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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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Matt?“
    Matt sah kurz hoch, während er Blake in seinen Kinderstuhl setzte. „Mum, wenn Rachel lieber in der Küche essen möchte, dann ist das ihre Sache.“
    Das war deutlich. Schockiert sah Rachel ihn an.
    „Unsinn!“, protestierte Katherine energisch und nahm ein Set und einen fünften Teller aus dem Schrank. „Du hast die ganze Arbeit mit diesem wunderbaren Essen gehabt. Dass du es jetzt gemeinsam mit uns genießt, ist ja wohl das Mindeste!“
    Während sie Rachel die Hand tätschelte, warf sie dem Sohn einen Blick zu, der Bände sprach. „Also, nun setz dich zu uns. Du gehörst doch zur Familie.“
    Das Essen selbst verlief dann in großer Harmonie. Als Katherine vorschlug, Blake zu baden und ins Bett zu bringen, nickte Matt nur, und Rachel stand auf, um den Kaffee aufzusetzen, den sie später im Wohnzimmer trinken wollten. Zu ihrer Überraschung folgte Katherine ihr in die Küche.
    „Rachel, kann ich dich kurz sprechen?“
    „Gern.“ Rachel stellte gerade einen Teller in die Spülmaschine.
    „Ich wollte dir nur danken.“
    „Danken? Wofür?“
    „Dafür, dass du Matt überredet hast, diesen Vaterschaftstest zu machen.“ Als Rachel protestieren wollte, hob Katherine abwehrend die Hand. „Lass nur. Ich weiß genau, wie stur Matt sein kann. Deshalb bin ich sicher, dass du etwas mit diesem Entschluss zu tun hast. Er brauchte diesen Beweis so dringend, um …“ Katherine musste sich räuspern, und Rachel sah, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Aber sie fasste sich. „Um … weiterzukommen.“
    „Weiterzukommen? Inwiefern?“
    „Er muss endlich diese ganze Geschichte mit Marise und Howard hinter sich lassen. Die beiden sind tot, und er kann nichts daran ändern. Trotzdem hat er sich verrückt gemacht damit. Ich bin so froh, dass du ihn in diesem Punkt zur Vernunft gebracht hast. Man kann schon jetzt den Unterschied sehen.“
    Das war auch Rachel aufgefallen, besonders in der Art und Weise, wie Matt sich dem Kind zuwandte. Auch wenn er es selbst nicht hatte zugeben wollen: Dass Blake sein leiblicher Sohn war, war für ihn und das Verhältnis zu seinem Kind von entscheidender Bedeutung.
    Um halb zehn brachte Katherine den vollkommen übermüdeten und deshalb aufgedrehten Blake ins Bett. Um zehn fuhren Oliver und Katherine, die darauf bestanden hatten, sich ein Taxi zu nehmen. Rachel räumte gerade den Geschirrspüler aus, um dann auch ins Bett zu gehen, als Matt in die Küche trat.
    Überrascht sah sie ihn an. „Kann ich noch irgendetwas für dich tun?“, fragte sie und hätte sich danach am liebsten auf die Zunge gebissen.
    Doch zu ihrer Erleichterung ging er nicht auf die Doppeldeutigkeit ein. „Ich wollte dir nur für den heutigen Abend danken. Meine Eltern einzuladen war eine gute Idee. Sie haben sich sehr gefreut, und dass die Sache mit Blake nun geklärt ist, war auch für sie ein Riesengeschenk.“
    „Was wirst du tun? Willst du eine Presseerklärung herausgeben? Damit endlich diese Spekulationen aus der Welt sind?“
    „Ich weiß noch nicht. Mal sehen, was unsere PR-Leute sagen.“
    „Gut.“ Rachel trocknete sich die Hände ab. „Matt?“
    „Ja?“
    „Was hat dich veranlasst, nun doch den Test machen zu lassen?“
    „Da gab es verschiedene Gründe.“ Matt zog sich einen Küchenstuhl heran und nahm Platz. „Setz dich doch auch. Also, einerseits wollte ich endlich diese ewigen Gerüchte stoppen. Aber das Wesentliche war, endlich sicherzustellen, dass mir niemand das Kind wegnehmen kann. Denn es war mir ernst mit dem, was ich sagte, noch bevor ich das Ergebnis kannte. Blake gehört zu mir.“
    „Aber warum sollte irgendjemand …“
    „Marise hatte bereits die Scheidung eingereicht, was ich nicht wusste. Und sie hatte es darauf angelegt, das volle Sorgerecht für Blake zu bekommen.“
    Entsetzt starrte Rachel ihn an. „Was? Wie kommst du darauf?“
    „Nachdem ich sie im Leichenschauhaus identifiziert hatte, hat man mir die Papiere übergeben. Ihr Tod hat mich davor bewahrt, auch noch das Liebste zu verlieren, das ich hatte. Obgleich genau das Marises Absicht war.“
    Wie gern hätte Rachel ihn getröstet. Aber sie wusste, dass sie genau das nicht tun durfte, wenn sie sich selbst schützen wollte. Wie hatte Marise nur einen Mann wie Matt gehen lassen können? Und dass sie so dumm war, anzunehmen, dass Matt ohne großen Widerstand auf seinen Sohn verzichten würde, hätte Rachel dann doch nicht geglaubt. Hatte Marise nicht gewusst, wie wichtig die Familie für Matt

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