Z - Das Spiel der Zombies
Er entdeckte ihn, als er die Promenade hinunterging: ein riesiger, grinsender Clownskopf, von dem so viel Lack abgegangen war, dass er nur noch ein Auge hatte. Josh ging vorsichtig über die heruntergekommene Strandpromenade. Er durchquerte den offenen Mund des Clowns und kam an der Reihe leerer Kabinen vorbei, bis er ein zerrissenes Plakat mit einer bärtigen Frau sah. ›esuchen Sie die Freaksho‹ stand in großen Lettern darauf. Rechts davon war eine Tür hinter einem schmutzigen, vergilbten Vorhang. Josh schob sich durch den Vorhang in das dahinterliegende Zimmer.
»Du bist spät dran.« Stazio starrte Josh an und warf sich eine Nuss in den Mund.
»Fünf Minuten«, schoss Josh zurück. »Der Zug saß zwanzig Minuten lang im Tunnel fest. Die Gleise waren überflutet oder so.«
»Kein Problem«, tröstete ihn Bess. Sie zog sich gerade die schweren, schwarzen Stiefel ihrer Uniform an. Sie warf Stazio einen finsteren Blick zu. »Außerdem ist Scrawl noch gar nicht da, also was soll die Panik?«
Stazio wandte sich ab und ging zu einem lädierten alten Sofa, das mit rotem Samt bezogen war. Als er sich daraufsetzte, stieg um ihn herum eine dicke Staubwolke auf. Er begann heftig zu niesen.
»Geschieht ihm recht«, lachte Bess. »Was für’n Drecksack.«
Josh setzte seinen Rucksack ab und begann sich umzuziehen. Er sah Seamus und Finnegan in einem anderen Teil des Raumes, aber Freya und Charlie waren noch nicht da. Er fragte Bess, wo sie abgeblieben waren.
»Sie helfen Clatter, die Flammenwerfer zu holen«, sagte sie. »Er hat einen ganzen Spind voll davon auf einer der unteren Ebenen.«
»Hast du schon mal hier gespielt?«, fragte Josh, während er seine Fackleruniform überstreifte.
»Ein Mal, ja«, erzählte Bess. »Ist ein bisschen unheimlich. Die meisten Fahrgeschäfte sind hin, aber ein paar davon stehen noch. Sie gehen zwar nicht mehr, aber es ist trotzdem abgefahren, darin herumzulaufen.« Sie sah Josh an. »Keine Sorge, das wird lustig.«
Ein Vorhang am Ende des Raums ging auf, und herein kam Clatter, gefolgt von Freya und Charlie. Jeder von ihnen trug einen Beutel und stellte ihn auf den Boden. Freya öffnete den Reißverschluss ihres Beutels und nahm drei Flammenwerfer heraus. Fünf weitere holte sie aus den anderen beiden Taschen.
»Josh!«, rief Clatter. Sein Schlüsseloutfit klimperte fröhlich, als er auf Josh zuging. »Bist du bereit für dein erstes richtiges Spiel?«
Josh nickte. »Ich denke, schon«, erwiderte er. »Für wen spielen wir denn?«
Clatter drohte mit dem Finger. »Wir reden nie über die Wettpaten«, sagte er. »Das lass meine Sorge sein. Du musst dich nur darauf konzentrieren, ein gutes Spiel abzuliefern.«
Charlie kam hinzu und gesellte sich zu Josh. »Und, wie geht’s dir?«, flüsterte sie.
»Ziemlich gut«, sagte er. »Gestern war voll der Hammer.«
Charlie grinste. »Hab ich doch gesagt.«
Josh sah sie an. Irgendetwas an ihren Augen war merkwürdig.
»Bist du jetzt drauf?«, fragte er.
Charlie kicherte. »Ja.«
»Ich dachte, du nimmst es nur, um das Holospiel zu spielen«, wunderte sich Josh.
»Manchmal nehme ich es auch, wenn wir in echt spielen«, gab Charlie zu. »Das ist noch viel heftiger.«
Josh blickte sich um, um sicherzugehen, dass niemand zuhörte. »Kann ich auch eins haben?«
Charlie schüttelte den Kopf. »Du hast dich noch nicht genug daran gewöhnt.«
»Ach, komm schon«, bettelte er.
Charlie beugte sich ganz nah zu ihm. »Red hier nicht davon«, warnte sie. »Und die Antwort ist nein, du packst das noch nicht. Zu gefährlich.«
Josh stöhnte. »Spaßbremse«, sagte er, nur halb scherzhaft. Es ärgerte ihn schon ein wenig, dass sie ihm keine Tablette gab.
»Hey, Leute!«, Scrawl kam herein und schüttelte sich das Wasser vom Mantel. »Tut mir leid wegen der Verspätung. Die blöde U-Bahn steckte fest.«
Josh blickte zu Stazio, um zu sehen, ob dieser eine dumme Bemerkung loslassen würde. Doch Stazio sah nur nach unten und ließ eine Nussschale fallen. ›Er hat Angst vor Scrawl‹, bemerkte Josh mit Genugtuung. ›Der denkt, nur weil ich der Neue bin, kann er mit mir so umspringen. Aber das werden wir ja sehen.‹
»Macht nichts «, sagte Clatter zu Scrawl. »Trommel die Mannschaft zusammen und findet euch in einer Viertelstunde am Treffpunkt ein. Ihr wisst, was zu tun ist.«
Scrawl sah auf seine Uhr. »Kein Problem«, sagte er. »Das kriegen wir hin.«
Clatter sah in die Runde. »Na, dann wünsche ich euch allen viel Glück und
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