Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
eine Katastrophe.« Leia schluckte. »Heute morgen ist ein Shuttle explodiert, kurz nach Verlassen des Orbits.«
Jaina sah überrascht auf, aber ihr Vater nickte. »Ja, ich habe etwa vor einer Stunde davon gehört.«
Leias Brauen zogen sich vor Konzentration zusammen. »Niemand scheint zu wissen, wie es passiert ist. Was könnte der Grund für so etwas sein?«
»Schlechte Wartung?«, schlug Jaina vor. »Überlastung der Maschinen?«
Leia sah sie betrübt an. »Coruscant Eins hat noch einen Notruf empfangen, kurz bevor die Moon Dash explodierte. Der Captain sprach davon, daß sie vermutlich irgendetwas gerammt hätten.«
Han riß die Augenbrauen hoch. »Du meinst, noch im äußeren Orbit? Gab es vielleicht ein Schiff dort, das keine Starterlaubnis hatte?«
»Nein…«, sagte Leia leise.
»Eine Raummine, die jemand absichtlich dort gelegt hat? Oder ein Stück Schrott?«
Jaina horchte auf. »Wir haben auf unserem Weg hierher eine Menge Schrott im All gesehen, nicht wahr, Dad?«
Leia verzog das Gesicht. »Das habe ich befürchtet. Der Handelskommissar hat die Sache sehr persönlich genommen. Er sagt, daß es bei dem ganzen Schrott, der noch im Orbit über Coruscant kreist, unweigerlich früher oder später zu einem Unfall kommen mußte. Er besteht darauf, daß wir uns darum kümmern, die Raumstraßen sicherer zu machen. Einige der größeren Stücke sind auf den Karten eingetragen, aber ich könnte mir gut vorstellen, daß ein paar übersehen wurden – und wir hatten bis jetzt keine Zeit, alles noch einmal zu überprüfen. Einige dieser Wrackteile befinden sich schon seit Jahrzehnten im Orbit.«
Han schürzte die Lippen. »Diese Unfälle kommen ziemlich selten vor, Leia. Wir sollten nicht überreagieren.«
»Dem Funkspruch der Moon Dash nach zu urteilen haben sie überhaupt nicht gesehen, was sie da gerammt hatten – und es war auf keiner Karte eingetragen. Der Kommissar sprach von einem unerträglichen Mangel an Sicherheit und von dringendem Handlungsbedarf. Ich muß ihm Recht geben – angesichts dieses Unglücks müssen wir etwas tun.«
»Wie lange würde es dauern, die Flugbahnen der größeren Wrackteile zu kartographieren?«, fragte Han.
»Ziemlich lange. Das ist ein Haufen Arbeit.« Leia fuhr sich mit den Fingern über den Nasenrücken, als habe sie wieder Kopfschmerzen bekommen. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Neue Republik über die Mittel verfügt, ein solches Projekt in Auftrag zu geben – «
»Vielleicht könnte ich helfen«, unterbrach Jaina sie, die eine Aufgabe witterte, die ihre Gedanken von Zekk ablenken würde. »Schließlich hat Onkel Luke gesagt, daß wir uns einem Studienprojekt widmen sollen, solange wir der Akademie fernbleiben. Lowie und ich könnten die Schrotteile für euch kartographieren. Das macht bestimmt Spaß.«
Jaina blickte von ihrem Datenbrett zum Computerbildschirm, dann zur holographischen Simulation. »Okay, hier ist die nächste Flugbahn, Lowie.« Sie streckte sich und versuchte die verspannten Muskeln in ihren Schultern zu lockern. Dann rieb sie sich die müden Augen, doch immer noch lag ein leichter Schleier auf ihrem Blick. Seit Stunden hatten sie sich nun schon ihrer Aufgabe gewidmet. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie darauf gekommen war, so etwas könne Spaß machen.
Der schlaksige Wookiee programmierte sorgfältig den Orbit, den sie angezeigt hatte, und auf der Holokarte tauchte ein rötlicher Schimmer auf. Jaina stöhnte. »Sicherlich ist das hier ein wichtiger Job, aber ich hatte gehofft, daß er irgendwie aufregender sei.«
Lowie brummte eine Antwort. Sofort erklang MTDs blecherne Stimme: »Master Lowbacca weist darauf hin, daß Schularbeiten nie besonders interessant sind, überhaupt kann er nicht verstehen, wie Sie das Kartographieren orbitalen Schrotts jemals für aufregend halten konnten. Allerdings sieht auch er in diesem Job eine gewisse Dringlichkeit.« Lowie fügte brummend noch etwas hinzu. »Außerdem weist er daraufhin, daß erst zwölf Prozent des Projektes geschafft sind und daß er höchst erleichtert sein wird, wenn es beendet ist.«
Jaina seufzte erschöpft und fuhr sich mit der Hand durch ihr glattes braunes Haar. »Also gut«, sagte sie. »Worauf warten wir noch?«
13
Peckum wuchtete seine Reisetasche auf die andere Schulter und verließ die zweitklassige Andockstation der Lightning Rod, eine für wenig Geld zu mietende Anlage, in der auch viele Schmuggler und andere zwielichtige Gestalten ihre Schiffe
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