Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Schreibtischschublade. »Ich möchte einfach arbeiten. Ich kann nicht zu Hause bleiben.« Der einzige andere Ort, an dem sie sein wollte, war Lukes Büro, aber da war sie am Dienstag schon aufgetaucht. Sie konnte nicht ständig zu ihm rennen. Auch zu niemand anderes.
Himmel, sie war so erbärmlich ! Nur Feiglinge weinten vor ihrer Chefin. Und ein Mann hätte so etwas nie getan.
»In Ordnung«, sagte Erin, während in Brees Kopf die Gedanken verrücktspielten. »Sie können arbeiten, solange Sie wollen. Ich werde Sie nicht mehr nach Hause schicken. Und vergessen Sie Marbury. Wenn er die Betriebsprüfung vermasselt, werde ich ihn verklagen.«
»Danke, Erin!« Mehr brachte Bree nicht heraus. Dann begann sie die Ordner einzusortieren.
Ihr war bewusst, dass Erin noch einige Sekunden lang dastand und sie beobachtete, aber sie tat so, als wäre sie beschäftigt, bis sie schließlich ging. Doch sie verschwand nicht in ihrem Büro, sondern lief in den Ingenieursbereich, in dem Dominic sein Büro hatte. Sie würden über sie reden, da war sich Bree ganz sicher. Vielleicht glaubten sie sogar, dass sie einen Nervenzusammenbruch hätte.
»Aber den habe ich nicht«, flüsterte sie und kniff die Augen zusammen. Am liebsten hätte sie auf der Stelle Luke angerufen. Aber seine Tochter war ja da. Vermutlich blieb sie das ganze Wochenende. Natürlich würde sie das tun. Es ergab keinen Sinn, vor Montag wieder zurückzufahren.
Du kleine Schlampe.
Wenn Luke so etwas sagte, wurde sie feucht. Aus Marburys Mund jagten ihr diese Worte Angst ein, da sie bedeuteten, dass gleich etwas Schlimmes passieren würde.
Oh Gott! Bree war einige Minuten lang kurz vor dem Verzweifeln. Sie konnte Luke nicht anrufen und ihn nicht sehen. Ihre Handflächen schwitzten, und auch auf ihrer Oberlippe sammelte sich der Schweiß. Was sollte sie nur tun? Sie würde durchdrehen, wenn sie den Morgen mit Marbury nicht irgendwie ausblenden konnte. Bei der Arbeit war das noch kein Problem, aber heute Abend, Himmel, was war mit heute Abend? Sie hatte sich so daran gewöhnt, dass Luke für sie da war, dass sie ihn sehen konnte, wenn sie nach Hause kam, dass sie sich am Tisch gegenübersaßen, zusammen aßen, sich unterhielten.
Und dass er sie danach irgendwohin brachte und sie alles vergessen und nur noch ihn fühlen konnte.
Okay, beruhige dich! Es wird alles wieder gut.
Sie dachte an Luke, seine Berührung, seine Stimme. Und versuchte, sich zu entspannen. Sie streckte die Finger und dehnte sie wie eine Katze. Dann tat sie das, was sie immer tat, was sie so gut konnte. Sie tat so, als wäre alles in Ordnung und als wäre sie ganz normal. Das hatte sie schon oft getan und konnte es auch jetzt wieder tun.
31
Stephies Eltern folgten Keira an diesem Morgen in ihrem Wagen, als sie wieder zur Schule fuhr. Luke konnte es nicht fassen, dass sie so lange gewartet hatten und ihr nicht sofort zu Hilfe geeilt waren, aber zumindest hatten sie sich überhaupt auf den Weg zur Universität gemacht.
Nach ihrem Gespräch beim Chai Latte hatte sich Keira letzte Nacht mit Stephies Eltern unterhalten und ihnen so lange zugesetzt, bis sie den Ernst der Lage erkannten. Luke war nur zur moralischen Unterstützung mitgekommen.
Keira hatte ihn nachmittags angerufen und berichtet, dass Stephie mit ihren Eltern nach Hause fuhr. »Sie hat sich nicht mal gewehrt«, berichtete sie.
Himmel, er war so stolz auf seine Tochter, dass ihm das Herz anschwoll.
Doch jetzt wollte Luke nur noch nach Hause zu Bree. Er war an so vielen Abenden nacheinander ins Haus ihrer Mutter gekommen, dass es ihm langsam schon völlig normal vorkam.
Er war später dran als üblich, und es war schon halb sieben, doch es stand kein Wagen in der Auffahrt. Bree war noch nicht von der Arbeit zurück. Er erinnerte sich daran, dass sie ihm am Vorabend von einem wichtigen Meeting erzählt hatte. Vielleicht dauerte es ja länger als erwartet. Er klingelte.
Mrs. Mason hatte eine Schürze vor ihr geblümtes Kleid gebunden, als sie die Tür öffnete. »Oh, Luke. Bree sagte, Sie wären heute Abend mit Ihrer Tochter beschäftigt und würden nicht vorbeikommen.«
»Sie ist heute Morgen wieder zurückgefahren.« Er ließ den Grund für ihren Besuch unerwähnt.
»Ach, wie schön! Kommen Sie doch rein! Ich koche nichts Besonderes zum Abendessen, da ich nicht mit Ihnen gerechnet habe.«
»Sie müssen für mich auch sonst nichts Besonderes kochen.«
Sie wedelte mit einer Hand. »Ich freue mich immer, wenn ich für einen Mann
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