Young Jedi Knights 02 - Akademie der Verdammten
ein Soldat heimgekehrt und habe Bericht erstattet«, entgegnete Qorl mit dumpfer Stimme. »Diese Menschen haben mich akzeptiert und … und mir die Augen geöffnet. Ich habe sie über eure Existenz unterrichtet – mächtige junge Jedi-Ritter, die nur darauf warten, ausgebildet zu werden und dem Imperium zu dienen.«
»Niemals«, zischten Jaina und Jacen wie aus einem Mund, und Lowbacca pflichtete mit einem Knurren bei.
Tamith Kai sah spöttisch auf sie hinunter. An der Seite von Qorl sah die dunkelhaarige Frau noch imposanter, noch majestätischer aus. »Euer Zorn ist gut«, sagte sie. »Schürt ihn. Laßt ihn wachsen. Wir werden ihn uns zunutze machen, wenn die Ausbildung beginnt. Vorläufig allerdings … haben wir unser Ziel erreicht.«
Lowie gab ein ungläubiges Grummeln von sich.
Jaina sah durch die Frontsichtluke hinaus und versuchte sich zu beruhigen. Master Skywalker hatte sie gewarnt, daß ein Jedi-Ritter, der seinem Zorn nachgab, der dunklen Seite der Macht erliegen würde. Sie durfte nicht die Beherrschung verlieren. Mit blinder Gewalt würde sie nichts erreichen, das wußte sie; es mußte eine andere Möglichkeit geben.
»Wir sind mitten im leeren Raum«, sagte Jaina. »Was könnte es hier schon Interessantes geben?«
»Der Raum ist nicht immer leer«, erklärte Tamith Kai. Der melodische Tonfall ihrer sonoren Stimme ließ den Eindruck entstehen, als sei sie in Gedanken ganz woanders. »Die Dinge sind nicht immer, was sie zu sein scheinen.«
Qorl überprüfte an seinem Platz die Koordinaten, dann tippte er einen Sicherheitscode ein. »Übertragung jetzt«, sagte er.
Tamith Kai richtete die scharfen Blicke ihrer violetten Augen auf die jungen Jedi-Ritter. »Ihr seid im Begriff, in eine neue Phase eures Lebens einzutreten«, sagte sie und deutete auf die Sichtluken. »Paßt auf.«
Der Weltraum flimmerte, als würde ein unsichtbares Tuch fortgerissen. Plötzlich hing eine torusförmige Raumstation wie ein überdimensionaler Donut vor ihnen im leeren Raum. Geschützstellungen säumten den Außenrand auf voller Länge, zeigten in alle Richtungen und ließen die Station wie das Stachelhalsband irgendeines gefährlichen Raubtiers erscheinen. Hohe Beobachtungstürme ragten wie Stalagmiten von einem Ende der Station empor.
Jaina schluckte schwer.
»Tarnfeld aus«, meldete Qorl.
»Seht’s euch gut an«, sagte Tamith Kai, ohne selbst den Sichtschirmen auch nur die geringste Beachtung zu schenken. Ihre Augen funkelten die Kinder mit violettem Glanz an. »Hier werdet ihr zu Dunklen Jedi ausgebildet … zum Wohle des Imperiums.«
»Wir müssen umgehend andocken und das Tarnschild wieder aktivieren«, erinnerte sie Qorl. Die Schwester der Nacht nickte, schien ihn gar nicht richtig gehört zu haben. Sie wandte den Blick nicht eine Sekunde von den jungen Jedi-Rittern ab.
»Willkommen in der Schatten-Akademie«, flüsterte sie.
7
Tenel Ka schob eine Hand unter die Sicherheitsgurte des Kopilotensitzes und kratzte an dem groben, ungewohnten Material ihrer Verkleidung. Sie wünschte sich zum dutzendsten Mal, ihren bequemen Reptilienpanzer zu tragen, der ebensoviel Komfort wie Schutz bot und niemals ihre Haut reizte.
Sie hatte den Großteil der Reise nach Borgo Prime eingeschüchtert vor sich hin gebrütet und sich zu keinem Gespräch aufraffen können. Neben ihr saß Master Skywalker – der berühmteste und angesehenste Jedi in der ganzen Galaxie – und steuerte ruhig und souverän die Off Chance, einen alten Blockadebrecher, den Lando in einem Sabaccspiel gewonnen hatte und angeblich nicht mehr benötigte.
Tenel Kas Großmutter hatte darauf bestanden, daß die standesgemäße Erziehung des Mädchens auch Diplomatie und die korrekten Umgangsformen mit Personen jeder Spezies, jedes Rangs, Alters oder Geschlechts umfaßte. Tenel Ka war zwar kein Plappermaul, aber auch nicht schüchtern; doch aus irgendeinem Grund brachte sie, allein mit dem eindrucksvollen Jedi-Meister in der Enge des winzigen Cockpits, keinen Ton heraus. Sie versuchte nachzudenken, aber ihr Gehirn schien wie leergefegt. Trägheit klebte an ihr wie die schweißfeuchte Kleidung, die sie trug. Sie rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her und versuchte ein nervöses Gähnen zu unterdrücken.
Luke hatte ein Lächeln in den Mundwinkeln, als er ihr einen Seitenblick zuwarf. »Müde?«
»Nicht viel geschlafen«, erwiderte Tenel Ka. Es war ihr peinlich, daß er ihre Erschöpfung bemerkt hatte. »Schlecht geträumt.«
Luke kniff für einen
Weitere Kostenlose Bücher