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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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ein gespenstisches Licht auf sein Gesicht. »Also gut«, gab er sich geschlagen. »Du hast recht. Ich will dir Clatters Fabrik zeigen.«
    »Seine Fabrik?«
    »Wo er das Z herstellt.«
    »Das ist doch totaler Wahnsinn«, protestierte Josh. »Wir sollten Hilfe holen.«
    Scrawl zögerte. »Ich vermute, dass Firecracker dort ist. Charlie vielleicht auch.«
    Josh stockte das Herz. »Wieso sollte er sie dort haben?«
    »Das ist der Teil, den du nicht wissen willst«, fuhr Scrawl fort. »Du wirst es mit eigenen Augen sehen müssen.«
    Und damit stapfte er weiter durchs Gullywasser. Bald wurde es abschüssig, und Josh musste aufpassen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Es ging steil bergab, dann wurde der Tunnel wieder eben und führte weiter geradeaus. Sie gingen noch eine Viertelstunde, bogen mehrmals nach links und rechts ab und erreichten schließlich eine Stahltür mit der Aufschrift ›Zutritt nur für Mitarbeiter der Stadtwerke‹.
    »Die Stadtwerke? Was ist das denn, eine Trafostation oder so was?«, wollte Josh wissen.
    »So ähnlich«, meinte Scrawl. Er tippte irgendetwas in ein Zahlenfeld an der Seite der Tür. Eine Sekunde später öffnete sie sich quietschend. Scrawl trat ein und winkte Josh, ihm zu folgen.
    Sie betraten einen kleinen Raum. Gegenüber war eine Tür, die genauso aussah wie die erste, die sich hinter Josh schloss, während Scrawl zur zweiten Tür ging.
    »Das ist eine Schleuse«, erklärte Scrawl. »Die beiden Türen sind niemals gleichzeitig geöffnet, und jede hat einen anderen Zugangscode.« Er sah zur Decke auf, wo mehrere Düsen aus dem glatten Metall ragten. »Wenn man den Code falsch eingibt, kommt da Gas raus und du bist innerhalb von zehn Sekunden bewusstlos.«
    »Das sollte auf jeden Fall vor Eindringlingen schützen«, bemerkte Josh. »Wieso weißt du die Codes?«
    Scrawl tippte die Nummer zu Ende. »Sagen wir einfach, dass Clatter mir vertraut«, erklärte er. »Sofern man bei ihm von Vertrauen sprechen kann.«
    Der nächste Raum, den sie betraten, war riesig und so ultramodern, wie der Gullyeingang schäbig gewesen war. Die Wände waren aus glänzendem Metall, die indirekte Beleuchtung war gedämpft und angenehm. Etliche Ventilatoren waren in Betrieb, die Luft roch sauber und frisch.
    »Ist ja wie im Krankenhaus hier«, fand Josh.
    Scrawl schnaubte. »Gar nicht so weit gefehlt.«
    Josh sah auf der gegenüberliegenden Seite des Raums fünf OP-Tische in einer Reihe stehen. Als sie näher kamen, bemerkten sie einen Körper auf einem der Tische. Es war ein Zombie. Hand- und Fußgelenke waren mit Metallfesseln an den Tisch gekettet, eine weitere fesselte seinen Hals an die Liege.
    Der Zombie war ein Mädchen im Teenageralter. Ihre langen blonden Haare waren verfilzt und teilweise verklebt mit geronnenem Blut aus einer Kopfwunde. Ihr dünner Körper steckte in schmutzigen Jeans und einem pinkfarbenen Hello-Kitty-T-Shirt. Hässliche Prellungen bedeckten ihren ganzen Körper, ein Auge war mit schwarzem Faden zugenäht. Das andere Auge starrte regungslos an die Decke.
    Jede der Metallfesseln hatte ein kleines Loch, in dem jeweils eine lange dünne Nadel mit einem durchsichtigen Schlauch steckte. Gelbliche Flüssigkeit strömte durch diese Schläuche, die unter den OP-Tisch führten und im Fußboden verschwanden.
    »Hier stellt er auch seine Zombies her?«, staunte Josh.
    Scrawl nickte.
    Josh wollte die Hand ausstrecken, um den Zombie zu berühren, aber Scrawl hielt seine Hand zurück. »Nicht«, warnte er.
    »Entspann dich, Mann«, sagte Josh irritiert. »Ich wollte nur wissen, wie sich die Haut anfühlt. Wie schafft er das nur, dass die so echt aussehen?« Er zeigte auf die Schläuche. »Was ist das da, Hydraulikflüssigkeit für die Apparatur?«
    »Das ist Blut.«
    »Blut?«, wiederholte Josh. »Was meinst du damit?«
    »Das sind die Ausblutungstische«, erläuterte Scrawl. »Er pumpt nichts rein, er saugt es raus.«
    Josh wich entsetzt zurück und starrte das Mädchen an. »Das kapier ich nicht. Ich dachte, hier stellt er das Z her.«
    »Stimmt«, fuhr Scrawl fort. »Aber dafür braucht er das Blut. Zombieblut. Und jetzt weißt du, wo es herkommt.«
    Josh dachte, Scrawl nähme ihn auf den Arm. Als er jedoch ernst blieb, zeigte Josh auf das Mädchen und sagte: »Du meinst also, das ist ein echter Zombie?«
    »So echt wie du und ich.«
    Josh war fassungslos. Das musste doch ein Witz sein. Aber Scrawls Gesichtsausdruck war alles andere als belustigt. Konnte er das wirklich ernst

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