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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Winter
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mich fertig. Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass du mir mein Herz brichst. Mir ist die Politik egal, vor allem, wenn ich einen so niedlichen Hasen wie dich auserwählt habe. Ich träume schon davon, dich …“
    „Bezahlen Sie bar oder mit Karte?“
    Mit einem arroganten Zwinkern zückte er die Platinkarte, nahm die Einkaufstasche von dem Kassentresen, nachdem Marie eiligst kassiert hatte, und verließ das Geschäft. Paul lehnte sich verträumt seufzend neben Marie auf den Glastisch.
    „Dieser Hintern ist göttlich und dieses Gesicht von Michelangelo persönlich gemalt. Was würde ich für eine solche Einladung tun.“
    Sie lachte leise und stieß ihn sanft an. „Das möchte ich mir nicht mal vorstellen.“
    Paul war einer der nettesten und süßesten bisexuellen Männer, die Marie kannte. Nach Feierabend verwandelte sich Paul in eine Gesangsdiva namens Paula Conetti und sah immer umwerfend perfekt aus. Seit zwei Jahren arbeiteten sie zusammen und Paul war ihr vom ersten Augenblick an sympathisch gewesen. Oft war sie seiner Einladung in diverse Bars und Clubs der Stadt gefolgt, um ihn/sie singen zu hören, denn die Diva Paula Conetti, die Paul nicht immer ganz ablegen konnte, besaß ein wahres Goldkehlchen.
    „Du solltest ihn nicht abwimmeln. Offenbar steht die junge Sahneschnitteauf dich reifes Früchtchen. Jamie … allein der Name ist zum Niederknien hinreißend. Du weißt nicht, was du verpasst, Herzchen. Junge Männer sind wie ein Jungbrunnen, aufregend, heiß und sie wecken die ursprünglichsten Begierden in den Tiefen deiner dunklen, naturgeilen Seele. Hmm …“
    „Ich könnte fast seine Mutter sein.“
    „Oh bitte … jetzt werd mir bloß nicht bieder. Ich hab gesehen, wie du auf ihn reagierst. Du solltest ihm wirklich einen Versuch geben, du würdest dich wundern. Außerdem, was sind schlappe elf Jahre Altersunterschied heute noch? Wenn alte Säcke sich mit jungen Hühnchen schmücken, warum sollte eine attraktive, sexy Lady wie du sich nicht auch mal was Hübsches, Junges, Knackiges gönnen. Denk an Demi Moore, Madonna, Cher. Diese Frauen haben es wirklich drauf.“
    Er bestrich sich mit Daumen und Zeigefinger die gezupften Augenbrauen und schmunzelte verträumt. „Findest du nicht, dass deine Einstellung diesbezüglich etwas staubig wirkt?“ Paul musterte sie von Kopf bis Fuß, ergriff ihre Hände und drehte sie einmal um sich selbst. „Außerdem gehst du locker für Ende zwanzig durch. Allerdings solltest du dein Outfit etwas anpassen. Mal im Ernst, was spricht dagegen? Sogar ich nasche ab und an gern an jungem Gemüse und ich kann dir nur eins sagen: Etwas Köstlicheres als einen unverbrauchten, frischen Körper voller Hormone gibt es nicht. Das wirkt wie eine Frischzellenkur.“
    Marie seufzte und bemühte sich, den Gedanken daran, mit Jamie durch irgendwelche Kissen zu wühlen, abzuwenden.
    „Er sieht gut aus und ja, er ist sexy, aber ich bin zu alt für ihn. Ich bin fünfunddreißig und nicht Madonna, nicht Cher und schon gar nicht Demi Moore, Paul. Ich brauche einen Mann mit Erfahrungen, einem Leben. Jemand, der mir was erzählen kann und der mit mir wenigstens annähernd auf einer Wellenlänge schwimmt. Er ist wie ein ewiger Teenager und charakterlich nicht mein Typ. Männer in meinem Alter sind viel interessanter, spannender und …“
    „Und haben oft Potenzprobleme, Torschlusspanik, ein angeknackstes Ego und von verflossenen Ex-Beziehungen oftmals einen psychischen Schaden davongetragen. Ja, das ist äußerst spannend und interessant.“
    Sie lachte über seine Ironie.
    „Mal ehrlich, worüber soll ich mit so einem jungen Bengel reden? Über Highschoolfootball? Den Homecomingball seiner Schule? Soll ich ihm Händchenhalten bei den Höllenwochen seiner Studentenverbindung? Komm schon, sei ehrlich. Ich bin froh, dass ich meine Jugend fast schadlos überstanden habe. Ich mochte diese reichen Schönlinge damals schon nicht. Mir ist nicht danach, es zu wiederholen. Ich hab nicht das Gefühl,etwas verpasst zu haben, das sich lohnt, noch erleben zu wollen. Ich bin gern eine Ü-dreißig. Ich habe meine Erfahrungen gesammelt, weiß, was ich will, und vor allem weiß ich, was ich nicht will. Was glaubst du, kann mir so ein Junge im Bett bieten, wenn ich mich schon nicht auf einem geistigen Niveau mit ihm unterhalten kann?“
    Paul lachte aus tiefster Brust und bekam sich kaum mehr ein. „Du redest wie meine Oma und selbst ihr Freund ist etliche Jahre jünger. Wenn ich eins aus meinem

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