Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht
während er und sein Wookiee-Kopilot mit schlafwandlerischer Sicherheit Einstellungen am Kontrollpult vornahmen und die Waffensysteme aktivierten. »Ich hoffe, dass es Tionne gelungen ist, alle Schüler in Sicherheit zu bringen…«
Sie kippten in ihren Sitzen nach hinten, als der Falke sich hoch in die Luft schwang und mit Sublichtimpuls beschleunigte. Indessen stieß der TIE-Jäger wie ein röhrender Sturmbock aus dem Himmel herab.
Han Solo machte einen grimmig entschlossenen Eindruck, als er die Kontrollen übernahm. Sein Mund war geschlossen, seine Schultern gestrafft. Die Ungewissheit, was aus seinen Kindern geworden war, nagte in ihm. Es war nicht auszuschließen, dass das imperiale Fossil die beiden getötet hatte – wie er zuvor versucht hatte, Lowbacca und Tenel Ka umzubringen.
Tenel Ka wäre froh gewesen, ihn, was das anging, beruhigen zu können, aber sie wusste selbst nichts Verlässliches. Die von dem Gewaltmarsch durch die Wildnis rührende Erschöpfung begann sich jetzt erst richtig bemerkbar zu machen. Sie schob die Gurte auf dem Reptilienpanzer zurecht, der ihren Brustkorb schützte. Sofort erklang das dünne Stimmchen des Übersetzerdroiden: »Verzeihen Sie bitte, Mistress Tenel Ka, aber ich vermag nichts mehr zu sehen! Ihr Sicherheitsgurt blockiert meinen optischen Sensor…!«
Nachdem Tenel Ka das flache, silbrig glänzende Gerät von seiner Einschränkung befreit hatte, gab MTD so etwas wie einen Seufzer der Erleichterung von sich. »Ah, ja… viel besser. Jetzt sehe ich wieder perfekt… Oh, du gute Güte!« Sein Ton wurde von Entsetzen gefärbt. »Haben Sie mich etwa aus der Gewalt wilder Tiere gerettet, nur damit ich im Feuer eines TIE-Jägers enden kann…?«
Lowies Blick zuckte voller Überraschung und Freude zu dem winzigen Übersetzerdroiden.
»Klar ist es deiner, Lowbacca«, nickte Tenel Ka. »Ich fand ihn im Dschungel.« Sie händigte dem jungen Wookiee MTD aus, der den Droiden mit dankbarem Blöken entgegennahm.
Han Solo riss den Falken in engem Bogen herum. Die Antriebsaggregate protestierten, als er die Verfolgung des TIE-Jägers aufnahm. »Er ist in Schussposition«, kommentierte Han.
»Aber aus irgendeinem Grund feuert er seine Waffen nicht ab…«
Durch die Fenster des Cockpits beobachtete Tenel Ka, wie der TIE-Jäger, an dessen Reparatur sie beteiligt gewesen war, sich mit offensichtlichen Zerstörungsabsichten dem Großen Tempel näherte – und kurz vor dem Gebäude wieder hochgezogen wurde, ohne auch nur einen einzigen Schuss abgefeuert zu haben.
»Ich lenke seine Aufmerksamkeit auf uns, Chewie«,kündigte Han an. »Öffne du einen Kommunikationskanal. Dieser Kerl hat etwas mit meinen Kindern angestellt – und ich will wissen, was!«
Chewbacca brummte und streckte einen seiner dicht behaarten Arme aus, um die entsprechenden Schaltungen auf dem Instrumentenbord des Millennium Falken vorzunehmen.
Han feuerte zwei Warnschüsse ins Blaue. Die blendend hellen Energiestrahlen streiften die viereckigen Flügel des TIE-Jägers – umwaberten sie, fügten ihnen aber keinerlei Schaden zu.
»Achtung, TIE-Pilot!«, rief Han ins Mikrofon. »Dein Weg endet hier, wenn du mir nicht augenblicklich sagst, wo…«, er machte eine kurze Pause, »… wo sich die beiden jungen Jedi-Ritter aufhalten! Deine Maschine befindet sich im Zentrum meiner Zielvorrichtung – das nur, um dir die einzige Wahl zu erleichtern, die ich dir lasse: Entweder du ergibst dich augenblicklich, oder ich zerblase dich in deine Atome!«
Barsch kam es über das Kommunikationssystem zurück: »Kapitulation wäre Verrat!« Bevor Han etwas darauf entgegnen konnte, kappte der Pilot die Verbindung.
Der TIE-Jäger jagte in einer fast unmöglich steilen Flugbahn nach oben und schraubte sich in den Himmel, das dichte Grün des Waldes weit unter sich lassend.
»Wie du willst«, knurrte Han. Seine Wut war offensichtlich. »Dieser prächtige alte Kahn hat in seinen besten Tagen viele TIE-Jäger das Fürchten gelehrt. Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an… Schnappen wir ihn uns, Chewie!«
Chewbacca beugte sich über die Kontrollen, und fast im gleichen Augenblick ging ein Ruck durch das Schiff, der alle Anwesenden in die Sitze presste. Mit atemberaubender Geschwindigkeit jagte der Falke seinem Opfer hinterher.
MTD jammerte: »Oh, nein! Ich kann das gar nicht mitansehen. Jemand möge meine Optik bedecken…!«
Han nahm sich einen Moment Zeit, dorthin zu blicken, wo Lowbacca den Droiden in seinem Schoß
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