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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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leben und auftreten sollte, denn dann hätten ihn die ganzen europäischen Fans sehen können.
    Tohme-Tohme brachte die Tour schließlich ins Rollen, indem er AEG und Live Nation als potenzielle Veranstalter kontaktierte. AEG war 2004 auf dem „Familien-Radar“ aufgetaucht, da ich mit ihnen die Möglichkeit eines Musicals über das Leben der Jacksons diskutiert hatte. Sie zeigten sich interessiert, doch wollten zuerst einen Freispruch im Prozess abwarten. Das mangelnde Vertrauen stieß mich ab.
    Doch 2008 brachte Tom Barrack den Deal für Michaels Tour unter Dach und Fach, da er den befreundeten Milliardär Phil Anschutz während des Dinners anrief. „Ich esse gerade mit Michael Jackson. Was kannst du für ihn tun?“ Der Kontakt bedeutete den Beginn eines umfassenden Comeback-Konzepts, das dann entwickelt wurde. Auf dem Papier sah das nach einer vielversprechenden Kooperation aus, denn Phil gehörte zu den Menschen, die sich wohltätigen Organisationen widmeten, und er hatte ungefähr eine Summe von 100 Millionen Dollar gespendet. Darüber hinaus war er an der Kontrolle einiger der größten Sport- und Entertainment-Arenen interessiert, darunter auch das Staples Center in L.A. und die O2-Arena in London. Als einer der wohlhabendsten Männer der USA verfügte er mit Sicherheit auch über ein dickes Scheckheft, mit dem sich Michaels Vision umsetzen ließ. Darum wurden meinem Bruder fast alle Wünsche erfüllt. Der Vertrag war langfristig angelegt und enthielt eine festgeschriebene Garantiesumme von 36,5 Millionen Dollar. Je nach Kartenverkäufen und Ergebnissen von Folgeprojekten (darunter ein Filmvertrag über drei Streifen) konnte Michael im günstigsten Fall eine Summe von 300 Millionen Dollar erwarten. Soweit ich weiß, wurden zusätzlich 15 Millionen Dollar für die Villa in Las Vegas zur Verfügung gestellt. Michael ließ sich also nicht nur auf eine einzige Abschiedstournee ein, sondern sicherte seine Zukunft ab. Der Vertrag umfasst zusätzlich mehrere Einzelveranstaltungen und zwei weitere Tourneen für AEG. Nach dem Jahr 2011 sollten auf einer der angedachten Konzertreisen die Jackson 5 zum letzten Mal gemeinsam auf der Bühne zu sehen sein. Dafür gab es nur einen einzigen Grund. Mutter hatte ihm gesagt, dass sie bald 80 werde und ihr größter Wunsch vor dem Abschied von dieser Welt eine Tournee sei, auf der sie ihre Söhne ein letztes Mal zusammen erleben könne. „Ich verspreche dir das, Mutter“, antwortete Michael, der stets sein Wort hielt. Danach war die allerletzte Solo-Tournee geplant, woraufhin endgültig der Vorhang fallen sollte. „Dann bin ich fertig – dann ist es aus!“, sagte Michael im Hinblick auf das offizielle Ende seiner Karriere als Musiker im Alter von 55 Jahren. Anschließend wollte er Hollywood mit seinen Ideen für Filme knacken.
    Wenn also Leute behaupten, mein Bruder sei suizidal gewesen und habe keine Zukunftspläne mehr gehabt, ignorieren sie die Realität. Durch die „This Is It“-Auftritte in London sollten die Finanzen geordnet werden, er hatte gerade erst ein neues Haus erworben, und die aussichtreichen Pläne für die Zukunft würden ihn bis ins Jahr 2014 beschäftigen. Es gab genügend Gründe, sich für das Leben zu entscheiden, speziell die Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft mit Prince, Paris und „Blanket“.

    Als mein Bruder in London das Podium betrat, um die „This Is It“-Comeback-Konzerte bekannt zu geben, wusste ich, dass er auf schelmische Weise mit der Idee des „letzten Vorhangs“ spielte, doch gleichzeitig bemerkte ich auch, dass etwas nicht stimmte. Ich verfolgte die Übertragung von L.A. aus, konnte das aber trotzdem deutlich erkennen. Sein Gebaren und die Verspätung an dem Nachmittag zogen einige Pressekommentare nach sich. Spekulationen schossen ins Kraut, warum er insgesamt nur fünf Minuten aufgetreten war, und einige Reporter behaupteten, er habe Hintergedanken gehabt. Das war schlichtweg nicht wahr.
    Früher an dem Tag hatte Michael die Nachricht vom Tode seines sehr guten Freundes, des Gitarristen David Williams, erreicht. Er war wie am Boden zerstört. David hatte den klassischen Michael-Jackson-Sound geprägt, besonders den Gitarren-Lick bei „Billie Jean“. Er gehörte zu den wenigen Gitarristen, die sich problemlos bei einem vorgegebenen Groove einbringen konnten. Wenn Michael David einen Rhythmus vorsummte, setzte er ihn direkt mit dem Instrument um. Perfekt. Mit Blick auf seine Professionalität und sein Können ähnelte er

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