Z - Das Spiel der Zombies
Flammenwerfer ab. Er streckte die Hand aus und versuchte das große Rad zu drehen, ohne ins Blut zu fassen. Doch das Rad war festgerostet. Er versuchte es mit ganzer Kraft. Bald stand ihm der Schweiß auf der Stirn und seine Muskeln schmerzten, doch egal wie sehr er zog oder zerrte, es bewegte sich nichts.
Plötzlich gellte hinter ihm ein fruchtbarer Schrei. Josh fuhr herum und sah einen Zombie in der Tür stehen, durch die er und Scrawl gerade gekommen waren. Es war eine Frau. Ihre langen Haare waren verfilzt und ihr Gesicht voller offener Pusteln. Über ihrem rechten Auge hatte sie eine lange Schnittwunde. Ihre Stirn war aufgerissen. Blut quoll aus der Wunde und lief ihr die Wange hinunter, die mit getrocknetem Schleim verschmiert war. ›Die sieht voll echt aus‹, staunte Josh. Er war beeindruckt, wie viel Mühe Clatter sich machte, um das Spiel realistisch wirken zu lassen. Trotzdem fand Josh es gruselig, etwas so Ekliges in echt vor sich zu sehen.
Scrawl ging in Deckung und richtete den Flammenwerfer auf die Zombiefrau, die auf sie zuschlurfte. Ihr Mund stand offen, lange Sabberfäden hingen ihr von den geschundenen Lippen. Im Gehen stöhnte sie laut. ›Als ob sie sprechen wollte‹, dachte Josh und zielte auf sie.
Er wartete, bis Scrawl feuerte. Als vorderster Fackler hatte er das Recht auf den Abschuss. Doch Scrawl schien Probleme mit seinem Flammenwerfer zu haben.
»Er klemmt!«, rief er. »Er feuert nicht!«
Die Zombiefrau kam immer näher, das Gurgeln in ihrem Rachen wurde immer lauter, während sie sich ihren Opfern näherte. Sie streckte die Hände aus.
»Fackel sie ab!«, brüllte Scrawl. »Beeil dich!«
07
Scrawl drückte sich auf den Fußboden des Gangs und schützte seinen Kopf mit den Armen. Josh richtete seinen Flammenwerfer auf den Zombie, der nur noch wenige Meter entfernt war, und zog den Auslöser.
Flammen explodierten aus dem Lauf der Waffe. Schockiert sah Josh einen Feuerball auf den Z zurasen, der sein Ziel mitten in der Brust erwischte und sich dort zu voller Blüte entfaltete. Die Zombiefrau schrie unmenschlich und begann wirkungslos nach den Flammen zu schlagen, die ihr Kleid verschlangen. Sie strauchelte und stürzte zurück Richtung Tür, ihre Haare brannten lichterloh, ihr Gesicht stand in Flammen.
Josh konnte die brennende Gestalt nur anstarren. Seine Augen sagten ihm, dass vor ihm ein brennender Zombie stand, doch sein Hirn begriff nicht, was hier vor sich ging. ›Das ist nicht echt‹, beruhigte er sich. ›Es ist nur ein Spiel. Der Flammenwerfer sollte nicht wirklich Feuer spucken.‹ Er verstand nicht, was eben passiert war. War das irgendeine Art Hologramm-Trick? Nein, dafür war es zu echt. Hatte man ihm aus Versehen einen echten Flammenwerfer statt eines elektronischen gegeben?
Der Zombie schaffte es in den Gang hinaus, in dem es jetzt unsäglich heiß war. In der Luft lag schwarzer Rauch und der widerliche Geruch von verbranntem Fleisch. Einen Moment später hörte Josh einen dumpfen Knall.
»Komm schon«, sagte Scrawl. »Wir müssen hier raus.«
Sie stürzten in Richtung Ausgang. Als sie die Plattform erreichten, blickte Josh über das Geländer. Weit unter ihnen lag der verkohlte Körper des Zs auf dem Boden. Zu Joshs Entsetzen bewegte sich die Zombiefrau noch. Sie schleppte sich auf beiden Händen ein paar Meter nach vorne, ehe sie endgültig zusammenbrach.
Scrawl rannte rasch die Treppe hinab, Josh folgte ihm. Unten angekommen, liefen sie zu der brennenden Leiche. Sie war jetzt bis zur Unkenntlichkeit entstellt, kaum mehr als ein verkohltes Etwas. Der Flammenwerfer hatte ganze Arbeit geleistet.
Josh hört ein knisterndes Geräusch. Die Computerstimme von vorhin sagte: »Zielobjekt eliminiert. Bitte am Treffpunkt zurückmelden.«
Scrawl drehte sich um und ging davon, doch Josh packte ihn am Arm. »Warte mal«, sagte er. »Was war das denn grade eben? Dieses Ding war echt. Der Flammenwerfer ist echt. Er sollte doch nicht wirklich feuern.«
»Es ist ein Spiel«, grinste Scrawl. »Sonst nichts.«
Er riss sich los und ging weiter. Josh blickte noch einmal auf den verkohlten Kadaver zurück und trottete Scrawl hinterher.
»Das ist echt«, sagte er. »Das kannst du nicht abstreiten.«
»Du hast dich gut geschlagen«, meinte Scrawl. »Na ja, bis auf die Sackgasse, in die du uns geführt hast. Aber du konntest ja nicht wissen, dass die Tür nicht aufgeht.«
»Wieso, du etwa?«, wunderte sich Josh.
Scrawl grinste. »Reingelegt. Das Ganze war ein Test, um zu
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