Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns
erleichtert.
»Nein, warum?«, erwiderte Fett. »Du übergibst die erste Prämie, nimmst die Bezahlung entgegen und löst deinen Kontrakt mit deinem Auftraggeber. Danach kümmerst du dich mit reinem Gewissen um die zweite Prämie. Du arbeitest ja für niemanden mehr, der dadurch zu Schaden kommen könnte.«
Zekk wog die erhaltene Antwort sorgfältig ab. Die erste Hälfte seines Auftrags hatte er bereits erfüllt, indem er die verschlüsselte Nachricht an Bornans Handelsflotte verschickt hatte. Wenn er jetzt noch Tyko Thul fand, hatte er seine Verpflichtungen erfüllt. Er würde wieder frei sein und konnte tun, was ihm gefiel!
Zekk hatte keine Vorstellung, was sich Thul hatte zuschulden kommen lassen, um eine solche Jagd auf ihn auszulösen, oder warum genau Nolaa ihn so verzweifelt suchte – sicher war nur, dass sie es vor allem auf ein ominöses Navcomputer-Modul abgesehen hatte, das sich in seinem Besitz befinden sollte.
Zekk lächelte. Er hatte freie Bahn. Er konnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
»Jetzt«, drängte Boba Fett, »erzähl mir, wo du Dengar getroffen hast.«
Zekk berichtete von Ziost und gab noch ein paar andere Details preis. Wenig später verließen die beiden die Bar von Mos Eisley und gingen ohne ein Wort des Abschieds getrennte Wege zurück zu ihren jeweiligen Schiffen.
11
Die beiden Übungsschwerter prallten Funken sprühend gegeneinander. Jacen huschte die abgewetzte Treppe des Tempels hinunter und griff erneut an. Unter ihm wich Raynar zwei Stufen zurück, während er den nächsten Angriff mit dem eigenen Übungsschwert parierte.
Mit dem Ärmel seines Anzugs wischte Jacen sich den Schweiß von der Stirn. Die Sonne, die hier draußen auf sie herabbrannte, schien trotz der frühen Morgenstunde bereits unerträglich heiß.
Weiter zurückweichend, hob er den zinnfarben leuchtenden Stab. Raynar warf sich herum und tänzelte über den breiten steinernen Sims, ging den Gerüsten aus dem Weg, die von den Instandsetzungsmannschaften aufgebaut worden waren, und führte ansatzlos einen betäubenden Streich gegen Jacens Handgelenk. Jacen schrie unter dem elektrisierenden Treffer auf. »Autsch!« Kurz darauf fügte er anerkennend hinzu: »Ein toller Treffer, Raynar!« Beide balancierten weiter über den Mauervorsprung und setzten ihren Schaukampf fort. Auch Jacen attackierte jetzt energischer. Die Schwerter prallten ein ums andere Mal gegeneinander. »Nicht mehr lange, und du wirst in der Lage sein, mit einem echten Lichtschwert zu kämpfen!«, lobte Jacen erneut.
Raynars Trainingsmontur klebte schweißdurchtränkt an seinem Körper, behinderte ihn aber nicht weiter in seiner Beweglichkeit. »Danke«, gab er zurück und fing den nächsten Hieb mit seinem Stunnerschwert ab. »Deshalb liegt mir ja so viel daran, mit dir zu trainieren… Du bist einer der Besten auf der Akademie!«
Jacen zog ein wenig das Tempo heraus. »Jaina ist mindestens so gut wie ich.«
Raynar führte das Schwert in einem Bogen nach unten und Jacen blockte es ab.
»Das mag sein, aber sie macht es mir zu leicht«, keuchte Raynar. »Ich glaube, sie hat Mitleid mit mir…«
Jacen gestattete sich ein hinterhältiges Grinsen. »Und wie steht es mit Tenel Ka?« Er nickte zum Sockel der uralten Pyramide, dorthin, wo die Amazone und Lusa sich auf ein morgendliches Wettrennen vorbereiteten. Die beiden trainierten deshalb gemeinsam, weil niemand sonst mit ihnen mithalten konnte.
Raynar schüttelte so heftig den Kopf, dass die Schweißperlen flogen. »Mit ihr ist es genau das Gegenteil – sie kennt überhaupt keine Gnade!« Interessiert richtete er den Blick auf die beiden Läuferinnen. »Können wir für eine Minute pausieren?«
»Natürlich.« Jacen war selbst an einer Unterbrechung gelegen.
Raynar deaktivierte sein Übungsschwert und ließ sich auf den Sims nieder. Seine Beine baumelten über den Rand des Vorsprungs. Jacen machte es ihm nach und wenig später beobachteten beide Lusa und Tenel Ka, die sich ein Wettrennen über das Landefeld lieferten, eine zimtfarbene Mähne und rotgoldene Locken hinter sich herziehend.
»Sie ist ganz erstaunlich, findest du nicht auch?«, bemerkte Raynar, immer noch atemlos vom Trainingskampf.
Jacens bewundernde Blicke konzentrierten sich auf Tenel Kas Leichtfüßigkeit. Bei Raynars Äußerung fühlte er einen kurzen Anflug von Eifersucht, der aber so schnell verging, wie er gekommen war. »Dieser Meinung war ich schon immer«, erwiderte er. »Willst du behaupten, dir wäre
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