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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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wollten?«, fragte Sherlock.
    »Das bezweifle ich ernsthaft. Das Museum ist eine über jeden Zweifel erhabene gemeinnützige Einrichtung. Nein, ich vermute, dass die Burschen sich entweder dort getroffen haben oder dass einer der Museumsangestellten ihrer Organisation angehört. Das Ganze wird sich als Sackgasse erweisen.«
    Er steckte sich das letzte Stückchen gebutterten Toast in den Mund, kaute einen Augenblick lang genüsslich darauf herum und seufzte dann zufrieden. »Jetzt fühle ich mich für den Tag richtig gewappnet.« Er zog eine Uhr aus seiner Westentasche und warf einen Blick darauf. »Etwa noch eine Stunde bis zum Mittagessen. Das sollte mir genug Zeit lassen, um die Vorbereitungen für unsere Reise auf den Weg zu bringen. Sherlock, Mr Crowe, ich schlage vor, wir treffen uns um dreizehn Uhr im Diogenes Club.« Während er sich mit etwas Mühe von seinem Stuhl erhob, fügte er hinzu: »Vielleicht wäre noch jemand so freundlich, mir eine Droschke zu besorgen.«
    Während Crowe und Mycroft sich noch auf dem Gehsteig unterhielten, wandte Sherlock sich zum Gehen. Ihm schwirrte der Kopf, und er brauchte etwas Zeit für sich, um seine Gedanken wieder zu sortieren.
    »Oh, Sherlock!«
    Er drehte sich wieder um. Mycroft winkte ihn zu sich.
    »Was ist?«, fragte er und ging zu der Stelle zurück, an der die beiden Männer zusammenstanden.
    »Du könntest vielleicht etwas Geld gebrauchen.« Er gab Sherlock drei Münzen. »Hier hast du drei Guineas. Pass gut darauf auf, und kauf dir Kleidung für kaltes Wetter, wenn du etwas Passendes findest.«
    Sherlock machte sich allein auf den Weg und gelangte über Piccadilly Circus und Leicester Square schließlich zur Charing Cross Road. Die Bürgersteige waren dicht gedrängt von Menschen, und auf den Straßen wimmelte es von Pferden, Karren und Droschken der unterschiedlichsten Art. Wenn dies hier nur ein paar Hundert Leute waren und man schon das Gefühl hatte, zerquetscht zu werden, wie würde es dann erst in einem Land mit fünfundsechzig Millionen Menschen sein? Und wenn es allein schon in Russland fünfundsechzig Millionen Menschen gab, wie viele lebten dann wohl auf der ganzen Welt? Solche Dimensionen konnten einen fast schwindlig machen.
    Buchhandlungen, Trödelläden und Pfandleihen säumten die Straße auf beiden Seiten. Er verbrachte eine gute Stunde damit, die Warenkisten vor den diversen Geschäften sowie die Buchregale und Vitrinen in den Läden zu durchstöbern, wobei er einfach seinen Geist schweifen ließ, ohne ihn in eine bestimmte Richtung zu lenken.
    Er stieß auf eine Handvoll Bücher über das russische Reich, von denen er sich schließlich für die beiden am sachlichsten erscheinenden entschied. Daneben erregte auch eine Kiste voller Schlüssel, Tür- und Vorhängeschlösser sein Interesse. Der Ladenbesitzer warnte ihn, dass der Inhalt samt und sonders unsortiert sei und er nicht dafür garantiere, dass irgendeiner der Schlüssel auch tatsächlich zu einem der Schlösser passe. Er verkaufe die Kiste wie besehen. Sherlock fragte sich, ob er wohl, etwas experimentelle Geduld und Muße vorausgesetzt, mit Hilfe der zahlreichen Schlösser und Schlüssel lernen könnte, wie sich ein Schloss knacken ließ. War dies doch eine Fähigkeit, die sich in Zukunft noch einmal als nützlich erweisen mochte. Oder, genau genommen, es schon in den letzten Monaten gewesen wäre.
    Am Ende jedoch ließ er die Box stehen und schlenderte weiter. Bei Bedarf konnte er immer noch zurückkehren, um sie zu kaufen.
    Nachdem er in einem anderen Buchladen noch ein kleines englisch-russisches Wörterbuch erworben hatte, überquerte er etwas weiter auf der Charing Cross Road schließlich Cambridge Circus und setzte den Weg bis zum Beginn der Tottenham Court Road fort. Hier bot die breiter werdende Straße den Pferden und vorbeifahrenden Droschken mehr Platz, und es folgten noch mehr Läden. Im Bewusstsein, dass es fast Zeit zum Umkehren war, wenn er rechtzeitig im Diogenes Club sein wollte, stöberte er am Ende halbherzig in einem Trödelladen herum. Da sprang ihm plötzlich im hinteren Ladenbereich ein Violinenkasten ins Auge, der in einem Regal lag.
    Vorsichtig nahm er den Kasten herunter und blies den Staub von der Oberfläche. Er öffnete den Deckel und sog scharf die Luft ein, als er die Violine im Kasten erblickte. Sie war alt – alt und schön. Das Furnier war dunkelrot und von einem dichten Spinnennetz aus feinen Rissen überzogen. Die F-Löcher auf der Oberseite schienen an

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