte, wie sich die Hitze in ihrem Körper ausbreitete. Es würde nicht lange dauern, bis ihr Gesicht rot glühen würde. »Ich muss los. Das Fahrrad steht im Hafen und ich muss zu Fuß gehen.«
»Soll ich dich fahren?«, fragte Maureen.
Lena dachte an das rote Cabrio in der Garage und schüttelte verneinend den Kopf. »Lieb von dir, aber es ist ja nicht weit.«
Auf dem Weg zum Isolde dachte Lena über Peter nach. Wie sollte sie mit ihm umgehen, wenn er sie nach Feierabend abholte? Als sie im Restaurant angekommen war, hatte sie bereits den Entschluss gefasst, sich ganz normal zu verhalten. Freundschaftlich. Den Kuss würde sie aus ihren Gedanken verbannen, wenn es ihr auch schwerfiele.
Während sie die Gäste bediente, blieb ihr keine Zeit, weiter darüber nachzugrübeln. An diesem Tag arbeitete sie im Bistro, und kaum wurde ein Tisch frei, musste sie sich beeilen, um ihn für die nächsten Gäste vorzubereiten. Als sich die Tische leerten und sie auf die Uhr blickte, war es bereits nach elf. Schnell wischte sie die frei gewordenen Tische ab, rückte alles wieder an seinen angestammten Platz und eilte zur Bar, als weitere Gäste zahlen wollten.
Mit der Schatztruhe auf dem Tablett ging sie zurück und wartete, bis der bärtige Mann das Geld darin verstaut hatte. Als sie das Wechselgeld zurückbringen wollte, fand sie den Tisch leer vor, obwohl sie keine drei Minuten hatten warten müssen. Mit einem Seufzen räumte sie die beiden Cocktailgläser auf das Tablett und eilte in Richtung Bar.
Lena lief den schmalen Gang zwischen dem Gästebereich und der im Haus befindlichen Bar entlang und erstarrte. Vor ihr standen Ron und Jörg. Bevor sie überhaupt eine Reaktion zeigen konnte, rutschte ihr das Tablett von der linken Hand. Erst als die Cocktailgläser auf dem Boden zersplitterten und das Tablett scheppernd vor ihren Füßen lag, erwachte sie aus ihrer Starre. Sprachlos starrte sie die beiden an.
Ron starrte aus aufgerissenen Augen zurück, und Jörg kniete sich auf den Boden und legte die größten Scherbenteile auf das Tablett. »Ich habe dir gesagt, es ist eine blöde Idee, hier einfach so aufzutauchen«, flüsterte er und sah von Ron zu Lena.
»Was zum Teufel macht ihr hier?«, fragte Lena mit einem Zittern in der Stimme.
Julian kam aus dem Lokal gerannt und blickte von einem zum anderen. Lenas Chef reichte Jörg die Hand. »Bitte stehen Sie auf. Haben Sie sich wehgetan?«
Julian bedachte Lena mit einem verärgerten Blick.
»Nein, nein, alles Okay«, stammelte Jörg und stand auf, ohne dessen Hand zu nehmen. »Die Sauerei tut mir leid.«
»Darf ich Sie auf ein Getränk einladen?«, fragte Julian. »Als kleine Entschädigung.«
»Es war unsere Schuld ... äh ... wir hätten nicht einfach ...«, stammelte Ron und hob um Worte ringend die Hände. »Lena?«
»Sie kennen sich?«, hakte Julian nach.
Ron nickte.
»Ich wusste nicht, dass mein Ex hier auftauchen wollte, Julian. Es tut mir wirklich leid«, versuchte Lena sich zu entschuldigen.
Julian sah von Lena zu Ron, dann zu Jörg. Sein Blick verfinsterte sich. Er musste begriffen haben, was hier vor sich ging. »Theo wird deinen Bereich übernehmen. Du räumst die Schweinerei hier weg und dann machst du Feierabend. Und du kommst erst wieder, wenn du deine persönlichen Probleme geklärt hast, verstanden?« Julian stemmte die Arme in die Hüften und schüttelte den Kopf. »So etwas kann ich hier nicht durchgehen lassen.«
In Lena brodelte es. Es war nicht ihre Schuld. Sie hatte die beiden nicht gebeten, hier aufzutauchen. »Ich kläre das, und es wird nicht wieder vorkommen. Das verspreche ich dir«, presste sie hervor und sah Julian flehend an. Sie wollte diesen Job nicht verlieren.
Julian nickte. »Das will ich hoffen.«
Lena ließ Ron und Jörg stehen, eilte in das Lokal und holte Besen und Schaufel. Die beiden sammelten gerade die Scherben auf, als Lena wieder in den Gang trat. »Verschwindet und lasst mich das machen. Wir sprechen uns gleich noch.« Sie zeigte auf die Straßenecke, die hinter dem Lokal lag. »Wartet dort auf mich.«
Theo kam auf sie zu. »Julian ist stinksauer. Was ist denn los?«
»Nichts«, murrte Lena. »Danke, dass du meinen Bereich übernimmst.«
»Der ist sowieso leer. Kann ich dir helfen?«
Ron und Jörg verließen zögernd den Gang. Lena sah
Weitere Kostenlose Bücher