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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Haynes
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war kein so schlechter Mensch, dass sie ihre Mutter all das alleine regeln ließ.
    Einige Sekunden lang stand sie mit gesenktem Kopf da und atmete seinen unangenehmen Körpergeruch ein. Dann ging sie ins Bad, um die Sauerei zu beseitigen, die ihr Vater angerichtet hatte.
    Es war erst kurz vor zehn, aber sie war erschöpft. Bree lag in ihrem Bett in ihrem alten Zimmer, der Regen klopfte auf das Dach, und sie war leicht angetrunken von dem Wein, den ihre Mutter aufgemacht hatte. Nachdem sie ihren Vater endlich zu Bett gebracht, ihm seinen Schlafanzug angezogen, seine Tabletten verabreicht und all die anderen Dinge erledigt hatten, von denen Bree nicht einmal geahnt hatte, wie schwer sie waren, und ihre Mutter eine alte Tupperschüssel als Bettpfanne umfunktioniert hatte, fühlten sie sich beide ausgelaugt. Er hatte sich bei jedem Unterfangen gewehrt. Als Bree versucht hatte, ihm die Schmerztabletten zu geben, hatte er geschimpft und sie wieder ausgespuckt. Als ihre Mutter versucht hatte, ihm die Hose auszuziehen, hatte er sie als Hure beschimpft. Seine Wortwahl bewirkte, dass sie rot wurde, doch sie hatte einfach weiter alles für ihn getan. Wie immer.
    Bree fragte sich, wie ihre Mutter noch neben ihm schlafen konnte und wie sie den Geruch seines verfallenden Körpers und seinen rasselnden Atem ertrug.
    Am nächsten Tag würde sich das ändern. Das Krankenhausbett sollte gleich morgens geliefert werden, zusammen mit einer Bettpfanne. Himmel, was für eine Schmach!
    Sie wäre am liebsten nach Hause gefahren, um in ihrem eigenen Bett zu schlafen.
    Als sie so in der Dunkelheit lag, klingelte auf einmal ihr Handy. Sie griff mit rasendem Puls danach. Ihre Eltern konnten davon nicht wach werden, da sie zwei Zimmer weiter schliefen. Aber wer zum Teufel rief sie um diese Uhrzeit …
    Luke. Gott, es war Luke! Er hatte sie noch nie angerufen. Und doch musste er geahnt haben, wie sehr sie ihn brauchte, so sehr, dass sie ihr Herz in ihrer Brust spürte.
    »Hallo?« Sie war sich sicher, dass ihre Stimme unsicher klang.
    »Bist du alleine?«
    »Ja«, murmelte sie.
    »Berühr dich für mich und stell dir vor, ich wäre bei dir.«
    »Ich kann nicht. Meine Eltern sind in der Nähe.«
    »Tu, was ich sage! Sei einfach leise, wenn du kommst.«
    »Luke.« Was sollte sie jetzt sagen? Mein Vater stirbt ein paar Meter weiter, ich kann jetzt keine Spielchen spielen? Sie wollte nicht mit ihm darüber reden. Als sie ihm an diesem Morgen den Vorschlag gemacht hatte (war es wirklich erst wenige Stunden und nicht doch schon eine Ewigkeit her?), war ihr das ganze Ausmaß nicht bewusst gewesen.
    »Tu es! Du brauchst das, Baby.« Es kam selten vor, dass er einen Kosenamen benutzte, was vermutlich vor allem daran lag, dass sie es mochte, wenn er sie beschimpfte, aber dieses Mal wurde ihr ganz warm. »Du hast einen schweren Tag hinter dir.« Seine Stimme brachte sie zum Schmelzen.
    Es war keine Frage, und sie knurrte verächtlich, was er offensichtlich gehört hatte.
    »Ich kann dafür sorgen, dass es dir besser geht«, meinte er leise.
    Sie stand kurz davor, in Tränen auszubrechen. Natürlich war es geil, aber in seiner Stimme lag auch eine Freundlichkeit, eine Sorge, die sich nicht verhehlen ließ. Und sie brauchte diesen sanften, weichen, zärtlichen Tonfall so sehr, bei dem sie dahinschmolz.
    »Niemand wird es hören«, beruhigte er sie. Allein der Klang seiner Stimme machte sie schon ganz wild.
    Sie hatten schon einige Male Telefonsex gehabt, wenn er auf Reisen war. Er schickte ihr eine E-Mail, wenn er in seinem Hotel eintraf, und teilte ihr mit, wann sie ihn anrufen konnte. Normalerweise spätnachts. Mitten in der Nacht gefiel es ihr am besten.
    Sie brauchte es jetzt, obwohl ihre Eltern ganz in der Nähe waren und ihr Vater im Sterben lag. Sie brauchte Sex, keine Worte. Sie wollte, dass Luke sie an einen Ort brachte, an dem nichts von alldem geschah. Sie brauchte das, seine Worte, die ihr Erleichterung und eine Denkpause verschafften.

7
    Luke hätte sie am liebsten gefragt, wie es ihrem Vater ging, wie sie sich fühlte, wie sie mit alldem klarkam, und sie getröstet. Zwar kannte er keine Einzelheiten, da sie ihm nur verraten hatte, dass ihr Vater im Sterben lag. Das konnte alles bedeuten, vom langsamen degenerativen Dahinvegetieren bis zu etwas, das plötzlich eingetreten war, aber es musste ernst sein, wenn ihre Eltern sie nach Hause holten. Aber Fragen waren das Letzte, was sie jetzt brauchte.
    Bree hatte von ihm schon immer eine andere Art

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