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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Köpfe dahinter immer noch frei herumlaufen. Wenn Booth sich wirklich hier in England aufhält, dann ist er möglicherweise nur auf der Durchreise zurück nach Amerika. Und wenn das der Fall ist, stellt sich die Frage nach dem Warum. Was hat er vor?«
    Crowe lächelte. »Wenn er auf dem Weg nach Amerika ist, wird mein Auftrag sehr viel leichter. Dann brauche ich nur noch die Behörden zu alarmieren und ihn verhaften zu lassen, sobald er von Bord geht und amerikanischen Boden betritt.«
    »Aber sollte man sich nicht zunächst ein Bild von seinen Absichten verschaffen? Ihn aus dem Verkehr zu ziehen heißt noch lange nicht, dass man damit der ganzen Verschwörung den Garaus macht.«
    »Wenn es denn überhaupt eine Verschwörung gibt«, sagte Crowe kopfschüttelnd.
    Sherlock hatte das Gefühl, mitten in eine schwierige philosophische Diskussion verstrickt zu sein. Das Einzige, was er verstand, war, dass sein bemerkenswert unkonventioneller Lehrer, der mittlerweile Teil seines Lebens geworden war, sich einem Problem gegenübersah, das vielleicht seine Rückkehr nach Amerika erforderte oder möglicherweise in einer Verfolgungsjagd rund um den Globus enden würde. Wenn es etwas gab, das Sherlock zur Lösung dieses Problems beitragen konnte, würde er das auch tun. Mycroft brauchte davon ja nichts zu wissen.
    »Kann ich dann gehen?«, fragte er.
    Mycroft machte eine Handbewegung, die anzeigen sollte, dass er entlassen war. »Geh nur, und wandere etwas in der Landschaft herum oder was auch immer du vorhast. Mr Crowe und ich müssen uns noch eine Weile unterhalten.«
    »Komm morgen früh zu mir«, sagte Crowe, ohne ihn überhaupt anzublicken. »Dann fahren wir mit dem Unterricht fort.«
    Sherlock schlüpfte aus der Bibliothek, während sich die beiden Männer in ein Gespräch über die diffizilen Feinheiten von Auslieferungsabkommen zwischen einzelnen US -Staaten auf Länderebene einerseits und der britischen Regierung andererseits vertieften.
    Draußen schien die Sonne nach wie vor drückend heiß vom Himmel. Sherlock nahm den Geruch von Holzrauch wahr und einen schwachen Malzgeruch, der von den Brauereien in Farnham kam.
    Godalming konnte doch nicht allzu weit entfernt sein, oder? Schließlich gab es dort eine Guildford Road, die wahrscheinlich aus dem Ort hinausführte. Was darauf schließen ließ, dass Godalming sich in der Nähe von Guildford befinden musste, und Guildford lag in der Nähe von Farnham.
    Matthew Arnatt würde es bestimmt wissen.
    Matthew – oder Matty, wie er lieber genannt wurde – war ein Junge, den Sherlock während der letzten ein, zwei Monate ziemlich gut kennengelernt hatte. Matty lebte allein auf einem Kanalboot, mit dem er zwischen den Städten an den Wasserstraßen umherfuhr, immer auf der Hut, nicht in einem der berüchtigten Arbeitshäuser zu landen, in die arme Waisenkinder für gewöhnlich gesteckt wurden. Er hielt sich mit kleineren Gelegenheitsarbeiten über Wasser und stahl sich hin und wieder auch sein Essen zusammen. Mittlerweile hielt er sich nun schon viel länger in Farnham auf, als er normalerweise an einem Ort zu bleiben pflegte. Allerdings hatten weder Sherlock noch er bisher ein Wort über die Gründe dafür verloren.
    Wenn Sherlock nach Godalming gehen würde, um einen Blick auf dieses Haus namens
Shenandoah
zu werfen, das Haus, in dem vielleicht John Wilkes Booth – der Attentäter von Abraham Lincoln – lebte, dann wollte er Matty dabeihaben. Matty hatte ihm bereits mehrere Male das Leben gerettet, und Sherlock vertraute ihm bedingungslos.
    Er ging auf der Rückseite des Hauses an der Küche vorbei und begab sich hinüber zu den Ställen. Die Pferde, die Matty und er ein paar Wochen zuvor bei ihrer Flucht vom Anwesen des Barons Maupertuis hatten mitgehen lassen, standen beide friedlich im Stall und ließen sich zufrieden das Heu schmecken. Sherlock hatte zunächst nicht recht gewusst, was er mit den beiden Tieren anfangen sollte, nachdem die großangelegte Verschwörung des Barons gescheitert war. Also hatte er die Stalljungen einfach gebeten, auf sie aufzupassen, und ihnen dafür jeweils einen extra Shilling gegeben. Ansonsten schien niemand bemerkt zu haben, dass sich zwei weitere Pferde auf dem Anwesen befanden. Und natürlich konnte er jetzt auch mit Virginia ausreiten. Sie gab ihm Reitstunden, und mittlerweile freute er sich sogar darüber, dass er richtig reiten konnte.
    Sherlock sattelte sein Pferd. Dann stieg er auf und ließ es ins Freie hinaustraben, während

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