Z - Das Spiel der Zombies
Rätsel. Keiner weiß, wo sie wohnt. Ich glaube ja, sie ist von zu Hause ausgerissen.«
»Und was ist deine Geschichte?«
Charlie grinste. »Ziemlich langweilig, ehrlich gesagt. Nette Familie. Gute Noten. Keine gemeingefährlichen Tendenzen. Ich bin einfach eine saugute Spielerin.«
»Mir geht’s genauso«, antwortete Josh. »Wir sind wohl die Vorzeige-Normalos.«
Sie erreichten eine U-Bahn-Station.
»Das ist meine Haltestelle«, sagte Charlie. »Geh nach Hause und studier das Handbuch. Funk mich an, wenn du Fragen hast. Clatter sagt uns Bescheid, wenn es weitergeht.«
»Alles klar«, erwiderte Josh. »Ach, und danke, dass du mich zum Spiel eingeladen hast. Das wird lustig.«
Charlie grinste. »Es wird besser, als du dir vorstellen kannst.«
08
Josh steckte die Karte in sein Lesegerät und wartete, bis sie hochgeladen war. Seit er zu Hause war, konnte er es kaum erwarten, das Handbuch zu lesen. Doch zuerst hatte er das Abendessen mit der Familie hinter sich bringen und Mathe lernen müssen. Doch jetzt war er fertig und konnte sich dem spannenden Teil des Abends widmen.
Auf den ersten Seiten ging es um Standardinfos für Fackler, im Grunde eine Auflistung der Fackler-Regeln, die Josh schon auswendig konnte. Deshalb sprang er gleich zum nächsten Kapitel vor, eine Übersicht der verschiedenen Abschnitte des Spielfelds. Zusätzlich zu dem unterirdischen Komplex im Hafenviertel hatte Clatter drei oder vier verschiedene Spielflächen eingerichtet, sie waren über die ganze Stadt verteilt. Eine davon benutzte das Labyrinth aus unterirdischen Tunneln unter dem verlassenen Hauptbahnhof, eine andere war in den Ruinen des Great Park am Nordrand der Stadt angelegt.
Mit wachsender Aufregung studierte Josh die verschiedenen Karten. Er konnte kaum fassen, was für eine umfassende Operation Clatter aufgebaut hatte. ›Das wird so cool‹, dachte er, während er versuchte, sich möglichst viele Einzelheiten der Pläne zu merken. Beim nächsten Mal wollte er die anderen beeindrucken.
Er studierte gerade einen Plan der Kanalisation unterhalb der Schiffswerft, als ein Anruf kam.
»Anruf von Firecracker«, sagte die Computerstimme. »Anruf von Firecracker.«
Josh ging zu seinem Schreibtisch und drückte auf ›Antworten‹. Firecrackers Gesicht erschien auf dem Bildschirm: »Und, was macht das Referat?«
Josh zermarterte sich das Hirn: »Das Referat …« Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit.
»Genau, das Referat«, meinte Firecracker. »Hast du deinen Teil fertig?«
»Ja, fast«, log Josh. »Ich muss nur noch ein paar Sachen recherchieren, dann bin ich durch.«
»Na gut«, antwortete Firecracker. »Hoffentlich wird’s gut. Meine Präsentation wird nämlich der Oberhammer. Aber das zählt nur für die halbe Note. Denk dran, du musst den schriftlichen Teil bis acht Uhr bei Darjeeling abgeben. Sie will ihn vor dem mündlichen Teil gelesen und benotet haben.«
»Kein Problem«, sagte Josh. »Das kriege ich hin.«
»Okay, dann bis morgen. Firecracker meldet sich ab.«
Der Schirm wurde schwarz und Josh stöhnte. Das Referat hatte er total verpennt. Er sah auf die Uhr. Es war fast zehn. Widerwillig machte er das Handbuch zu und begann, Infos über die Antarktis aufzurufen.
Mit einem Piepsen kündigte sein Computer eine neue Botschaft an. Er öffnete sie, es war eine Nachricht von Charlie:
Nächstes Spiel Samstag. Treffpunkt im Park um 14 Uhr. Karten für Location 4 studieren.
›Samstag? Das ist ja schon übermorgen‹, dachte Josh beunruhigt. Damit blieb ihm kaum Zeit, zumal freitags bei ihnen immer Familienabend war, an dem er und Emily gezwungen waren, etwas mit ihren Eltern zu unternehmen. Aber er durfte nicht unvorbereitet erscheinen.
Er hob das Handbuch wieder auf, doch dann dachte er wieder an das Referat für Planetenkunde. ›Das Referat zuerst‹, seufzte er.
Er arbeitete zügig, suchte die Infos zusammen, die er brauchte, und stückelte daraus etwas zusammen, das er abgeben konnte. Als er damit fertig war, las er es sich noch einmal durch. Es war vielleicht nicht seine beste schulische Leistung, aber wenigstens war es fertig. Hoffentlich würde es für eine passable Note reichen.
Er sah auf die Uhr und stellte entsetzt fest, dass es schon nach eins war. Er war hundemüde, zwang sich aber, das Handbuch wieder zu öffnen und weiterzulesen. Location vier lag ebenfalls im Hafenviertel. Es war ein alter Rummelplatz namens Happy Time, direkt an der Strandpromenade. Seit das Meer zu stark
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