Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht
Repulsorantriebs, deren Wandungen an einigen Stellen aufplatzten und Fontänen von Kühlflüssigkeit entweichen ließen. Offenbar trat auch Treibstoff aus, denn es bildeten sich Wolken graublauen Rauchs. Der Antrieb des T-23 begann zu stottern. Die Maschine geriet ins Trudeln.
Lowie versuchte, gegenzusteuern und den Skyhopper in der Luft zu halten. Haarscharf flog er an einem der Massassi-Bäume vorbei. Die schwerbeschädigte Maschine ließ sich kaum noch manövrieren.
»Himmel, Lowie!«, flüsterte Jacen. »Steig aus, solange es noch geht…!«
»Schleudersitz!«, stöhnte auch Jaina. »Gleich geht das Ding hoch!«
Aber irgendwie schaffte es Lowbacca, wieder an Höhe und Flugstabilität zu gewinnen. Er wich den riesigen Bäumen aus und entfernte sich wieder durch das Blätterdach. Die Antriebsaggregate wimmerten und zogen einen Strom faulig riechender Abgase hinter sich her, in dem sich die Vegetation kräuselte und zu welken begann.
»Er wird nicht weit kommen«, prophezeite der Imperiale mit rauher Stimme. »Er ist schon so gut wie tot!«
Obwohl der Skyhopper bereits außer Sichtweite war, hoch über den Baumkronen, konnte Jaina immer noch das Triebwerk ächzen, aus- und immer wieder einsetzen hören. Die Geräusche ebbten ab, je weiter sich die angeschlagene Maschine entfernte, doch nach wie vor drangen sie unnatürlich laut durch die relative Stille des Waldes. Der Repulsorantrieb trug den T-23 stotternd davon – bis schließlich nichts mehr zu hören war als die Geräusche des Dschungels.
Der Imperiale fuchtelte mit dem Blaster und befahl mit versteinerter Miene: »Mitkommen, Gefangene! Solltet ihr noch einmal Widerstand leisten, werdet ihr sterben…«
12
Lowbacca kämpfte gegen die Eskapaden des T-23 und bemühte sich verzweifelt, den torkelnden Irrsinnsflug über dem Dach des Waldes unter Kontrolle zu bekommen.
Fetter, zerfasernder Rauch quoll als Endlosfaden aus dem Triebwerksbereich und wurde von der Maschine hinter sich hergezogen. Lowie riskierte mehrere schnelle Blicke durch die Kanzelverglasung und versuchte, den Schaden abzuschätzen. Flammen sah er nicht, aber die Situation war auch so schon schlimm genug. Die turbulenten spätnachmittäglichen Luftströmungen drohten, den Skyhopper endgültig vom Kurs abzubringen.
Der T-23 ruckte und sackte immer wieder nach unten weg. Als er an einem der höher herausragenden Äste entlangschrammte, schabte das Holz wie lange Fingernägel über den Bauch und Rumpf des Schiffes. Doch Lowbacca schaffte es, den Flug zu stabilisieren und die Maschine halbwegs auf dem eingeschlagenen Kurs zu halten. Er war ein geschickter Pilot und wild entschlossen, es zurück zur Akademie zu schaffen, um Hilfe zu organisieren – koste es, was es wolle. Was aus Tenel Ka geworden war, wusste er nicht. Vielleicht war es ihr gelungen, dem TIE-Piloten zu entkommen – vielleicht aber auch nicht. Vieles sprach dafür, dass Lowbacca die einzig verbliebene Hoffnung seiner Freunde war.
Sein Herz schlug quälend heftig, und die ins Cockpit dringenden Abgase brachten seine Augen zum Tränen. Der Begleitgeruch war säuerlich und entfaltete außerdem mit der Zeit schädliche Einflüsse. Der Wookiee spürte ein leichtes Schwindelgefühl aufkommen.
»Master Lowbacca«, rief MTD wie auf Stichwort, »meine Sensoren melden, dass erhebliche Mengen Rauch ins Cockpit gedrungen sind. Ich befürchte gesundheitliche Beeinträchtigungen bei –«
Lowbacca machte seinem Unmut knurrend Luft. Glaubte dieser Droide etwa, sein eigener Geruchssinn wäre nicht imstande, Rauch von atembarer Luft zu unterscheiden?
»Schon gut«, rechtfertigte der Miniatur-Übersetzerdroide eilends seine Warnung. » Noch dürfte der Grad der Verschmutzung tolerierbar sein, aber sobald sich der Luftaustausch wegen sinkender Geschwindigkeit verringern sollte, wird sich hier drinnen der Rauch stauen, und die giftigen Schwebstoffe erreichen eine potentiell lebensgefährdende Dichte«, der Droide hob die Stimme, » auch für einen Wookiee !« Wieder ging ein Ruck durch die Maschine, der Antrieb stotterte, und erneut kratzten Äste an der Hülle. Lowbacca reagierte mit der gleichen grimmigen Entschlossenheit wie die Male davor und brachte den Skyhopper wieder nach oben. Gleichzeitig spürte er, dass es immer schwieriger wurde, den T-23 in der Luft und auf Kurs zu halten. Jeden Moment konnte das endgültige Aus kommen.
Aber das durfte nicht geschehen. Er musste es schaffen. Ohne ihn waren seine Freunde verloren!
Die
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