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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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er sie Sammy Davis Junior. Sammy gab ihm dafür eine Armbanduhr, die ihm sehr lieb und teuer war und die Michael wiederum Mutter als Andenken vermachte. Ein fairer Tausch, wenn man mich fragt.

M itte der Neunziger,als Michael den „Earth Song“ schrieb, erstellte ich ein Konzept für ein Kinderbuch, dessen Hauptfigur stark von ihm inspiriert war. Ich nannte es The Pied Piper Of Hood River (Der Rattenfänger von Hood River) , es spielte in der herrlichen Landschaft von Oregon mit ihren Feldern und Flüsschen. Die Fabel handelte von einem jungen Musiker, der in der Wildnis lebt, den Wald vor bösen Mächten beschützt und mit den Tieren spricht. Für mich hatte Michael stets etwas von Doktor Doolittle an sich. Er besaß wirklich ein einmaliges Gespür dafür, sich mit Tieren zu „verständigen“ – nicht als Pferde- oder Hundeflüsterer, sondern vielmehr als Tierflüsterer schlechthin. „Wenn man ihnen Liebe schenkt, geben sie einem Liebe zurück“, sagte er.
    Ganz gleich, wie wild oder exotisch die Tiere sein mochten, sie alle schienen ihm zu vertrauen. Ich habe einmal gesagt, wenn man Michael in eine Löwengrube geworfen und zwei Stunden später wieder nach ihm gesehen hätte, dann hätte er vermutlich an die Grubenwand gelehnt dagesessen, mit den Köpfen zweier friedlicher Raubtiere in seinem Schoß. Er ging häufig in den Zoo von Los Angeles, und nach und nach baute er sich auch in Hayvenhurst eine richtige Menagerie auf. Den Anfang machte wieder eine Schlange, die Boa Constrictor Muscles; drei Kakadus und eine überwältigende Sammlung von Koi-Karpfen, die im Teich hinten im Garten schwammen, folgten. Wir beide hatten zudem auf der Ranch des Schauspielers Richard Whitmore zwei Pferde untergestellt.
    Dann verfiel Michael auf den Gedanken, dass er ein Lama wollte. Er bat mich, mit ihm zu einer Farm bei Agora zu fahren, einer Stadt westlich von Los Angeles. Schon bei unserer Ankunft sahen wir vier Tiere auf einer Koppel hinter dem Haus. Der Parkplatz war voll mit aufgestapelten Heuballen und Pferdeanhängern, und ich parkte rein zufällig zwischen zwei hohen Trailern. Nicht, dass ich meinen Mercedes absichtlich versteckt hätte: Es war schlicht der einzige freie Parkplatz. Wir betraten das Büro – zwei schwarze Jungs in schlichten, aber ordentlichen Jeans und T-Shirts. Der Mann hinter dem Tresen sah nicht einmal von seinem Papierkram auf, sondern sagte gleich: „Wir stellen niemanden ein.“
    „Wir suchen keinen Job“, erklärte Michael, der eine Sonnenbrille trug. „Wir möchten ein Lama kaufen.“
    Jetzt hob der Mann den Kopf. Offenbar erkannte er keinen von uns beiden; er sah ohnehin nicht so aus, als ob Thriller auch nur annähernd seinem Musikgeschmack entspräche. „Wir haben keine Lamas“, behauptete er, und sein Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass das in Wahrheit hieß: Die könnt ihr euch nicht leisten.
    „Es stehen doch vier hinterm Haus“, wandte ich ein und versuchte, ruhig zu bleiben.
    „Haben Sie eine Ahnung, was die kosten?“
    Michael lächelte. „Wir wissen, was die kosten.“
    Daraufhin nahm uns der Kerl richtiggehend ins Kreuzverhör und machte dabei keinen Hehl aus seinen Vorurteilen. „Können Sie sich wirklich ein Lama leisten? Was tun Sie denn beruflich, dass Sie so viel Geld haben? Wo wollen Sie es denn überhaupt halten? Haben Sie darüber auch schon mal nachgedacht?“
    Geduldig wie immer erklärte Michael, dass wir ein Haus mit großem Grundstück hätten und durchaus ernstzunehmende Kunden seien. „Ich verstehe wirklich etwas davon, wie man Tiere hält“, fügte er hinzu.
    Brummend verlangte der Mann schließlich irgendein Ausweispapier. Michael reichte ihm eine Kreditkarte, und ich kramte meinen Führerschein heraus. Und dann ging plötzlich die Sonne auf.
    „Ihr seid diese Jacksons?“, fragte der Mann, und seine Miene hellte sich auf. Hastig ruderte er zurück und versuchte zu erklären, wieso er so vorsichtig sein müsse und dass man ja die Tiere nicht an jeden verkaufen könne, wir wüssten ja, wie das so sei, und hätten sicher Verständnis. Hatten wir nicht – wir durchschauten ihn.
    „Also, jetzt würden Sie mich als Kunden akzeptieren, da Sie wissen, wer ich bin?“, fragte Michael. Wegen seiner legendären Schüchternheit wurde mein Bruder oft falsch eingeschätzt, und man hielt ihn irrtümlicherweise deswegen für ängstlich. Dabei war er ein Mann mit Prinzipien, vor allem, wenn es um seine Wurzeln als stolzer Schwarzer ging, und er trat für seine

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