Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
studierten, daher hatte sie vermutlich geglaubt, ihnen nie begegnen zu müssen. Was für eine peinliche Situation! Seine Tochter hatte vielleicht sogar gehört, wie sie über Sex gesprochen hatten. Himmel noch mal!
Sie war so jung, so unschuldig, so hübsch. So normal. Bree glaubte nicht, dass dieses Mädchen je im Leben vor etwas Angst gehabt hatte. Und die Art, wie sie Bree gemustert hatte, als würde sie einen Kaugummi oder etwas Schlimmeres am Schuh ihres Vaters betrachten.
»Ich habe kein Problem damit, dass ihr euch begegnet seid«, sagte Luke schließlich, als hätten sie nicht schon längere Zeit schweigend nebeneinandergesessen. »Wir hätten nicht sofort wieder fahren müssen.«
»Ich steh nicht so auf Vater-Tochter-Geschichten.« Sie klang zickig und gemein.
Luke verzog den Mund.
Warum störte sie das überhaupt so? Sie hätte die Höfliche spielen können. Das tat sie bei der Arbeit doch auch ständig. Sie spielte allen etwas vor.
»Was ich gemeint habe«, fuhr sie fort, um ihn etwas zu beschwichtigen, »war, dass man die Frau, die man fickt, seiner Tochter nicht vorstellt.«
Sein Kiefer verspannte sich. »Du bist nicht nur die Frau, die ich ficke.«
»Ich habe deinen Gesichtsausdruck gesehen, Luke. Du wärst am liebsten im Erdboden verschwunden, als sie uns gesehen hat.«
»Ich war überrascht und habe überlegt, ob ich nach gestern Abend auch alles weggeräumt habe. Dabei ging es nicht um dich.«
»Doch, genau darum ging es. Du hast gedacht: ›Heilige Scheiße, jetzt muss ich meiner Tochter meine Lustsklavin vorstellen!‹« Nicht, dass sie ihn wirklich je so eingeschätzt hätte. Er war … ihr Meister. »Und ich trage nicht mal Unterwäsche.«
Er zuckte zusammen, und sie wusste, dass er dasselbe gedacht hatte, aber seine Stimme klang ganz normal. »Ob du es nun zugibst oder nicht, fest steht: Wir haben eine Beziehung.«
»Ja, die haben wir«, stimmte sie ihm zu. »Ich bin die Sklavin, und du bist der Meister. Und Meister stellen ihre Subs nicht ihren Töchtern vor.«
Er warf ihr einen Blick zu. »Du bezeichnest dich immer nur als meine Sklavin, wenn es dir in den Kram passt. Ich hätte dir vielleicht befehlen sollen, ins Haus zu gehen und nett zu ihr zu sein.«
Vielleicht hätte sie sich dann besser gefühlt. Er war ein guter Vater. Das merkte sie schon daran, wie er über seine Töchter sprach, dass seine Stimme sanfter wurde, seine Augen zu strahlen begannen und ein Lächeln seine Lippen umspielte. Und wie Keira ihn angesprochen hatte: »Dad, ich brauche deine Hilfe.«
Er hatte »Süße« gesagt. Brees Vater hatte sie auch immer so genannt, wenn er sie aufgefordert hatte, im Puppenhaus zu spielen.
Verdammt, Luke war nicht wie ihr Vater. Sie fragte sich, wie ihr Leben mit einem Vater wie Luke ausgesehen hätte.
Bitte zwing mich nicht dazu, Daddy!
Sie hätte diese Worte niemals sagen müssen.
Sie schluckte schwer. »Es tut mir leid«, flüsterte sie, auch wenn sie nicht genau wusste, wofür sie sich eigentlich entschuldigte. Oder ob diese Worte an Luke gerichtet waren.
Während sie Augenblicke zuvor noch das Gefühl gehabt hatte, dass sie die Anspannung in den Sitz drückte, schien auf einmal eine große Zärtlichkeit von ihm auszugehen. »Das Timing war schlecht, aber ich werde dafür sorgen, dass du meine Töchter kennenlernst. Ich möchte , dass du sie kennenlernst.« Er griff nach ihrer Hand. »Zwing mich nicht dazu, es dir zu befehlen.«
Er bog in die Straße ein, in der ihre Mutter wohnte. Das Haus stand auf der linken Seite, und das Licht brannte. Ihre Mutter würde sich fragen, warum sie so früh schon nach Hause kam.
»Sieh mich an, Bree!«
Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie das Haus angestarrt hatte.
»Gib mir einen Gutenachtkuss«, forderte er sie auf.
»Was?« Sie schien ihn nicht zu verstehen.
»Küss mich! Und zwing mich nicht dazu, es dir zu befehlen!«
»Ich küsse dich doch ständig.«
»Ich will jetzt einen Kuss.«
»Okay. Klar.« Sie begriff nicht, was das unruhige Flackern in seinen Augen zu bedeuten hatte. Aber sie dachte an den Kuss in seinem Wagen nach dem Bowlen, daran, wie gut er gewesen war. Sie wollte so gern die Art Frau sein, die so einen Kuss verdient hatte.
Sie legte ihm eine Hand an die Wange und beugte sich langsam vor. Dann begann sie sanft seine Lippen zu berühren. Strich mit der Zunge darüber. Er öffnete für sie den Mund, und sie kostete ihn, schmeckte seinen Atem. Sie lehnte sich an seine Brust, öffnete den Mund und eroberte
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