Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
Vom Netzwerk:
du dich für irgendwas freiwillig gemeldet hast«, schlug sie vor. »Heute Abend ist die Einführung und morgen fängst du an. Dann hast du für beide Tage eine Ausrede. Und immer wenn wir spielen, kannst du sagen, du bist jetzt dran.«
    »Ich weiß nicht. Keine Ahnung, ob sie das schlucken.«
    »Sag ihnen, es ist eine freiwillige Pflichtstunde für die Schule.«
    Josh dachte darüber nach. »Das könnte funktionieren«, stimmte er zu. »Aber es müsste eine glaubwürdige Sache sein, für die ich mich melde.«
    »Wie wär’s mit den Obdachlosen?«, fragte Charlie. »Du hilfst den Obdachlosen, das ist perfekt. Du erzählst ihnen einfach, dass ihr in der ganzen Stadt tätig seid, deshalb werden sie nie wissen, wo du steckst.«
    Charlie hatte recht, Josh würde eine gute Ausrede brauchen, um so viel Zeit außer Haus zu verbringen, das war klar. Er atmete tief durch, rief dann seine Mutter auf der Arbeit an und erzählte ihr, was er angeblich vorhatte.
    »Na, das lief doch super«, bemerkte Charlie, als Josh den Anruf beendete.
    »Glück gehabt«, meinte Josh. »Sie war abgelenkt. Ein Greif hat jemanden gebissen.«
    »Ein Greif?«, wunderte sich Charlie.
    »Sie hat einen Doktor in Biologie«, erzählte Josh. »Ist Genetikerin. Sie macht Fabelwesen. Das heißt, sie macht echte Fabelwesen.«
    »Verstehe«, sagte Charlie. »Cool. Und was macht dein Vater?«
    »Der ist auch Doktor«, erklärte Josh. »Ein ganz normaler. Weißt schon, Impfungen, Untersuchungen, so was.«
    »Wow«, staunte Charlie. »Zwei Superhirne als Eltern. Hast du ihr Genie geerbt?«
    Josh lachte. »Nicht wirklich«, gestand er. »Meine Schwester Emily ist die Superschlaue. Die ist sogar so schlau, dass einem angst und bange werden kann. Ich kann vieles ganz gut, aber nichts wirklich supergut.«
    »Außer Abfackeln«, erinnerte ihn Charlie.
    »Bis auf das, ja«, pflichtete Josh ihr bei. »Und was machen deine …«
    »Hey, wir müssen hier aussteigen«, unterbrach ihn Charlie. Sie stand auf, als die Türen aufgingen, und die beiden stiegen aus. Charlie zeigte auf einen Zug auf dem Gleis gegenüber. »Komm, das ist unserer«, sagte sie.
    Der zweite Zug brachte sie quer durch die Stadt, hauptsächlich unterirdisch, tauchte dann irgendwo an der Oberfläche auf und lief als Hochbahn weiter. Unter ihnen sah Josh die niedrigen braunen Backsteinhäuser der Altstadt vorbeihuschen. Die Stahlstreben der Hochbahn steckten wie lange Vogelbeine zwischen dem Wirrwarr aus Wohnhäusern.
    Die Altstadt lag im Nordosten der Stadt. Die meisten Häuser hier waren vor hunderten von Jahren von den ersten europäischen Siedlern erbaut worden. Alle Häuser hatten die gleiche Farbe, da sie aus denselben braunen Tonziegeln gebaut worden waren, die in dieser Gegend typisch waren.
    Josh war ein paarmal hier gewesen, meist um das Stadtmuseum mit der Schule zu besuchen. Aber er kannte niemanden, der hier wohnte. Bald hielt der Zug.
    »Wir sind da«, sagte Charlie.
    Sie verließen die Haltestelle über eine Plattform hoch über der Straße und gingen zur Treppe.
    Auf dem Weg zu Charlies Haus kamen sie an vielen Straßencafés vorbei, wo die Leute tranken, rauchten und sich lautstark unterhielten. Dann bogen sie um eine Ecke und kamen zu einem Haus, das genauso aussah wie alle anderen Häuser dieser Gegend, bis auf einen wesentlichen Unterschied: Es hatte ein schmiedeeisernes Tor mit einem großen schwarzen Vogel darauf, der Josh mit seinen kupfernen Augen bedrohlich anzustarren schien.
    »Hat mein Dad gemacht«, bemerkte Charlie gelangweilt, als sei sie es gewohnt, Besuchern erklären zu müssen, was es mit dem Vogel auf sich hatte. »Er ist Bildhauer. Hauptsächlich Eisen.«
    »Ziemlich cool«, sagte Josh, aber eigentlich fand er den Vogel mehr als unheimlich.
    Sie stiegen eine kurze Treppe zur Haustür hinauf. Als sie eintraten, rief Charlie: »Dad?«
    Keine Antwort.
    »Komm rauf in mein Zimmer«, sagte Charlie und ging zu einer Treppe.
    Josh folgte ihr. Das Holz der Treppe war alt und abgenutzt. Jahrhundertelanger Gebrauch hatte es glatt poliert, und in der Mitte, wo die Leute am häufigsten auftraten, waren tiefe Rillen.
    »Das hier ist das Atelier meines Vaters«, bemerkte Charlie, als sie den ersten Stock erreichten. Es war ein riesiger Raum mit kahlen Ziegelwänden. Der Fußboden war mit weißen Planen bedeckt. An einer Wand stand eine Werkbank voller Werkzeug, und in der Mitte des Raums befand sich eine Skulptur, die aus diversen Metallstücken so zusammengeschweißt war, dass

Weitere Kostenlose Bücher