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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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aber Howard ging schließlich so weit, zu behaupten, dass Oliver auch hinter der Entführung des kleinen James stecke. Dein Vater war außer sich, wie du dir denken kannst, auch wenn ihm klar war, dass Howard kaum wusste, was er tat.“
    „Und wie hat Dad reagiert?“
    „Du kennst ja deinen Vater. Er ist einem Streit nie aus dem Weg gegangen, vor allem nicht, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. Er schob Howards Hand beiseite und sagte kühl: ‚Ich würde keine Sekunde zögern, dich um Diamanten zu erleichtern, die eigentlich sowieso den Hammonds gehören. Aber ein Kind zu stehlen, das käme mir nie in den Sinn.‘ Danach hat er nie mehr mit Howard gesprochen. Leider war das, was er gesagt hatte, missverständlich, sodass seitdem das Gerücht nie mehr verstummte, er habe mit dem Diebstahl der Diamanten etwas zu tun.“ Sie atmete tief durch und strich Matt liebevoll über die Hand. „Aber da du nun den Beweis erbracht hast, dass Oliver nichts damit zu tun haben kann, und auch James wunderbarerweise wieder aufgetaucht ist, können wir das alles hoffentlich endgültig hinter uns lassen.“
    „Hinter uns lassen? Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Die Blackstones müssen für das büßen, was sie euch angetan haben!“
    Rachel, die am Esstisch saß und Blake zusah, der eifrig ein Bild ausmalte, stand hastig auf und kam auf die beiden zu. „Hör auf, Matt. Du siehst doch, wie unglücklich du deine Mutter machst. Das ist alles sowieso schon schwer genug für sie.“
    Schnell beugte sie sich vor und legte der alten Frau den Arm um die bebenden Schultern. Mit Tränen in den Augen lächelte Katherine sie dankbar an und wandte sich dann an ihren jüngsten Sohn.
    „In den letzten dreißig Jahren haben wir genug durchgemacht. Dein Vater hatte seine Schwester Sonya damals gebeten, doch wieder mit uns nach Neuseeland zu kommen. Aber Sonya meinte, sie müsse bei Ursula bleiben, der es sehr schlecht ging. Sie könne sie nicht im Stich lassen. Das hat Oliver auch akzeptiert, aber er machte sehr deutlich, dass beide Schwestern Howard verlassen und ins Elternhaus zurückkehren sollten, sowie es Ursula besser gehen würde. Denn er wusste, dass Ursula mit Howard nicht glücklich war. Doch die beiden blieben in Sydney.“
    Katherine lächelte traurig. „Oliver musste das Gefühl haben, dass die Schwestern sich bei Howard besser aufgehoben fühlten, und das kränkte ihn zutiefst. Danach war nichts mehr so, wie es früher war. Die Hammonds und die Blackstones entfremdeten sich immer mehr.“
    „Was die Unternehmen betrifft, so wird sich da bald etwas ändern.“ Matt verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln. „Ich zwinge sie in die Knie, Dad. Sie alle. Am Ende des Monats habe ich genug Aktien zusammen, um Blackstone Diamonds zu übernehmen. Dann besitzen wir das Unternehmen, wie es sich von Rechts wegen gehört.“
    Rachel durchfuhr ein eiskalter Schauer. Wie bitter das klang. Matt schien besessen von der Idee zu sein, Blackstone Diamonds zu übernehmen. Zwar war er schon als Teenager sehr hartnäckig gewesen, wenn er etwas Bestimmtes wollte, aber jetzt wirkte er geradezu verbohrt, ja fanatisch. Plötzlich musste sie daran denken, dass sich seit einigen Monaten immer mal wieder ihr Finanzberater gemeldet hatte. Ob sie nicht ihre Blackstone-Aktien verkaufen wolle, hatte er sie gefragt. Jetzt erst verstand sie, warum. Offenbar bot Matt gutes Geld für Blackstone-Aktien.
    Und wenn sie ihn noch so liebte, sie konnte nur hoffen, dass er bei seinen Bemühungen nicht erfolgreich war. Denn durch diese feindliche Übernahme würde sich der Graben zwischen den Familien nur weiter vertiefen, ja, danach gab es keine Hoffnung mehr, dass sich daran jemals etwas ändern würde.
    Auch Katherine schienen ähnliche Gedanken zu bedrücken. „Bist du sicher, dass du das Richtige tust, mein Sohn?“, fragte sie leise. „Und was ist mit Kimberley? Hast du mit ihr darüber gesprochen?“
    „Natürlich ist es richtig. Und was Kimberley Blackstone betrifft, sie hat klargemacht, auf welcher Seite sie steht, als sie uns Anfang des Jahres verließ.“
    „Aber das war doch verständlich. Schließlich wurde ihr Vater vermisst und ist kurz darauf tot aufgefunden worden. Da wollte sie zu Hause bei ihrer Familie sein.“
    „Zu Hause? Ist das nicht dort, wo man sich wohlfühlt? Das ist offenbar Sydney für sie, genauer gesagt, Blackstone Diamonds. Denn dort ist sie noch immer.“ Beschwörend sah er der Mutter in die Augen. „Begreifst du nicht, Mum?

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