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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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Mitternacht und du siehst schlimmer aus, als ich mich fühle, was ziemlich übel ist, wenn ich das mal sagen darf.«
    »Und dann?«
    »Und dann?« Sie schluckt und ihr Widerwille ist offensichtlich. »Und dann sollte ich mich wahrscheinlich bei Erin entschuldigen.«
    Selbst neben Ruth in ihrem Bett zusammengerollt, voll angezogen mit vorsichtig verschlungenen Fingern, kann ich nicht einfach schlafen. Meine Augen brennen und in meinem Mund ist ein Geschmack nach altem Fisch. Trotzdem scheinen meine Sinne fast schmerzhaft geschärft; ich kann noch das leiseste Geräusch im Haus und außerhalb hören, in mir und um mich herum. Ich ziehe Ruth fester an mich, versuche mich auf das Ein und Aus ihres Atems zu konzentrieren, meines warmen, menschlichen Metronoms. Aber es hilft nichts. Im Moment scheint Schlaf weiter entfernt zu sein als geistige Gesundheit.
    Aber es wird bald vorbei sein.
    Erin wird wissen, was zu tun ist, und selbst wenn sie es nicht weiß, wir drei zusammen werden uns schon etwas ausdenken.
    Ruth murmelt im Schlaf und ihr Fuß zuckt leicht an meinem. Ich lächle und fühle ein kurzes Aufwallen von – nicht Liebe, dafür ist es zu früh, mein Herz ist noch zu wund, aber etwas, das der Sache schon recht nahe kommt.
    Ich setze einen weichen, keuschen Kuss auf ihre Schulter.
    Uns wird schon etwas einfallen.

Kapitel 19

    Mein Rücken tut weh und ich rolle mich auf den Bauch, um dem gleißenden Licht der – was zur Hölle ist das, die Sonne? – zu entkommen. Etwas liegt auf meiner Zunge und reflexartig spucke ich es aus. Sand, Sand unter meinem Gesicht und meinen Händen, im Hintergrund rauschen Wellen und über mir schreien Möwen.
    Ein Strand?
    Okay, also bin ich nicht wach. Ich träume, aber es wirkt alles unglaublich real, ich drehe mich um und finde Ruth neben mir. Ihr hellblaues T -Shirt ist nass und klebt an ihrem Rücken, etwas Haut schimmert rot durch die Baumwolle. Ich strecke die Hand aus und fahre die Hügel ihrer Wirbelsäule nach, lasse meine Finger über die knochigen kleinen Erhebungen gleiten.
    »Ruth, wach auf. Wo sind wir?«
    Ich packe ihre Schulter, schüttle, und …
    Nein, bitte nein. Ich bete zu allen Göttern, die vielleicht zuhören, dass ich wirklich träume, dass nichts von dem hier real ist; denn Ruth rollt träge auf den Rücken, ihre Augen sind halb geschlossen und blind, die Ringe darunter tiefdunkel, ihre Lippen leicht von den Zähnen zurückgezogen und blau. Ihre Brust ist eingesunken und bewegt sich nicht. Tot, sie ist tot, also muss es ein Traum sein, ein Albtraum, was auch immer – nur nicht wahr, bitte, nicht wahr.
    »Ruth?« Ich kauere mich neben sie, tätschle ihr dümmlich die Wange, als könnte das helfen – aber ihre Haut ist so kalt, ihre Muskeln sind schlaff und klamm unter meinen Händen. Ich lasse mich nach hinten fallen und stöhne. Der Strand ist menschenleer, vollkommen still bis auf das Schreien der Möwen, die über mir kreisen und in der Luft tanzen. Gierige, seefeste Geier, würden sie sie anpicken, wenn ich nicht hier wäre, um Wache zu halten, würden sie ihre spitzen Schnäbel in ihren Augen vergraben, in ihrer Zunge?
    Galle steigt mir in die Kehle; warum denke ich überhaupt daran?
    Weil ich es denke, weil es in meinem Kopf sein muss, richtig? Eine Art Angsttraum oder … oder Madigan spielt wieder ihr Spielchen mit mir, hat mich irgendwo im Labyrinth unseres Geistes eingeschlossen und dieses ganze schreckliche Märchen organisiert. Als was, als Rache?
    »Madigan!« Ich schreie ihren Namen und das Geräusch wird von den Sanddünen hinter mir geschluckt. »Ist es das, was hier los ist, Madigan, ein weiteres von deinen bösartigen Spielchen? Du krankes Flittchen, ist es das?«
    Schweigen. Mir stockt der Atem und meine Augen brennen vor Tränen.
    Und dann ihre ruhige, gelassene Stimme, die kalt aus dem Innersten unseres Geistes erklingt.
    nein, Lexi. das ist absolut real
    »Aber Ruth, sie ist …«
    weniger als nichts. wie ich versprochen habe
    Nein, ich werde nicht auf sie hören. Wie könnten wir Ruth hierhergebracht haben, wo auch immer hier ist, wie sollen wir sie davon überzeugt haben …
    sie hat dir sehr vertraut, Lexi, und an mich hat sie nicht ansatzweise so fest geglaubt, wie sie es hätte tun sollen
    Aber so hat sie mich schon früher hereingelegt und ich werde ihr nicht glauben, kann ihr nicht glauben; nicht, wenn Ruth so kalt und still neben mir liegt. Wir müssen zu Hause im Haus sein, schlafen, unsere Hände immer noch verschlungen,

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