Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane

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war ein Kaninchenkopf. Der abgetrennte Hals war mit Blut verschmiert.
    »Ein Kaninchenkopf in einem Kaninchenloch«, kam Mattys trockener Kommentar. »Welch unerwartete Wende. Willst du mir etwa weismachen, dass ein Fuchs Mr Crowe und Virginia fortgeschleppt hat?«
    »Du siehst«, erwiderte Sherlock, »aber du verstehst nicht. Schau dir mal den Hals an.«
    Matty nahm die Stelle näher in Augenschein und nickte, als er verstand. »Ist mit ’nem scharfen Messer durchtrennt worden, nicht durchgebissen oder abgerissen.« Er dachte einen Augenblick nach. »Das muss der Kopf des Kaninchens sein, das wir am Cottage gefunden haben. Aber trotzdem könnte es auch sein, dass ihn ein Fuchs oder Wiesel vom Küchentisch stibitzt und … einfach hier abgelegt hat.«
    »Das glaube ich nicht. Hätte ein Tier sich den Kopf geschnappt, hätte es etwas davon gefressen. Wir müssten Bissspuren finden. Dem Zustand des Kopfes nach zu schließen, sieht es so aus, als ob ihn jemand einfach abgeschnitten und geradewegs in das Loch hier gesteckt hat.«
    Matty wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Kaninchenkopf zu. »Ziemlich frisch«, räumte er ein. »Vermutlich weniger als einen Tag alt.«
    »Es ist eine Nachricht«, sagte Sherlock nachdenklich. »Die Frage ist nur, was für eine.« Er schwieg einen Moment. »Nein«, fuhr er schließlich fort. »Die richtige Frage lautet: Gibt es außer dieser noch weitere Nachrichten?«
    Matty blickte sich um und seufzte. »Du meinst, wir müssen noch die ganze Koppel absuchen?«
    »Müssen wir. Nur weil wir eine Sache gefunden haben, können wir nicht davon ausgehen, dass es nicht noch etwas zu finden gibt.«
    »Ich hab’ schon befürchtet, dass du das sagen würdest.«
    Sie ließen den blutverschmierten Kopf, wo er war, und setzten ihre Suche fort. Sorgfältig durchkämmten sie die Wiese erneut nach allem, was dort womöglich fallen gelassen und abgelegt worden war. Es verging eine weitere Dreiviertelstunde, bevor sie unversehens am entfernten Ende der Koppel wieder aufeinandertrafen und die Suche beendet war.
    »Nichts?«, fragte Matty, als sie zurück zum Cottage gingen.
    »Nichts«, erwiderte Sherlock. »Entweder ist es der Kaninchenkopf oder es gibt tatsächlich keine Nachricht.«
    Matty blickte zu der Stelle hinüber, an der sie den Kopf zurückgelassen hatten. »Ich kapier nicht, wie das da hinten ’ne Nachricht sein soll. Es sei denn, Mr Crowe hat was auf einen kleinen Zettel geschrieben und es dem Ding ins Maul geschoben. Was ganz schön krank wär’.«
    »Es ist nicht der Kopf an sich«, antwortete Sherlock. »Oder zumindest glaube ich nicht, dass er es ist. Wahrscheinlich hat es etwas mit dessen Fundort oder seiner Existenz an sich zu tun. Ich denke nicht, dass Mr Crowe genug Zeit für etwas Komplizierteres hatte, wie zum Beispiel eine Nachricht zu schreiben. Es reichte gerade dafür, ein paar Löcher in die Wand zu machen, die hierher wiesen, und dann den Kopf in das Loch zu werfen.«
    »Aber er hatte genug Zeit, um ein Kaninchen zu fangen und zu töten«, wandte Matty ein.
    »Ich glaube eher, es stand sozusagen bereits zur Verfügung. Vermutlich hat er es schon vorher gefangen und bereitete es gerade für die Küche zu – sprich, er trennte den Hals ab und wollte es enthäuten und ausnehmen. Ich glaube, dass irgendetwas passiert ist. Etwas, das ihn zum überstürzten Aufbruch veranlasst hat; und nachdem er alles, was Virginia und ihm gehört, ausgeräumt hatte, blieb ihm nur noch ein kurzer Moment, sich eine Art Botschaft auszudenken.«
    Matty gab einen frustrierten Seufzer von sich. »Ja, aber was für eine? Ich glaube, er hatte mehr Vertrauen in uns, als wir verdient haben.«
    »Ein Kaninchenkopf in einem Loch«, sinnierte Sherlock laut vor sich hin, im Bestreben, etwas in seinem Kopf zum Klingeln zu bringen, irgendeine plötzliche Erkenntnis, die vielleicht nur zutage kam, wenn er beharrlich das Offensichtliche wiederholte.
    »Burrow«
, murmelte Matty, als sie das Cottage wieder betraten.
    »Wie bitte?«
    »
Burrow
, ein Bau, kein Loch. Kaninchen leben im Bau, ebenso wie Füchse und Dachse. Du bist doch sonst immer derjenige, der auf eine korrekte Wortwahl besteht – wird Zeit, dass du den Unterschied lernst.«
    »Ein Kaninchenkopf in einem
Bau
«, korrigierte Sherlock sich. Und da plötzlich blitzte sie auf – die Erkenntnis, auf die er gehofft hatte – und nahm schließlich immer deutlichere Konturen an. »Ein Kopf in einem Bau. Matty, du bist ein Genie!«
    »Bin ich?«,