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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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wieder vor der Eingangstür.«
    »Aber du hast das nächste Stück doch schon abgesucht«, protestierte Matty. »Und ich das, das du dir jetzt vornehmen willst!«
    »Zwei Paar Augen sind besser als eines. Ich könnte etwas übersehen haben, das dir wiederum auffällt. Oder umgekehrt. Komm schon, es wird nur ein paar Minuten länger dauern.«
    Sie trennten sich und nahmen die Suche wieder auf. Doch Sherlock fand nichts, was Matty entgangen war. Beim toten Kaninchen angekommen, blieb er stehen. Er starrte es eine Weile an, so wie es da im Gras ausgebreitet neben einem Stapel von Holzscheiten lag, die Amyus Crowe vermutlich für den Ofen vorgesehen hatte. Doch abgesehen von der Tatsache, dass ihm der Kopf fehlte, war es einfach nur ein totes Kaninchen. Und die gab es haufenweise in der Gegend.
    Als er die Eingangstür erreichte, erwartete Matty ihn bereits dort. Fragend hob er eine Augenbraue. Doch Sherlock schüttelte nur den Kopf. Mit einem Achselzucken brachte Matty zum Ausdruck, dass er ebenfalls auf nichts gestoßen war, was Sherlock übersehen hatte. »Hab’ so ’ne Art Schlauch gesehen«, meinte er nur. »Aber das war’s auch schon.«
    Mit Matty auf den Fersen ging Sherlock niedergeschlagen wieder zurück ins Cottage. Die Hände in die Hüften gestemmt, blickte er sich in dem kahlen Raum um. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich etwas übersehen habe«, sagte er mit frustrierter Stimme.
    »Wenn
du
schon etwas übersiehst, gibt es null Chance, dass
ich
was finde«, meinte Matty.
    »Mach dich nicht kleiner, als du bist. Du hast ein gutes Auge für Details«, erwiderte Sherlock. Erneut starrte er auf die winzigen Löcher in der Wand, versuchte diesmal allerdings nicht auf die Details – sprich die einzelnen Löcher – zu achten, sondern auf das Gesamtbild. »Matty, ich glaube, da steht so etwas wie eine Botschaft.«
    Matty starrte erst ihn und dann die Wand an. »Hast du etwa Visionen?«
    »Ja, habe ich. Hast du einen Stift?«
    »Seh’ ich etwa wie jemand aus, der mit einem Stift in der Tasche durch die Gegend spaziert?«
    Sherlock stieß einen Seufzer aus. »Nicht mal einen Bleistift?«
    »Nö.«
    »Ein Messer?«
    »Damit kann ich dienen«, sagte Matty. Er langte in seine Tasche und holte das Messer hervor, mit dem er zuvor schon den Holzbottich bearbeitet hatte. »Hier, aber mach’s nicht kaputt.«
    »Werd’ ich nicht.« Sherlock näherte sich der Wand. Er starrte sie einen Augenblick lang an und versuchte zu rekonstruieren, was für Gegenstände dort gehangen hatten. »Da drüben war eine große Landkarte, oder?« Er wies mit der Klinge auf einen Wandbereich.
    »Ich glaub’ schon.«
    »In Ordnung.« Die Klinge wie einen Stift benutzend, kratzte Sherlock eine Linie in den Putz und verband vier Löcher zu einem Rechteck, das, soweit er es beurteilen konnte, die Größe und einstige Lage der Karte aufwies. »Das ist die Karte. Und da weiter rechts waren zwei Blätter angepinnt.« Mit neuer Zuversicht machte er zwei Gruppen von jeweils vier Löchern aus und verband diese ebenfalls. Jetzt hatte er drei verschiedene Rechtecke an der Wand. »Wenn ich mich richtig erinnere, hingen da weiter oben noch ein paar Sachen. Bilder, glaube ich.«
    »Stimmt, und zwar schief«, fügte Matty hinzu. Sherlock wählte vier Löcher aus, die mit seiner Erinnerung übereinzustimmen schienen, aber Matty schüttelte den Kopf. »Ungefähr drei Zentimeter nach links«, korrigierte er. »Nein, nicht da – ’n bisschen weiter runter … Ja, das ist es.«
    Nach und nach verband Sherlock die verschiedenen Löcher, bis sich eine vollständige Rekonstruktion dessen ergab, was einst an der Wand gehangen hatte.
    Einige Gegenstände waren anstatt mit vier nur mit einem Nagel im Putz befestigt gewesen. Und in diesen Fällen markierte Sherlock die Stelle mit einem »X«, um anzuzeigen, dass er das gesamte Objekt berücksichtigt hatte.
    Er trat zurück, um sein Werk zu begutachten. Der Putz war nun mit einer Reihe überlappender Strichlinien und »X«-Markierungen bedeckt.
    »Du hast ein paar übersehen«, hob Matty hervor.
    »Nein«, erwiderte Sherlock. »Hab’ ich nicht. Diese Löcher sind neu.«
    »Bist du sicher?«
    »Sehr sicher. Sieh sie dir einmal genauer an.«
    Mit zusammengekniffenen Augen näherte sich Matty der Wand.
    »Nein«, sagte Sherlock. »Geh wieder zurück. Versuch, durch die Wand hindurchzusehen und die Löcher, die ich markiert habe, zu ignorieren.«
    Matty schüttelte irritiert den Kopf, befolgte aber

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