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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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Vorstellungskraft es einfärbt und formt, es ist Madigan, der dieser Ort gehört , und ich bin darauf reingefallen, auf sie reingefallen.
    Wieder.
    Die Decke erscheint niedriger als vorher, gerade hoch genug, um darunter zu krabbeln, als ich in eine Ecke krieche und versuche, meine Finger in den Winkel zu drücken, die Wände voneinander zu lösen, wie ich es in dem toten Raum getan habe. Aber dieser Ort ist noch sehr lebendig und es gibt keine Lücke zwischen den Wänden. Wie dumm bin ich, dass ich das nicht habe kommen sehen? Jetzt weine ich. Blut und Tränen vermischen sich, verstopfen meine Nase, meinen Mund. Mir ist es egal. Hörst du mich, Madigan, hörst du mich verdammt noch mal? Ich trommle mit der Faust gegen die Wand, härter und härter, bis etwas bricht. Frischer Schmerz überschwemmt meine Nerven und es tut gut, bitte mehr davon. Wieder und wieder schlage ich zu und schreie sie an: »Madigan, du Flittchen, öffne diese Zelle!«
    Und dann nur ihren Namen – Madigan Madigan Madigan  –, stoße ihn durch das Blut und die Schmerzen und das Erbrochene hervor, das sich ohne Vorwarnung aus meiner Kehle ergießt. O Gott, es ist schwarz, glitzernd schwarz mit Rot darin, ausgerechnet Rot. Es sieht übel aus und kam es wirklich aus mir? O ja, weil mein Magen sich weiter zusammenkrampft und hier kommt mehr davon und mehr und mehr, bis ich nichts mehr in mir haben kann. All meine Organe, mein Blut und meine Galle, zusammengeworfen und hochgewürgt, sodass ich nur als leere Hülle zurückbleibe. Ich kneife fest die Augen zusammen, als eine weitere Welle Krämpfe sich ankündigt.
    Trink.
    Eine Stimme, bestimmt, aber unglaublich weit entfernt.
    Trink das.
    Kalte Flüssigkeit gleitet über meine Lippen und ich schlage um mich, nicht mehr, bitte nicht noch mehr, ich muss mich nur wieder übergeben.
    Alex.
    Eine andere Stimme, eine beruhigende Stimme, die meinen Namen wieder und wieder singt. Es ist eine Rettungsleine und ich packe sie, ziehe mich nach oben und raus und in das grelle elektrische Licht meines eigenen Wohnzimmers. Ruth und Erin stehen über mir und in ihren Gesichtern leuchten Erstaunen und Furcht.

Kapitel 17

    »Hast du den Verstand verloren, Erin? Wir tun ihm das nicht noch mal an.«
    Wir drei haben uns um den Küchentisch versammelt. Erin und Ruth diskutieren über die nächsten Schritte, während ich danebensitze und trotz der Decke um meine Schultern zittere.
    »Aber wir müssen es noch mal versuchen«, drängt Erin. »Wir waren so nah dran.«
    Ruth schüttelt den Kopf. »Es ist zu gefährlich. Schau dir an, was ihm passiert ist, schau dir doch an, was aus ihm rausgekommen ist . Ich denke, wir sollten ihn ins Krankenhaus bringen.«
    Nein, versuche ich zu widersprechen, kein Krankenhaus. Aber meine Stimme ist zu leise, und sie hören mich nicht.
    »Ich glaube nicht, dass ein Krankenhaus die Antwort ist«, sagt Erin.
    »Aber er braucht einen Arzt. Schau ihn dir doch an.«
    »Ich gehe nicht ins Krankenhaus.« Diesmal lauter, mit einem Anflug von Wut. »Habe ich nichts zu sagen? Mir passiert das hier, es ist mein Geist – zumindest für den Moment noch.«
    Ruth entschuldigt sich und nimmt meine Hand. Natürlich habe ich auch etwas zu sagen, erklärt sie, natürlich, und wenn ich wirklich nicht ins Krankenhaus will, ist das in Ordnung, aber vielleicht sollten wir Kaye Allen trotzdem anrufen. Es gibt andere Orte, an die ich gehen kann, Orte, an denen die Leute für Situationen wie diese ausgebildet sind, wo sie wissen, was sie tun, und ob ich nicht …
    »Madigan ist real, Ruth. Ich habe sie gesehen, mit ihr gesprochen.«
    »Ich sage nicht, dass sie nicht irgendwie real ist, ich …«
    »Sie hat versucht, mich umzubringen.«
    Ruth beißt sich auf die Unterlippe. »Ich bin mir sicher, dass es dir so vorgekommen ist.«
    »Du hast Angst.« Ich drücke ihre Hand. »Oder?«
    »Ja«, antwortet sie. »Und du solltest auch Angst haben!«
    »Das habe ich.« Ich entziehe mich ihr und drücke meine Finger an die Stirn. Ich bin zu müde, um auch nur zu denken. Es ist eine tiefe Erschöpfung, die weit über Muskeln und Knochen hinausgeht.
    »Was ist mit Madigan?«, fragt Erin und tut so, als würde sie die bösen Blicke nicht bemerken, die Ruth ihr zuwirft. »Was, wenn sie zurückkommt, während du ausgeknockt bist?«
    »Unwahrscheinlich. Ich habe das Gefühl, dass so etwas auch sie erschöpft.«
    »Trotzdem, ich werde dir etwas anrühren.« Sie steht auf und fängt an, in ihrer Ledertasche herumzugraben, zieht

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