Yvonne Lindsay
konnte die Proben in ein Labor schicken, und in drei bis fünf Tagen hatte er das Ergebnis.
Schnell bestellte er den Testkit übers Internet. Wie auch immer die Sache ausging, er musste die Wahrheit wissen.
Eine Frage allerdings blieb auch dann noch offen, wenn sich herausstellte, dass Blake wirklich sein leiblicher Sohn war. Hatte Marise ihn nun mit Howard Blackstone betrogen oder nicht?
In den nächsten Tagen war viel los im House of Hammond. Zusammen mit der ersten Lieferung der pazifischen Perlen waren auch die ersten schwarzen aus Tahiti angekommen. Matt war schon sehr gespannt, wie sich die Perlen in dem antiken Design seiner neuen Schmuckkollektion machen würden, und hätte sich am liebsten stundenlang in seinen Arbeitsraum zurückgezogen, um die ersten Muster selbst herzustellen. Aber so ganz konnte er sich doch nicht darauf konzentrieren, denn seine Nerven waren wegen des noch ausstehenden Telefonanrufs vom Labor zum Zerreißen gespannt.
Zwischen ihm und Rachel herrschte eine Art Waffenstillstand. Beide bemühten sich, Blake von den Reportern fernzuhalten, was bedeutete, dass Rachel und der Junge im Grunde das Haus nicht verlassen konnten. Seit der Fernsehsendung über Jake Vance lauerte die Presse Blake vor dem Kindergarten auf, der Rachel glücklicherweise rechtzeitig darüber informiert hatte. So hatten Matt und Rachel beschlossen, Blake eine Weile lang nicht in den Kindergarten zu schicken.
Da Mrs. Kincaid vor Ende des Monats nicht zurückkehren würde, hatte Rachel die meisten Aufgaben der Mutter übernommen. Auch wenn Matt es sich nicht eingestehen mochte, gefiel es ihm, nach der Arbeit zu Rachel und Blake zu fahren. Durch die beiden wurde das große Haus erst zu einem gemütlichen Heim, ein Gefühl, das er schon lange nicht mehr gehabt hatte.
Nach einer Woche hatte er immer noch nichts von dem Labor gehört, und allmählich wurde er unruhig. Er wollte endlich Klarheit, wie auch immer das Ergebnis ausfiel.
An diesem Tag hatte er etwas früher Schluss gemacht, um Blake zu überraschen, der in einer guten Stunde von einem Spielkameraden zurückkommen würde. Wahrscheinlich hatte Rachel noch kein Dinner gekocht. Dann würde er ihr den Abend frei geben. Denn falls es nicht regnete, wollte er mit Blake an den Cheltenham Beach fahren und mit ihm Fisch und Chips essen. Das war sicher auch in Rachels Sinn, denn sie legte ihm immer wieder nahe, mehr Zeit mit dem Kind zu verbringen. Und sie hatte recht. Er war so fixiert darauf gewesen, sich an den Blackstones zu rächen, dass er die Pflichten seinem Sohn gegenüber vernachlässigt hatte.
Gerade hatte er den Mercedes in der Garage geparkt, als sein Handy klingelte. Als er auf dem Display „unbekannte Nummer“ las, schlug ihm das Herz bis zum Hals.
„Matt Hammond.“
„Mr. Hammond, hier ist Liz Walters vom Testlabor. Bitte nennen Sie mir Ihr Passwort.“
Matt tat es.
Zwei Minuten später klappte er das Telefon zu. Um ihn herum drehte sich alles. Und erst jetzt wurde ihm klar, wie angespannt er auf das Ergebnis gewartet hatte. Vor Erleichterung stiegen ihm die Tränen in die Augen. Endlich hatte er den Beweis. Endlich wusste er, dass ihn sein Gefühl nicht getrogen hatte.
Blake war sein Sohn.
„Matt, was ist los?“ Rachel stand in der Tür, die von der Garage ins Haus führte. „Ich habe deinen Wagen gehört, aber du bist nicht hereingekommen. Ist alles in Ordnung?“
„Ja. Alles okay.“ Ein breites Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er mit wenigen Schritten auf Rachel zuging, sie hochhob und sich mit ihr ein paar Mal glücklich im Kreis drehte.
Lachend trommelte sie ihm mit den Fäusten gegen die Brust. „Lass mich runter! Mir wird gleich schlecht!“
„Er ist mein Sohn, Rachel. Er gehört zu mir! Ich habe gerade die Bestätigung bekommen.“ Obwohl er sich jetzt langsamer drehte, war ihm geradezu schwindelig – vor Glück. Aber ihm war sehr bewusst, wie verlockend sich Rachels sexy Körper anfühlte und wie verführerisch ihre festen Brüste waren, als er sie jetzt langsam wieder herunterließ.
„Bestätigung? Willst du damit sagen, dass du den Test hast machen lassen?“
„Ja.“
Rachel sah ihn an. Als sie ihm sanft die Hand auf die Wange legte, standen ihr die Tränen in den Augen. „Oh, Matt, ich weiß, was das für dich bedeutet. Das ist einfach wunderbar!“
So leicht ihre Berührung auch war, Matt traf es wie eine heiße Flamme. Ihre haselnussbraunen Augen glänzten vor Freude. Die kleinen goldenen Punkte in der Iris
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