Young Jedi Knights 02 - Akademie der Verdammten
Betäubungspistole direkt auf Lowies Rücken.
Jacen bemerkte es und setzte – noch bevor der Sturmtruppler feuern konnte – alle seine Kräfte ein, um mit Hilfe der Macht die Waffe des Trupplers zu packen, sie herumzureißen und so in der weißbehandschuhten Hand zu verdrehen, daß der Wachmann, als er den Feuerknopf drückte, auf seine eigene Brust zielte. Der Betäubungsstrahl blitzte auf, und der Truppler sank bewußtlos nieder.
»Lowie, ich bin in Ordnung!« rief Jaina und rappelte sich auf. »Schau her, mir ist nichts passiert!«
Weitere Sturmtruppler stürmten von beiden Seiten mit gezückten Waffen in den Saal.
»Lowie, beruhig dich«, rief Jacen.
Lowie blickte gehetzt von Seite zu Seite, mit gespreizten Fingern, die nur darauf warteten, etwas in Stücke reißen zu können, bis er einsah, daß er einer deutlichen Übermacht gegenüberstand.
Brakiss stand mit gespreizten Fingern da. In den Zwischenräumen züngelte bläuliche Energie, bereit, jeden Moment erneut nach jemandem auszuschlagen.
»Wir wollen euch nicht verletzen«, sagte Brakiss mit beängstigender Intensität, »aber ihr müßt Disziplin lernen.« Der Meister der Schatten-Akademie wandte sich den Sturmtrupplern zu. »Bringt sie in ihre Quartiere zurück, und haltet sie voneinander getrennt! Wir haben hier zu arbeiten und können uns nicht von unkontrollierten Temperamentsausbrüchen ablenken lassen.«
Daraufhin glättete sich Brakiss’ schönes Gesicht, bis er wieder sanft und gelassen wirkte. Er gab seine Bewunderung für Lowie mit gehobenen Augenbrauen zu erkennen. »Es freut mich zu sehen, welche Kraft in deiner Wut steckt, junger Wookiee. Das ist etwas, das wir entwickeln müssen. Du verfügst über ein großes Potential.«
Weiß gepanzerte Wachen nahmen Lowies haarige Arme in ihren unbarmherzigen Griff. Die Sturmtruppler führten die drei jungen Jedi-Ritter in den Korridor und brachten sie in ihre Zellen.
11
Dathomir hieß Tenel Ka funkelnd wie ein Topas willkommen, als Luke die Off Chance in die Atmosphäre eintauchen ließ. Die Vorfreude machte sie unruhig. Trotz der unglücklichen Umstände, die sie hergeführt hatten, spürte Tenel Ka mit jedem Herzschlag Freude und Vergnügen durch ihre Adern pochen. Zu Hause. Wieder zu Hause …
Turbulenzen erschütterten den Blockadebrecher, während er sich der Planetenoberfläche näherte. Luke studierte die Anzeigen der Navigationskonsole und korrigierte von Zeit zu Zeit ihren Kurs.
»Es ist lange her, seit ich das letzte Mal den Singing Mountain Clan besucht habe«, sagte Luke. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch hinfinden werde. Ich glaube, ich kann uns ziemlich in die Nähe bringen, aber falls du zufällig die exakten Koordinaten weißt …«
Tenel Ka rasselte die Zahlen herunter, noch bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte. Sie beugte sich vor und tippte die Koordinaten in den Navigationscomputer.
»Ich komme oft her«, erklärte sie. »Es ist meine zweite Heimat in der Galaxis – und meine erste im Herzen.«
»Ja«, sagte Luke. »Das verstehe ich.«
Auf dem Weg zur Kolonie des Singing Mountain Clan trug die Off Chance sie über schimmernde Ozeane, üppige Wälder, ausgedehnte Wüsten, rollende Hügel und weite, fruchtbare Ebenen hinweg. Tenel Ka spürte, wie Kraft und Energie sie durchströmten, als sei allein schon die Atmosphäre des Planeten ausreichend, sie neu zu beleben.
»Schau mal«, sagte Luke und deutete auf eine Herde blauhäutiger Reptilien, die mit unglaublicher Geschwindigkeit über eine Ebene jagten.
»Das Blaue Bergvolk«, erklärte Tenel Ka. »Sie wandern zu jeder Morgen- und Abenddämmerung.«
Luke nickte. »Ich bin einmal auf einem von ihnen geritten.«
»Das ist eine seltene Ehre, Master Skywalker«, sagte sie. »Bisher hatte nicht einmal ich dazu die Gelegenheit.«
Die blaßrote Sonne stand hoch über dem Horizont, als sie das weite, kesselförmige Tal des Singing Mountain Clan erreichten, Tenel Kas zweite Heimat. Ein grünbrauner Flickenteppich aus Feldern und Obstgärten erstreckte sich unter ihnen im rosafarbenen Sonnenlicht. Kleine Ansammlungen strohbedeckter Hütten waren über das Tal verstreut, und hier und da flackerten morgendliche Herdfeuer.
Luke deutete auf die steinerne Festung, die in die weit über dem Tal aufragende Felswand getrieben war. »Herrscht Augwynne Djo immer noch dort?«
»Ja. Meine Urgroßmutter.«
»Gut. Dann wenden wir uns direkt an sie. Ich würde es vorziehen, daß nur wenige erfahren, warum wir
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