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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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ein Vaterschaftstest nichts ändern.“
    Sie durfte nicht aufgeben. Sie konnte nicht aufgeben. Wenn Matt eine enge Beziehung zu seinem Sohn aufbauen wollte, mussten beide die Wahrheit kennen. Denn falls Blake wirklich Howards Sohn war, durfte man ihn auch den Blackstones nicht vorenthalten.
    „Aber es ändert einiges an der Rechtslage. Außerdem solltest du dich vielleicht mal fragen, warum du bisher so wenig zu Hause warst. Hast du dich vielleicht gescheut, mit dem Kind zusammen zu sein, weil du befürchtetest, an den Gerüchten könnte etwas dran sein?“

6. KAPITEL
    Heiße Wut stieg in ihm auf. Wie konnte Rachel es wagen, anzudeuten, er halte sich absichtlich von dem Sohn fern? Ausgerechnet er, Matt Hammond. Da er selbst adoptiert worden war, wusste er besser als jeder andere, dass die Beziehung zwischen Vater und Sohn nicht von ihren Genen abhing. Oliver war sein Vater, egal, ob er ihn gezeugt oder adoptiert hatte. Und er war sein Sohn. So wie Blake sein Kind war.
    Doch bevor er ihr noch heftig Kontra geben konnte, beschlichen ihn leise Zweifel. Hatte er sich vielleicht unbewusst so verhalten, wie Rachel vermutete? War es ihm doch wichtig, der biologische Vater von Blake zu sein, und hatte er deshalb Angst, sich Gewissheit zu verschaffen? Und war er seinem Sohn aus dem Weg gegangen, um nicht immer wieder mit dem Problem konfrontiert zu werden? Wieder bedauerte er, dass er die früher so gute Beziehung zu seiner Cousine Kim abgebrochen hatte. Mit ihr hätte er all diese Fragen besprechen können. Aber dann fiel ihm wieder ein, dass auch sie ihn betrogen hatte, als sie sich auf die Seite der Blackstones schlug.
    Hatte er vielleicht davor Angst? Dass Blake lieber ein Blackstone wäre, wenn er älter wurde und die Wahrheit erfuhr? Nein, das konnte und wollte er sich einfach nicht vorstellen.
    „Ich bin spät dran“, stieß er hastig hervor, griff nach der Aktentasche und verschwand in Richtung Garage, bevor Rachel noch irgendetwas sagen konnte.
    Wegen eines Unfalls auf der Harbour Bridge kam Matt noch langsamer voran, als bei dem zähen morgendlichen Berufsverkehr eh zu erwarten war. Leise fluchte er vor sich hin. Wäre er an diesem Tag doch nur zu Hause geblieben. Aber wegen der Tage auf Tahiti hatte er einiges aufzuholen.
    Tahiti … Sofort musste er wieder an Rachels seidenweiche Haut denken, an die Küsse … Frustriert biss er die Zähne zusammen. Es war eine Schnapsidee gewesen, sie mitzunehmen. Aber wenn es um Blake ging, war sie hartnäckig wie ein Hund, der eisern an seinem Knochen festhielt. Und er hatte nicht die Nerven gehabt, sich dagegen aufzulehnen, was er natürlich hätte tun müssen. Ein für alle Mal hätte er ihr klarmachen müssen, dass er der Boss und sie seine Angestellte war. Stattdessen hatte er selbst die Grenzen überschritten, sogar weit.
    Und als sie ihn berührt hatte, war er kurz davor gewesen, vollkommen die Kontrolle zu verlieren. Nur mit größter Anstrengung hatte er sich zurückhalten können und nicht zu Ende geführt, was sie bereits begonnen hatten.
    Sie war ihm unter die Haut gegangen, das konnte er nicht länger leugnen. Nachts träumte er davon, sie fest an sich zu pressen, ihre Brüste, die harten Spitzen zu fühlen und sich schließlich ganz in ihr zu verlieren. Und nun hatte sie es auch noch geschafft, dass er daran zweifelte, ob er Blakes leiblicher Vater war. Rachel drängte ihn dazu, für Gewissheit zu sorgen.
    Als er schließlich in die Tiefgarage des Hammond-Gebäudes einbog, war er ausgesprochen schlecht gelaunt. Dass Blackstone Diamonds ausgerechnet nebenan mit einem prächtigen Juweliergeschäft eingezogen war, besserte seine Stimmung auch nicht gerade. Als Marise und Howard nach Auckland geflogen waren, um das neue Geschäft zu eröffnen, waren sie umgekommen. Das war jetzt ein halbes Jahr her. Und immer, wenn Matt die auffällige Ladenbeschriftung sah, wurde er an den unheilvollen Einfluss erinnert, den Howard Blackstone auf die Hammonds ausgeübt hatte und auch nach seinem Tod noch immer ausübte.
    Eines war Matt auf der Fahrt klar geworden: Den bohrenden Zweifel an seiner Vaterschaft konnte er nur loswerden, indem er den Test machen ließ.
    Das war überraschend einfach in Neuseeland, wie Matt schnell herausfand. Es gab sogar einen Testkit, mit dem man die notwendigen Voruntersuchungen zu Hause machen konnte. Erleichtert atmete Matt auf. Dann brauchte er nicht mit Blake in ein Labor zu fahren, wobei sie sicher von der ganzen Pressemeute verfolgt würden. Er

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