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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Haynes
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Sauerstoff auch nicht ständig, sondern nur, wenn er sich sehr anstrengte, wie in diesem Moment, als ihre Mutter versuchte, ihn von der Matratze hochzuziehen, indem sie mit beiden Händen an seinem Arm zerrte.
    »Ich muss pinkeln«, sagte er mit der rauen Stimme eines Langzeitrauchers, die kehlig klang, weil er schwer atmete.
    »Ich helfe dir, Schatz«, sagte ihre Mutter, aber er schob sie zur Seite und fluchte leise. »Er ist heute nicht wiederzuerkennen.«
    Nicht wiederzuerkennen? Der Lungenkrebs raubte seinem Gehirn den Sauerstoff, sodass er langsam, aber sicher den Verstand verlor. Als sie sich am letzten Wochenende von ihm verabschiedet hatte, wollte er sogar von ihr wissen, wo sie wohnen würde. Aber so trotzig und gemein war er schon immer gewesen.
    Bree ging auf die andere Bettseite, nahm seinen Arm und zog ihn zusammen mit ihrer Mutter auf die Beine.
    »Verdammt noch mal, siehst du, womit ich mich hier rumquälen muss?«, knurrte er und stützte sich mit der Hand auf Brees Unterarm ab.
    Wohl eher, womit sich ihre Mutter rumquälen musste. Der Sauerstoffmangel wirkte sich genauso aus wie eine Alzheimer-Erkrankung und ließ ihn noch gemeiner werden, indem seine ohnehin schon vorhandene Gehässigkeit weiter verstärkt wurde.
    »Die Matratze ist viel zu niedrig«, meinte sie zu ihrer Mutter. »Wir müssen die Leute vom Hospiz bitten, uns das Krankenbett zu bringen, damit wir ihn leichter aus dem Bett bekommen.«
    »Ich brauche kein scheiß Krankenhausbett.«
    Bree ignorierte ihn. »Komm schon, du musst laufen. Wir können dich nicht tragen.« Sie zog sanft an seinem Arm, und auf der anderen Seite wurde er von ihrer Mutter gestützt. So schlurfte er langsam über den Teppich.
    Als er auf der Schwelle zum Badezimmer stolperte, hätte Bree ihn beinahe losgelassen.
    »Verdammt«, sagte er erneut. »Ich mach mir noch in die Hose, wenn ihr mich nicht da reinbringt.«
    »Ts«, erwiderte ihre Mutter. »Das machst du ganz großartig, Schatz. Nur noch ein paar Schritte.«
    Schatz. Beim Tonfall ihrer Mutter wurde Bree wütend, da es klang, als würde sie mit einem aufsässigen Kind sprechen und nicht mit einem Mann, der sie schon so oft wie Dreck behandelt hatte.
    Das Badezimmer war klein, da sich darin eine riesige Badewanne befand, und Bree musste sich seitlich drehen, um ihren Vater zur Toilette zu befördern, während ihre Mutter draußen wartete.
    »Du musst seinen Hosenstall aufmachen, Schatz.«
    Warum muss ich das tun?
    Bree fragte sich, wie es ihrer Mutter an diesem Morgen oder an jedem Morgen überhaupt gelungen war, ihn anzuziehen. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie schwach er geworden war. Noch am letzten Wochenende hatte er aus eigener Kraft laufen können. Doch jetzt war nicht die Zeit für Schuldgefühle, -zuweisungen oder irgendetwas anderes. Er lehnte sich gegen ihren Körper, um nicht umzufallen, und sie öffnete seine Hose, was ihr sehr unangenehm war.
    »Du musst ihn rausholen, Vater.«
    Er fummelte herum, und da war er. Wie ein Wurm. Sie schluckte die Galle, die auf einmal in ihrer Kehle aufstieg, und schloss die Augen, während er sein Geschäft verrichtete.
    »Bree«, kreischte ihre Mutter, »er pinkelt überallhin!«
    Er pinkelte auf die Badematte, den Toilettensitz, den Spülkasten und sogar auf die Reihe aus Blumenkacheln, die ihre Mutter über der Toilette aufgehängt hatte. Die Pisse war einfach überall.
    »Bree, du musst ihn festhalten.«
    Bitte zwing mich nicht dazu, Daddy!
    Sie hätte ihre Mutter am liebsten angeschrien. Aber sie nahm seinen geschrumpften Penis in die Hand, drückte ihn nach unten und hielt ihn fest, bis die letzten Tropfen ins Wasser gefallen waren.
    Am liebsten hätte sie sich übergeben.
    »Hilf mir, ihn wieder anzuziehen, Bree.« Ihre Mutter stand jetzt dicht hinter ihm und griff nach dem Reißverschluss, und Bree hielt die Hose fest, während sie ihn wieder anzog.
    »Ich werde hier sauber machen«, meinte ihre Mutter dann.
    Auf einmal drehte sich ihr Vater um, als wollte er sich aus eigener Kraft vorwärtsbewegen. Und sein Fuß blieb hängen. Am Badvorleger, dem Schuh ihrer Mutter, wer konnte das hinterher schon sagen? Er fiel, und Bree griff nach ihm und zog, aber er war schwer wie ein Stein. Ihre Mutter schrie und taumelte nach hinten, wobei sie sich das Becken anstieß. Großer Gott! Bree konnte ihn nicht festhalten, er war einfach zu schwer, und so stürzten sie zusammen auf den Boden, wo seine Knie knackend aufkamen, während Bree gegen den Rand der Badewanne

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