Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
Öffentlichkeit zu ihr zu stehen.
Lena schlang ihre Arme um Peter. »Du hast recht. Wir haben alle Zeit der Welt.«
Zum Abschied küssten sie sich lange und zärtlich, und Peter versprach, sich bald bei ihr zu melden. Es fiel Lena schwer, sich aus seiner Umarmung zu lösen, doch es war Zeit zu gehen.
13
»Sag mal, was ist eigentlich los?«, fragte Anna, als sie Lena in der Küche antraf. »Es ist ja kein Thema, wenn du nicht mehr zum Yoga auftauchst, aber ich mache mir Sorgen.«
»Morgen früh bin ich wieder dabei«, meinte Lena ausweichend.
Anna fixierte sie und wartete auf eine Antwort.
Lena schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und drehte sich zu Anna. »Also gut, wenn ich dir erzähle, was los ist, behältst du es dann für dich?«
»Hat es mit deinem kleinen Plan für Maureen zu tun? Sie ist komplett aus dem Häuschen. Sie vermutet nämlich, dass du dich mit Marcel triffst, wenn sie es auch nicht beweisen kann.« Anna drückte den Knopf der vollautomatischen Kaffeemaschine und das Mahlen der frischen Bohnen verströmte ein herrliches Aroma. »Carina hat angerufen, und seither weiß sie, dass deine Freundin keinen Liebeskummer hat. Was hat es also mit dem Plan auf sich?«
Lena pustete auf den heißen Kaffee und dachte nach. Ihr Alibi war geplatzt. Sie nippte an ihrer Tasse und schielte über den Rand hinweg zu Anna. »Ich war bei Peter.«
»Du nennst ihn Peter? Sag nicht, dass wirklich was zwischen euch läuft.« Anna zog ihre Tasse unter dem Automaten hervor und schüttelte den Kopf. »Er ist nicht der richtige Mann für dich.«
»Woher willst du das wissen?«, protestierte Lena und stellte ihre Tasse auf den Küchentisch. »Wann hast du das letzte Mal mit ihm gesprochen?«
»Er wird dich unglücklich machen.« Anna seufzte. »Wenn schon Niklas nicht mit ihm fertig wird, denkst du wirklich, du hättest bessere Chancen?«
Lena lehnte sich an den Kühlschrank. »Anfangs dachte ich ja auch, dass er ein arroganter Arsch ist, aber so verhält er sich nicht, wenn wir alleine sind. Er hat auch die Welpen aus dem Container gefischt.«
»Ich sagte dir doch, er hat einen guten Kern, aber der ist sehr verschüttet, und nur weil er hier mal etwas getan hat, was wirklich lobenswert ist, bedeutet es nicht, dass er sich geändert hat.« Anna ging in der Küche auf und ab. Mit besorgtem Blick fragte sie: »Hast du dich in ihn verliebt?«
»Bist du in Georg verliebt?«
Anna hob die Hand und wehrte die Frage ab. »Wir reden nicht von Georg.«
»Wie war euer Date gestern?« Lena stieß sich vom Kühlschrank ab, griff nach ihrer Kaffeetasse und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
Anna schwieg.
»Ist nicht so toll, solche Fragen zu beantworten, oder?«
»Das Date war schön und wir werden uns bald wiedersehen. Doch hier geht es nicht um mich, sondern um dich. Kaum hast du aufgehört deine Wunden zu lecken, willst du dich mit jemandem einlassen, der gar nicht zu dir passt.«
»Woher willst du das wissen?« Lena schob die Tasse von sich und stützte ihre Ellenbogen auf dem Tisch auf. »Wenn wir schon beim Thema Wundenlecken sind, Ron und Jörg sind hier. Und ich sollte diesem Gespräch nicht länger aus dem Weg gehen.«
Anna stand mit aufgerissenen Augen vor ihr und starrte sie an. »Und du bist deswegen ganz locker?«
»Ich bin schon länger darüber weg und habe Ron verziehen. Ich weiß schon, was ich mache.« Lena erhob sich und blieb inmitten der Küche stehen. »Übrigens kannst du Maureen gerne erzählen, dass ich mit Peter ein Verhältnis habe, dann bekommt sie den Schock ihres Lebens. Wo steckt sie eigentlich?«
»Sie ist ins Hotel gefahren, um ihren Sohn zu verabschieden. Sie müssen früher abreisen, als geplant. Aber das wirst du schon wissen, oder?«
Lena lächelte und nickte. »Dann wären wir uns ja fast noch begegnet.«
Sie sah, wie Anna blass wurde. »Du hast das mit dem Verhältnis ernst gemeint?«
Lena zog eine Augenbraue nach oben und grinste, bevor sie sich auf den Weg zum Poolhaus begab. Maureen würde aus allen Wolken fallen und mit ihrem Spielchen endlich aufhören. Lena hatte nun am eigenen Leib erfahren, dass sich die Regeln eines Spiels schnell ändern konnten. Peter und sie hatten geplant, Maureen mit einer fingierten Beziehung hereinzulegen und nun war alles anders gekommen. Lena wusste selbst nicht, was sie davon halten sollte. Sie konnte nur sagen, dass sie sich glücklich fühlte.
In ihrem Zimmer nahm sie das Handy vom Nachttisch und wählte Rons Handynummer. Sie kannte sie
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