Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
parkten. Er freute sich, wieder in der Stadt zu sein, und sei es auch nur, weil in seiner Wohnung alles funktionierte – was man von den Einrichtungen auf der Spiegelstation leider nicht behaupten konnte.
Trotz seines schweren Gepäcks bewegte sich der knorrige alte Mann geschwind und behende durch die breiten Hauptstraßen und schmalen Seitengassen. Dabei murmelte er ständig mit sich selbst.
»Du mußt eben zurechtkommen, Peckhum.«
»Neue Ausrüstung ist teuer, Peckhum.«
»Zentrale Multitaskingsysteme wachsen nicht auf Sternblumensträuchern, Peckhum.« Während er sich mit einer Hand an seinem stoppeligen Kinn kratzte, brabbelte er weiter. Er war es mindestens genauso gut gewohnt, mit sich selbst zu sprechen wie mit Zekk.
»Man sollte doch meinen, daß sie zumindest so lange hätten warten können, bis ich von meinem Schiff runter bin«, knurrte er. »›Wir haben versucht dich zu erreichen, Peckhum, aber wir sind nicht durchgekommen.‹ Geschieht ihnen recht. Warum haben sie auch mein Komsystem nicht repariert.« Er schob seine Tasche wieder auf die andere Schulter, »›Aufgrund des aktuellen imperialen Angriffs wurde dein Ersatzmann kurzfristig mit einer anderen sicherheitsrelevanten Aufgabe betraut, Peckhum. Wir brauchen dich ab morgen wieder auf der Station, Peckhum.‹ Hah!«
Er stapfte durch die Straßen, ohne auf die laut gestikulierenden Händler zu achten, die staunenden Touristen oder die geschäftig dahineilenden Beamten. »Ich wünschte mir nur, daß der zuständige Herr für die Spiegelstation sich mal aus seinem gemütlichen Büro bewegen und einen kleinen Ausflug unternehmen würde. Ich würde ihm gerne mal den Fraß vorsetzen, den die Speiseprozessoren in letzter Zeit so ausspucken, und ihn fragen, was er davon hält! Würde gerne mal sehen, wie er so zurechtkäme!«
Peckhum bog um eine Ecke und stiefelte den Korridor hinunter, der zu seiner Wohnung führte. »Wenn ich darauf warten würde, bis diese Bürokraten ihren Hintern hochkriegen, wäre die ganze Station schon längst auseinandergefallen.« Als ihm einfiel, daß Zekk ihm ein neues Multitaskingsystem versprochen hatte, hellte sich sein Gesicht jedoch auf. »Manchmal muß man die Dinge eben selbst in die Hand nehmen… mit etwas Hilfe von guten Freunden.«
Peckhum stand vor seiner Wohnungstür, zufrieden lächelnd. Er tippte den Code ein und mit einem Zischen glitt die Tür auf. Die Luft roch schal und abgestanden, als sei sie schon seit Tagen immer wieder recycelt worden. Er nahm sich vor, Zekk daran zu erinnern, hin und wieder etwas Frischluft hineinzulassen.
Er warf die Reisetasche im Flur auf den Boden, als sich die Haustür wieder hinter ihm schloß. Keine freundliche Stimme, die ihn lautstark begrüßte. »He, Zekk!«, rief er. Das Apartment wirkte bedrückend still und unwillkürlich hob er ein wenig die Stimme. »Nach drei Tagen Luft aus den alten Sauerstofftanks der Station riecht sogar das hier gut…« Er wartete. Keine Antwort. »Zekk?«
Er sah in dem vollgestopften Wohnraum nach, in der Speiseprozessorkammer, in Zekks Zimmer, sogar in der Belüftungseinheit. Alles leer.
Besorgt runzelte Peckhum die Stirn. Wenn Zekk wußte, daß Peckhum von einem Auftrag zurückkehrte, verließ er eigentlich nie die Wohnung – besonders nicht, wenn er versprochen hatte, ein wichtiges Ausrüstungsteil zu besorgen. Aber Peckhum sah nichts von einem Multitaskingsystem. Dabei hätte er es vor dem nächsten Start zur Spiegelstation wirklich dringend gebraucht.
Er kratzte sich erneut am Kinn und überlegte. Dann atmete er auf. »Natürlich«, sagte er zu sich selbst. »Die Solo-Zwillinge.«
Zekks Freunde Jacen und Jaina blieben ja nur ein paar Wochen auf Coruscant. Wahrscheinlich trieben sie sich jetzt irgendwo nun, hatten jede Menge Spaß miteinander und erzählten von ihren Abenteuern auf anderen Planeten. Als er sich umdrehte, bemerkte er das aufblinkende Licht an seiner Info-Konsole neben der Haustür. Das bedeutete, daß die letzten Nachrichten nicht abgehört worden waren. Bestimmt Zekk und seine Freunde, die ihm mitteilten, wo sie gerade steckten, dachte Peckhum.
Er sah, daß drei Nachrichten hinterlassen worden waren. Peckhum schaltete auf Wiedergabe. Als erstes sah er die Gesichter von Jacen und Jaina. Die beiden anderen Jedi-Ritter standen hinter ihnen.
»He, Zekk«, sagte Jacen mit seiner typischen, gutgelaunten Stimme. »Wir wollten mit dir auf Expedition gehen, wegen dieser Einheit, die Peckhum braucht. Das war doch
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