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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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sich neben ihn.
    »Wie lange geht das schon so?«, wollte Josh wissen.
    »Ein paar Jahre«, erklärte Scrawl. »Es dauerte eine ganze Weile, bis die Methode ausgereift war. Die ersten Versionen von Z haben die Leute tatsächlich in Fleischsäcke verwandelt. Dann machte es sie irgendwann nur noch wahnsinnig. Und jetzt ist es mehr oder weniger serienreif.«
    »Mehr oder weniger«, meinte Josh. »Na toll. Und was hat das Spiel damit zu tun?«
    »Das ist eine weitere Geldquelle«, sagte Scrawl. »Und so wird er die Zs los, die schon hinüber sind. Er setzt sie im Spiel ein.«
    Josh wollte nicht wahrhaben, was er da hörte. »Wir haben also immer … echte Menschen umgebracht? Ich habe echte Menschen umgebracht?«
    »Sie sind keine Menschen«, widersprach Scrawl. »Nicht mehr jedenfalls.«
    »Aber sie waren es mal!«, protestierte Josh. »Sie waren mal Menschen.«
    Scrawl nahm ihn bei den Schultern. »Du wolltest es wissen«, sagte er, während Josh nach Luft schnappte. »Jetzt weißt du’s.«
    »Du hast das alles gewusst«, warf Josh ihm vor. »Du bist ja genauso krank wie er.«
    »Er hat mir sehr geholfen, Josh. Er hat uns allen sehr geholfen«, gab Scrawl zu bedenken.
    »Du meinst, er hat dich gekauft«, entgegnete Josh und dachte an Scrawls schicke Wohnung. Dann fiel ihm ein, wie sehr er sich über seinen ersten Gehaltsscheck gefreut hatte, und er schämte sich dafür.
    »Wie viele von den anderen wissen es?«
    »Nur Seamus und Finnegan«, antwortete Scrawl. »Die sehen vielleicht nicht so aus, sind aber voll die Hobbywissenschaftler. Er bringt ihnen bei, wie man Z herstellt und das Virus erzeugt. Ich helfe ihm mit dem geschäftlichen Kram. Die anderen sind bloß Mitspieler.«
    Da fiel Josh etwas ein. »Wenn also jemand im Spiel gebissen wird, dann sind das echte Zombies?«
    Scrawl antwortete nicht.
    »Was ist wirklich mit Stazio und Freya passiert?«, fragte Josh.
    »Josh, es ist nicht …«
    »Was ist mit ihnen passiert?«, brüllte Josh. »Sag’s mir!«
    Scrawl nickte in Richtung der hinteren Zellen. »Da hinten«, seufzte er.
    Josh stand auf und ging ganz langsam nach hinten. Dort fasste er sich und blickte durch das erste Fenster. Freya – oder was von ihr übrig war – sprang ihn mit gefletschten Zähnen an. Sie hatte sich die Haare mit der Kopfhaut ausgerissen. Sie lagen in blutigen Klumpen am Boden. Ihr Kopf war ganz schwarz von getrocknetem Blut. Josh konnte nicht hinsehen.
    Dann zwang er sich, in die nächste Zelle zu gucken. Dort stand Stazio regungslos mitten im Raum. Die Stelle, wo er gebissen worden war, war grün und schwarz vor Wundbrand, seine Haut war übersät von Blutergüssen in dunklem Lila. Ein Auge fehlte, und die leere Augenhöhle sah aus wie rohes Hackfleisch.
    »Wer sind die anderen?«, fragte er Scrawl.
    »Unterschiedlich«, erklärte der. »Kunden, die ihre Wettschulden nicht bezahlen konnten. Obdachlose, Streuner. Leute, die nicht vermisst werden.«
    »Zuerst infiziert er sie, dann zapft er ihr Blut ab«, sagte Josh kopfschüttelnd. »Das ist ja das reinste Schlachthaus. Wie es sie früher für Tiere gab. Aber das hier sind Menschen und keine Tiere.«
    »Klar sind das Menschen. Was dachtest du denn?«, fragte Scrawl.
    »Ich dachte, es wären Cyboter!«, entgegnete Josh. »Die im Holospiel sind ja auch nicht echt. Es ist ein Spiel.«
    »Trotzdem. Ich wette, du hast nie darüber nachgedacht, wer sie mal waren. Ich jedenfalls nicht.«
    Josh wollte etwas einwenden, aber dann hielt er inne. Scrawl hatte recht. Er wusste ja von seiner Tante Lucy, aber er hatte nicht ein einziges Mal beim Spielen an sie gedacht, wenn er mal wieder einen Z abfackelte.
    Freya hämmerte gegen die Scheibe und ließ einen abgewürgten Schrei los. Josh wandte sich ab. »Passiert das mit allen Facklern, die sich ›zur Ruhe setzen‹?«
    Scrawl sagte nichts. Er musste nichts sagen, sein Schweigen war Antwort genug.
    »Wir helfen ihm also, Kohle zu scheffeln, wir entsorgen seine Opfer, wenn er mit ihnen fertig ist, und wenn wir aussteigen wollen, enden wir wie die hier?« Er wies auf Freya und Stazio in ihren Zellen.
    »Wir müssen deinen Freund finden«, sagte Scrawl. »Und Charlie auch, wenn sie hier ist. Er hat sie noch nicht verwandelt, sonst wären sie hier. Das heißt, vermutlich hält er sie irgendwo gefangen, bis er entschieden hat, was mit ihnen passieren soll.«
    »Tja, das war eigentlich der Plan, ja«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    Clatter stand in der Tür und starrte sie durch seine grau getönte

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