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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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wollte und Barbara wahrscheinlich sogar entlassen hatte. Hatte sie sich rächen wollen?
    Auf einem Blatt Papier hatte er die Daten notiert, die wichtig waren: das Datum von Marises Geburt, das Datum der Geburtstagsparty, das Datum, an dem Barbara aufgehört hatte, für Howard zu arbeiten. Und wenn er daran dachte, wann Temana Sullivans Vater auf Tahiti den fünften und größten Stein der Blackstone Rose erworben hatte und dass dieses Datum mehr oder weniger mit dem der Einschulung der beiden Davenport-Töchter in eine teure Privatschule zusammenfiel, dann fügte sich alles zu einem sehr stimmigen Bild zusammen.
    Ob Marise auch nur die leiseste Ahnung hatte, warum sie die vier Steine geerbt hatte, die zu dem Collier gehört hatten? Hatte sie vermutet oder vielleicht sogar gewusst, dass Howard Blackstone ihr richtiger Vater war?
    In den letzten Monaten hatte Matt sich immer mit dem Vorwurf gequält, dass das Scheitern seiner Ehe allein seine Schuld gewesen sei. Er hatte sich zu sehr um das Geschäft und zu wenig um seine Frau gekümmert. Aber nun erkannte er, dass Marise und ihre Familie schon mit vielem belastet waren, bevor er überhaupt auf der Bildfläche erschienen war. Wahrscheinlich hatte Howard verlangt, dass seine uneheliche Tochter nie die Wahrheit erfuhr, und so wuchs Marise mit einer großen Lüge auf.
    Später aber musste sie herausgefunden haben, wessen Tochter sie war, und auch mit Howard darüber gesprochen haben. Denn sonst hätte er ihr wohl kaum seine private Schmucksammlung vererbt, die Millionen wert war. Denn ein Mann wie Howard hätte einer Frau, die lediglich seine Geliebte war, nie ein solches Geschenk gemacht.
    Vielleicht kam der Vorschlag, sich scheiden zu lassen und das volle Sorgerecht für Blake zu beantragen, gar nicht von Marise, sondern von Howard? Wollte er damit Matts Sohn auf die Seite der Blackstones ziehen? Matt biss vor Wut die Zähne zusammen. Das sähe Howard ähnlich!
    Aber erst einmal ging es darum, zu beweisen, dass Marise tatsächlich Howards Tochter war. Das war er ihr schuldig. Auch wenn sie nicht die beste Ehe unter der Sonne geführt hatten, so hatte auch er seinen Anteil daran, dass die Beziehung gescheitert war.
    Doch das Foto mit dem verräterischen Haaransatz war kein ausreichender Beweis. Irgendwie musste er die Kinder von Howard dazu bringen, einer DNA-Analyse zuzustimmen. Denn nur so ließ sich zweifelsfrei nachweisen, dass Marise Howards Tochter war. Aber bei dem jetzigen frostigen Klima zwischen beiden Familien konnte er wohl kaum darauf hoffen, dass Kim und Ryan sich darauf einließen. Und nach der feindlichen Übernahme des Unternehmens war sowieso nicht daran zu denken.
    Dennoch, eins hatte er im Verlauf seiner beruflichen Karriere gelernt: Wenn man nicht selbst aktiv wurde, passierte gar nichts. Wenn man etwas erreichen wollte, musste man sich selbst darum bemühen.
    „Matt, du bist immer noch auf? Was machst du da?“
    Hastig wandte er sich um. Rachel stand in der Tür, in einen übergroßen Morgenmantel gehüllt. Offenbar war sie schon im Bett gewesen, denn das Haar war zerzaust, und auf der rosigen Wange war der Abdruck vom Saum des Kopfkissenbezugs zu sehen. Wie gern hätte er mit dem Finger sanft diese Linie nachgezogen. Stattdessen aber umfasste er das Whiskeyglas fester.
    „Ich denke über eine Theorie nach.“
    Rachel ging um den Schreibtisch herum und blickte erstaunt auf die Fotos und Zeitungsausschnitte. „Was denn für eine Theorie? Immer noch, ob Blake dein Sohn ist oder nicht? Das ist doch nun wirklich geklärt. Was willst du denn jetzt noch beweisen?“ Kurz stutzte sie, dann griff sie nach dem Bild, das er aus dem Büro mitgebracht hatte. Zwischen ihren Augenbrauen erschien eine kleine steile Falte. „Das Foto habe ich noch nie gesehen.“
    „Kannst du auch nicht. Ich habe es erst heute aus dem Büro mitgebracht. Ich dachte, es wäre gut für Blake, ein Bild von seiner Mutter zu haben.“
    „Das ist eine prima Idee …“, sagte sie langsam, und Matt merkte, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. „Ich habe sie noch nie mit freier Stirn gesehen. Es sieht ja beinahe so aus, als habe sie auch so einen ähnlichen Haaransatz wie Blake.“
    „Stimmt. Ich weiß auch nicht, warum mir das bisher nie aufgefallen ist.“ Mit einer schnellen Bewegung nahm Matt ihr das Foto aus der Hand und legte es neben einen Zeitungsausschnitt, auf dem Howard Blackstone abgebildet war.
    Überrascht beugte Rachel sich vor und starrte auf die beiden

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