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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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Erstgeborenen von Ursula und Howard gehört. Als Zweijähriger war er entführt worden, und obgleich Rachel damals noch nicht geboren war, hatte sie die Geschichte später nie losgelassen. Im letzten Monat war James plötzlich aufgetaucht, und die Presse wärmte die alte Geschichte begierig wieder auf. Leider hatten weder Ursula noch Howard den vermissten Sohn wieder in die Arme schließen können. Beide waren bereits tot.
    Aber was Rachel gerade gesehen hatte, warf auf die Sache ein ganz neues Licht. Und es war klar, dass Matt und Blake, die beiden Menschen, die Rachel am meisten liebte, davon nicht unberührt bleiben würden.
    Als sie am Dienstagmorgen die Tür zu dem Haus aufschloss, hatte sie den Eindruck, die DVD brenne wie Feuer in ihrer Tasche. Offenbar waren Blake und Matt in der Küche beim Frühstück. Und als Rachel um die Ecke blickte, rutschte Blake sofort von seinem Stuhl, rannte ihr entgegen und umarmte sie stürmisch.
    „Hallo, junger Mann! Hattest du ein schönes Wochenende?“
    „Ja. Aber du warst nicht da. Warum bist du nicht gekommen?“ Wieder drückte der Kleine sich fest an sie.
    „Du warst doch mit deinem Daddy zusammen. Den hast du so selten. War es schön? Was habt ihr gemacht?“
    Blake sprudelte los. Offenbar hatten die beiden viel unternommen.
    Jetzt erhob sich Matt, nahm sein Geschirr und räumte es in die Spülmaschine. „Gut, dass du früh kommst“, meinte er, ohne Rachel anzusehen. „Ich muss gleich los.“
    Also ging es wieder nur ums Geschäft. Ob er wohl während des Wochenendes ein einziges Mal an sie gedacht hatte? Sosehr sie sich auch bemühte, sie hatte ihn nicht aus ihren Gedanken verdrängen können.
    „Bevor du gehst, Matt, ich habe etwas, was ich dir zeigen möchte. Ich hoffe, du kannst noch ein paar Minuten bleiben.“
    „Leider nein. Was auch immer es ist, es muss bis heute Abend warten.“ Er wandte sich zur Tür.
    Doch Rachel legte ihm die Hand auf den Arm, um ihn aufzuhalten. Sofort spürte sie, wie sich seine Muskeln anspannten, als könne er noch nicht einmal diese Berührung ertragen. „Aber Matt, man wird darüber reden. Als ich kam, stand schon ein Wagen vom Fernsehen vor der Tür. Bitte, du musst dir die DVD ansehen.“
    Unwillig schüttelte er ihre Hand ab und griff nach der DVD, die sie ihm hinhielt. „Was ist das?“
    „Gestern gab es einen Bericht im Fernsehen über Jake Vance.“
    „Jake Vance? Du meinst wohl, James Blackstone.“ Verärgert schob er ihr die DVD wieder in die Tasche. „Danke, kein Interesse.“
    „Aber Matt, es geht nicht nur um James. Hier, sieh selbst.“ Nach wenigen Schritten stand Rachel vor dem DVD-Spieler und steckte die Disc in den Apparat.
    Matt trat hinter sie, gerade als das Bild des kleinen Jungen gezeigt wurde, das Rachel so aufgeschreckt hatte.
    „He, das bin ja ich“, sagte Blake, der dem Vater neugierig gefolgt war.
    „Nein, mein Herz, das ist dein Onkel. Er heißt Jake.“
    „Jake, Blake! Jake, Blake!“, rief der Kleine, während er im Wohnzimmer herumlief, bis Matt ihn einfing. Mit einer schnellen Bewegung hob er ihn hoch und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin der Kleine nickte und still wurde. Kaum hatte der Vater ihn wieder abgesetzt, rannte er aus dem Zimmer und die Treppe hinauf.
    Ohne etwas zu sagen, sah Matt den Bericht bis zum Ende an und stellte dann den Apparat aus.
    „Und?“ Fragend sah Rachel ihn an. „Was wirst du jetzt machen?“
    „Gar nichts.“
    Sie riss die Augen auf. „Was? Aber warum denn nicht?“
    „Die beiden sehen sich ziemlich ähnlich. Aber das kommt häufiger vor bei Verwandten und beweist gar nichts.“
    „Ziemlich ähnlich? Das ist wohl untertrieben. Von den Kinderbildern her könnten die beiden eineiige Zwillinge sein. So eine Ähnlichkeit ist nicht zufällig.“
    „Willst du damit sagen, dass die Presse recht hat? Dass Marise mich nicht nur betrogen hat, bevor sie starb, sondern dass sie bereits von Howard Blackstone schwanger war, als sie mich heiratete? Dass die Ähnlichkeit beweist, dass Blake nicht mein Sohn ist? Ich würde sagen, dass du damit deine Kompetenzen überschreitest. Das alles geht dich gar nichts an. Also halt dich zurück!“
    „Aber dir ist doch wohl klar, dass du etwas unternehmen musst!“, drang Rachel weiter in ihn. „Die Presse wird keine Ruhe geben. Und schon um Blakes willen musst du dir Gewissheit verschaffen.“
    „Offenbar hast du mich am letzten Donnerstag nicht richtig verstanden, Rachel. Blake ist mein Sohn. Und daran wird auch

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