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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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mehr.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte sie mit erstaunlich scharfer Stimme. »Das weiß doch keiner so genau, oder?« Sie legte den Orden wieder in die Kiste.
    »Kann ich dich mal was fragen?«, bat Josh.
    Charlie nickte.
    »Wieso spielst du beim Holospiel immer einen Fleischsack?«
    »Das ist ein super Training«, erklärte Charlie. »Es hilft mir, wie ein Zombie zu denken. Wenn ich dann echt spiele, weiß ich, wie sie ticken.«
    »Ich weiß gar nicht, ob ich das so genau wissen will«, erwiderte Josh.
    Charlie sah ihn an. »Wie kannst du es wissen, wenn du es noch nie probiert hast?«, entgegnete sie. »Wer weiß, vielleicht gefällt’s dir sogar.«
    Charlie stand auf und ging zu ihrer Kommode. Sie machte die oberste Schublade auf, wühlte darin herum und holte etwas heraus. Als sie wiederkam, hatte sie ein kleines silbernes Röhrchen in der Hand.
    »Was ist das?«, wollte Josh wissen.
    Charlie schraubte den Deckel auf und schüttete sich zwei kleine weiße Pillen in die Hand. »Das nennt man Z«, erklärte sie. »Es hilft dir, wie ein Zombie zu denken. Kurzzeitig, zumindest. Ich nehme es immer beim Spielen.«
    Zweifelnd sah Josh die Tabletten an. »Ich nehme keine Drogen.«
    »Keine Sorge«, sagte Charlie. »Es ist völlig ungefährlich. Das ist keine richtige Droge.« Sie nahm eine Tablette, steckte sie sich in den Mund, schluckte und streckte ihre Zunge aus. »Siehst du? Jetzt bist du dran.«
    Sie reichte Josh die zweite Tablette. Er hielt sie zwischen den Fingern und sah sie an. War sie wirklich ungefährlich? Was würde mit ihm passieren? Er sah Charlie an, sie lachte. »Komm schon, du wirst es nicht bereuen.«
    ›Das sagen sie alle‹, dachte Josh, ›bevor du etwas total Dämliches machst.‹ Aber neugierig war er schon, das musste er zugeben. Außerdem wollte er nicht, dass Charlie ihn für einen Feigling hielt.
    »Ich werde also wie ein Zombie denken?«, fragte er sie.
    Charlie nickte.
    »Und das soll gut sein?«
    »Vertrau mir einfach«, sagte Charlie. »So was hast du noch nie erlebt.«
    Josh sah sie an. Sie grinste. ›Wie schlimm kann es denn schon sein?‹, dachte er. Ehe er sich die Frage beantworten konnte, steckte er sich die Tablette in den Mund und schluckte sie herunter.

10
    »Josh! Abendessen!«
    Josh machte die Augen zu. Er hatte zwar überhaupt keine Lust, jetzt einen auf Familie zu machen, aber er hatte keine Wahl. Er war früh von Charlie nach Hause gekommen und hatte ganz vergessen, dass sein erfundener Termin noch bis acht Uhr gehen sollte. Als er zurückkam, waren seine Eltern und Emily da. Der Minigolfplatz war wegen Umbaus geschlossen, also waren sie nach Hause gekommen, um nach dem Essen einen Spieleabend zu machen.
    Alle freuten sich, ihn zu sehen, doch er wäre lieber irgendwo anders gewesen, ganz egal, wo. ›Ich hätte bei Charlie bleiben sollen‹, dachte er. Doch das war nicht gegangen, ihr Vater war unerwartet nach Hause gekommen, und Charlie hatte ihn eilig zur Hintertür herauskomplimentiert, weil sie keine Freunde zu Besuch haben durfte. Sie hatte versprochen später anzurufen, um zu fragen, wie es ihm ging.
    »Lass dich so lange einfach treiben«, hatte sie gesagt.
    Schon auf der Fahrt nach Hause hatte er sich irgendwie merkwürdig gefühlt. Er hätte es nicht beschreiben können, er fühlte sich einfach komisch, leicht benommen. Das Gefühl war stärker geworden, bis ihm schließlich leicht übel war. Essen war so ungefähr das Letzte, worauf er jetzt Lust hatte.
    Allerdings hatte er auch einen Mordshunger. Er hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig er war, doch auf einmal verspürte er ganz deutlich ein Knurren im Magen, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen.
    Er sah noch einmal prüfend in den Spiegel, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Also verließ er sein Zimmer und ging nach unten. Sein Vater stand am Herd. Der Grill in der Mitte der Herdplatte war an, die silberne Dunstabzugshaube darüber saugte den Dampf ein.
    »Du kommst genau richtig«, erklärte Joshs Vater und legte ein Steak auf den Grill. Es zischte, als es den heißen Rost berührte.
    Josh sah das brutzelnde Fleisch, der Geruch stieg ihm in die Nase und das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Der Duft war unglaublich intensiv: eine Mischung aus Blut, Fett und Fleisch. Er schluckte heftig und konnte den Geschmack in seinem Rachen spüren.
    »Und wie möchten Sie ihr Steak heute Abend zubereitet haben, mein Herr?«, fragte ihn sein Vater. »Medium oder durch?«
    »Blutig«,

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