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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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heiratete. So etwas würde ihm nicht noch einmal passieren.
    Matt richtete sich auf und streckte sich. Dann nahm er vorsichtig den Ring von der Werkbank und betrachtete ihn von allen Seiten. Die Fassung aus Platin hob das sanfte Schimmern der Perle besonders hervor, die aus einem alten Schmuckstück stammte und zu den seltenen Paua-Perlen gehörte. Sie wurde von zwölf Diamanten eingefasst, die mit ihrem altmodischen und nicht allzu brillanten Schliff die sanfte Schönheit der Perle noch unterstrichen.
    Perfekt, genauso hatte er es sich vorgestellt. Befriedigt nickte er. Der Ring war sicher das schönste Schmuckstück in seiner Kollektion von Broschen, Ohrringen und Anhängern, die dem Design der dreißiger Jahre nachempfunden waren.
    Noch einmal hielt er den Ring ins Licht und bewunderte das grünlich-bläuliche Schimmern der Perle. Jede dieser Perlen war anders, und diese war besonders schön.
    Irgendwie erinnerte sie ihn an Rachel.
    Verdammt, wie kam er denn jetzt auf diese Idee?
    Vorsichtig legte er den Ring in ein Samtkästchen und schlug schnell den Deckel zu. Wenn er sich die Gedanken an Rachel doch auch so schnell aus dem Kopf schlagen könnte.
    Rachel. Immer wieder musste er an sie denken. Etwas hatte sie in ihm angerührt, eine Sehnsucht, ein Verlangen, das er unterdrückt hatte, seit die Beziehung zu Marise abgekühlt war.
    Es war nicht richtig, es war sogar ganz fürchterlich falsch und unverzeihlich, aber er begehrte Rachel in einem Maße, das ihm selbst Angst machte. Auf keinen Fall durfte er diesem Verlangen nachgeben. Damit würde er ihr Vertrauen missbrauchen, das sagte er sich immer wieder, und ihre Stellung als Angestellte ausnutzen.
    Zuallererst war er Vater, dann der Chef des House of Hammond und bald würde er auch in der Firma des Mannes das Sagen haben, der seiner Familie nur Kummer zugefügt hatte. Das sollte ihm genügen. Das musste ihm genügen.
    Wie die Blackstones wohl auf seinen Coup reagierten? Wahrscheinlich nicht besonders erfreut … Kurz lächelte er im Vorgefühl des Triumphs. An Howard Blackstones Grab hatte er sich geschworen, dass die Blackstones eines Tages bedauern würden, was sie den Hammonds angetan hatten. Und dieses Ziel hatte er fast erreicht. Bald würden sie wissen, dass mit ihm zu rechnen war. Und wenn Howard wüsste, dass in Kürze ein Hammond in seinem Unternehmen das Sagen hatte, würde er sich im Grab umdrehen.
    Wieder zurück in seinem Büro, überflog Matt kurz den Entwurf der Presseerklärung zum Thema Blake. Ja, das war so ziemlich das, was er sich vorgestellt hatte. Es wurden lediglich die Ergebnisse der DNA-Untersuchung aufgeführt, die jeden Zweifel an Matts Vaterschaft ausschlossen. Im Übrigen wolle die Familie keinen weiteren Kommentar abgeben und hoffe, sich wieder ungestört ihren verschiedenen Aufgaben widmen zu können. Matt zeichnete den Entwurf ab und wollte ihn schon in den Kasten für die ausgehende Post legen, als er plötzlich zögerte. Vielleicht sollte man mit der Veröffentlichung noch ein paar Tage warten. Bei dieser Sache kam es sehr auf das Timing an.
    Langsam lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während er das Bild betrachtete, das auf seinem Schreibtisch stand. Da er so sehr daran gewöhnt war, war es ihm in den letzten Monaten kaum noch aufgefallen. Es zeigte ihn und Marise in der ersten Zeit ihrer Ehe und war einer dieser Schnappschüsse, die eine ganz bestimmte Stimmung festhielten.
    Damals war Marise bereits schwanger gewesen, und Matt war außer sich vor Freude. Marise war in dem Punkt etwas zurückhaltender. Für sie kam das alles etwas zu schnell. Schon bei der Hochzeit wusste sie, dass sie ein Kind erwartete. Das war einer der Gründe gewesen, weshalb das Ganze etwas überstürzt stattfand. Im Nachhinein musste auch Matt zugeben, dass sie sich etwas Zeit hätten lassen sollen. Wahrscheinlich hätten sie dann festgestellt, dass sie eigentlich gar nicht zueinander passten.
    Matt nahm das Foto in die Hand und betrachtete die Frau, nach der er geradezu verrückt gewesen war. Mit dem roten Haar, dem hellen Teint und den grünen Augen war sie eine echte Schönheit, und Matt wusste nur eins, er musste sie haben. Außerdem sehnte er sich nach Frau und Kindern. Als Kim von seiner neuesten Flamme erfuhr – die Zeitungen waren damals voll mit der Geschichte –, hatte sie ihn gewarnt und gemeint, er solle sich etwas mehr Zeit lassen. Aber er war wahnsinnig verliebt und in seiner

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