Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
zornig ins Auge. »Lass dir gefälligst etwas einfallen! Vermeide dabei alles, was ihr Misstrauen schüren könnte. Ziehe alle Sklaven aus den Gewürzminen ab und finde bezahlte Freiwillige, die deren Arbeit übernehmen. Tarne sämtliche Waffenlager. Stelle sicher, dass die Inspektoren die meiste Zeit in Gesellschaft unserer glücklichen, gezähmten Twi'leks in den Felsenstädten verbringen. Das sollte sie davon überzeugen, dass alles in bester Ordnung ist.«
»Aber wie lange werde ich sie hinhalten müssen?«, fragte Kambrea unglücklich.
»Nicht sehr lange«, erwiderte Nolaa Tarkona und unterstrich diese Aussage mit einem Wink, mit dem sie Corrsk und Rullak bedeutete, ihr zu folgen. »Wenn wir erst einmal das Seuchendepot erreicht und getan haben, was nötig ist, werden wir uns nicht mehr um Menschen kümmern müssen – um keinen einzigen von ihnen.«
7
Als ihr die Konsequenzen aus Bornan Thuls Schilderung der Dinge bewusst wurden, begann Jainas Verstand auf Hochtouren zu laufen: Irgendwo in der Galaxis existierte also ein geheimes Arsenal, in dem unter anderem auch jene heimtückischen Seuchenerreger gelagert wurden, die ihre tödliche Wirkung ausschließlich an Menschen entfalteten. Raynars Vater war selbst zu dem Asteroiden, auf dem sich das Lager befand, geflogen, hatte es aber nicht geschafft, die potentielle Bedrohung zu beseitigen. Und sehr bald schon würden die Koordinaten des Depots nicht mehr länger ein Geheimnis sein. Wenn es Boba Fett, wie befürchtet, gelungen war, die entsprechenden Daten aus Thuls Schiff »abzusaugen«, kannte Nolaa Tarkona die Koordinaten vielleicht jetzt schon…
»Was ich dabei immer noch nicht ganz verstehe…«, setzte Jacen an. »Sie hatten das Depot bereits vor der Nase, warum konnten Sie es dann nicht unschädlich machen?«
»War die Anlage so gut geschützt?«, fügte Tenel Ka Jacens Frage eine eigene hinzu.
Alle Augen waren auf Bornan Thul gerichtet, dessen Blick wie aus Scham zu Boden gesenkt war. »Soweit ich es feststellen konnte, handelt es sich bei der Asteroidenstation um eine ehemalige imperiale Forschungsanlage. Sie war vollkommen verlassen. Aber ich hätte die speziell legierten Wände nicht mit den Waffen durchbrechen können, über die mein kleines Schiff verfügte.«
»Ah, verstehe«, sagte Tenel Ka. »Dann waren Sie also gar nicht erst in der Lage, ins Innere der Station zu gelangen.«
»Doch… ich kam durchaus hinein«, räumte Thul ein, »genau wie schon Fonterrat es vor mir geschafft hatte. Ich denke nicht, dass die Imperialen seinerzeit mit unbefugten Eindringlingen rechneten – die Koordinaten des Asteroiden unterlagen schon damals höchster Geheimhaltung. Drinnen fand ich jedoch die Tresorkammern verschlossen vor. Ich habe keine Ahnung, wie Fonterrat auch nur eine davon öffnen konnte, um sich in Besitz der Proben zu bringen…« Thul seufzte. »Die einzige Waffe, die ich bei mir hatte, war mein Blaster, und ich war allein.« Er zuckte entschuldigend die Achseln. »Zu versuchen, das Arsenal mit diesen bescheidenen Mitteln unschädlich zu machen, wäre schlichtweg aussichtslos gewesen.«
Jaina schüttelte sich kurz und richtete sich noch weiter auf. »Nun sind Sie nicht mehr allein«, sagte sie.
Lowie pflichtete ihr mit ein paar tiefen Brummlauten und bellenden Tönen bei. »Master Lowbacca geruht darauf hinzuweisen, dass Sie jetzt mehrere ausgebildete Jedi zur Seite haben, die Sie in Ihrem Bemühen unterstützen werden. Und, wenn ich so kühn sein darf«, fügte der kleine Droide eifrig hinzu, »ich selbst bin recht begabt, wenn es darum geht, Verbindungen zu fremden Computern herzustellen, Cyberfallen zu erkennen und lahm zu legen, versteckte Systemdateien zu entdecken und noch vieles andere mehr. Und seit ich noch einmal optimiert wurde, dolmetsche ich die gebräuchlichsten Kommunikationsformen fließend.«
Der verzweifelte Ausdruck auf Raynars Gesicht versetzte Jainas Herzen einen Stich. »Aber wir können nicht zu diesem Asteroiden fliegen, Vater«, sagte er. »Wir haben Weisung, dich sofort zurück nach Coruscant zu bringen, sobald wir dich gefunden haben. Mutter wartet dort auf dich, und unsere Staatschefin muss aus deinem Mund erfahren, was du erlebt und herausgefunden hast!«
»So viel Zeit bleibt uns aber nicht mehr«, warf Zekk sorgenvoll ein. »Sobald Nolaa Tarkona die von Boba Fett gestohlenen Informationen erhält, wird sie sich unverzüglich auf den Weg zum Seuchendepot machen.«
Raynar kräuselte seine Lippen zu
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