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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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einen simplen Raubüberfall gehandelt hat, der schiefgegangen ist. Aber in Anbetracht dessen, dass auch du angegriffen wurdest, müssen wir davon ausgehen, dass man uns durchschaut hat.«
    Sherlock blickte sich um. »Glauben Sie, wir werden beobachtet?«
    Crowe nickte. »Würde mich nicht wundern.« Er sah sich in der Cafeteria um, musterte den Mann mit der Zeitung, die beiden plaudernden Frauen und schließlich den Kellner in der gestreiften Weste. »Vermutlich jedoch nicht von den Besuchern dieses netten Ladens hier. Was den Kerl im schicken Outfit dort drüben anbelangt, der hier die Bestellungen aufnimmt, bin ich mir allerdings nicht so sicher.«
    »Das Dumme ist, dass ich nichts herausgefunden habe«, sagte Sherlock. »Jedenfalls nichts, was von Interesse wäre.«
    »Da wirst du dich vielleicht noch wundern«, erwiderte Crowe. »Denn so wie ich dich kenne, gehe ich davon aus, dass du unbewusst doch das eine oder andere hilfreiche kleine Detail aufgeschnappt hast.«
    »Haben Sie irgendetwas herausgefunden? Bevor Sie angegriffen wurden?«
    Crowe zuckte die Achseln. »Ich konnte mich ziemlich genau umsehen, auch in einigen Bereichen, die wahrscheinlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Aber ich muss zugeben, dass ich mit leeren Händen dastehe. Falls hier etwas im Busch sein sollte, habe ich jedenfalls keine Indizien dafür gefunden.«
    »Haben wir genug, um es der Polizei zu melden?«, fragte Sherlock. »Schließlich können wir das Museum nicht selbst untersuchen. Jetzt, da die Paradol-Kammer weiß, dass wir hier sind.«
    Crowe nickte. »Wir sind beide angegriffen worden. Das ist Grund genug, die Polizei einzuschalten. Und wenn wir Glück haben, finden sie irgendetwas Verdächtiges, während sie die Bude hier auf den Kopf stellen.« Entschlossen ließ er die Hand auf den Tisch krachen, so dass seine Teetasse einen klirrenden Hüpfer auf der Untertasse vollführte. »Könnte gut sein, dass wir sie jetzt drankriegen!«
    Er sprang auf. »Du wirst wohl auf den Kuchen verzichten müssen«, verkündete er. »Lass uns zurück zum Polizeirevier in der Bow Street gehen und Anzeige erstatten.«

8
    »Mr Crowe«, fragte Sherlock, »was ist mit meinem Bruder geschehen? Was ist mit Mycroft?«
    Es war der Morgen nach ihrem Abenteuer im Museum, und sie frühstückten im Restaurant des Sarbonnier Hotels, in dem Sherlock auch bei seinem letzten Londonbesuch abgestiegen war. Crowe war bereits in aller Frühe aufgestanden und hatte das Hotel verlassen, noch bevor Sherlock aufgewacht war. Doch als er sich zum Frühstück begab, war sein Lehrer gerade wieder zurückgekommen.
    »Die gute Nachricht ist, dass er auf Kaution entlassen wurde«, erwiderte Crowe.
    »Und was heißt das?«
    »Das heißt, dass jemand – in diesem Fall der Diogenes Club – Geld locker gemacht hat, das beim Gericht hinterlegt wurde. Dafür darf der Inhaftierte dann das Gefängnis verlassen. Das Gericht entscheidet über die Summe, die hinterlegt werden muss, und diese Entscheidung beruht auf der Erwägung, wie groß die Kaution wohl sein muss, um einen Verdächtigen von der Flucht abzuhalten. Flieht dein Bruder vor Beginn der Gerichtsverhandlung – wenn’s denn überhaupt eine geben wird –, behält das Gericht das Geld nämlich.«
    »Wie viel hat es gekostet, Mycroft aus dem Gefängnis zu bekommen?«
    »Ich glaube, die Summe, die erwähnt wurde, belief sich auf fünftausend Pfund.«
    Sherlock zuckte überrascht zusammen. »Und wo ist Mycroft jetzt?«
    »Bei einem opulenten Arbeitsfrühstück mit seinem Rechtsanwalt im Diogenes Club. Ich habe ihm ein Telegramm geschickt und ihm mitgeteilt, dass du wohlauf bist und wir hier im Sarbonnier logieren. Eventuell stößt er später zu uns.«
    »Wie hat der Diogenes Club das Geld aufgetrieben?«, fragte Sherlock.
    »Anscheinend haben sie einen Fond, in den jedes Mitglied einzahlt. Dadurch wird gewährleistet, dass jeder im Club Rechtsberatung und -beistand bekommen kann.«
    Crowes Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Merkwürdigerweise scheint sich sein Arbeitgeber jedoch nicht gerade ein Bein auszureißen, was tatkräftige Unterstützung anbelangt. Dort wird striktes Stillschweigen über die ganze Affäre bewahrt. Als Teil der Regierung ist das Außenministerium sozusagen mit den Polizeikräften verbunden, und ich vermute, dass sie daher jeden Anschein vermeiden wollen, dass sie sich in die Polizeiarbeit einmischen.«
    Sherlock dachte einen Augenblick nach. »Aber der Mann, auf den wir gestoßen sind

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