Zähmung der Wildkatze
energischer entgegen. Sie spürte das sachte Zucken, die Ankündigung der Erlösung. Das Reiben der Fingerspitzen wurde schneller, das Züngeln gieriger. Marie bäumte sich auf, und als sie kam, schrie sie auf, zitternd, bebend und so ekstatisch, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Die entladenen Zuckungen wollten nicht enden, kribbelten bis hinunter zu ihren Zehenspitzen und empor bis unter die Kopfhaut.
Stuart hielt sie sanft in seinen Armen, küsste ihre schweißnasse Schläfe. Selbst er war außer Atem und sein pralles Geschlecht drückte sich pochend in ihren Rücken.
„Du bist stark, stärker als ich dachte, Kätzchen. Ich danke dir dafür.“
Marie war noch nicht so weit, sich seiner Worte bewusst zu werden. Seine Umarmung, seine Zärtlichkeit und seine samtige Stimme gaben ihr Sicherheit, denn sie fühlte sich verletzlicher als jemals in ihrem Leben. Als würde ihre Psyche nur noch an einem einzelnen, seidenen Faden hängen, kostbar, gefährdet und jede falsche Bewegung könnte ihn zerreißen. Stuart fing sie auf mit seiner Geborgenheit, aber seine Dankbarkeit verwirrte Marie.
Lange lag sie unbeweglich auf dem Boden, frei von Fesseln und nach Atem ringend. Ihr Blick war leer und an die Decke des Kellers gerichtet. Stuart saß wartend auf dem Strafbock und betrachtete sie mit einem faszinierten Lächeln. Er hatte die Sklavin fortgeschickt. Zuvor hatte sie um ihre Bestrafung gebeten, auf Knien und mit erhobenen Händen hatte sie ihm einenRohrstock entgegengehalten. In der Mitte des Raumes beugte sie sich vor, umfasste ihre Fußgelenke und präsentierte ihm ihr Hinterteil. Die zehn Hiebe waren so kräftig, dass Marie fürchtete, die Haut der Sklavin würde platzen, doch das tat sie nicht. Kein Laut war aus ihrer Kehle gedrungen. Danach war sie aufgestanden, bedankte sich bei ihrem Herrn und ging. Aber das wirkte so unwichtig, so nebensächlich, denn noch immer drehten sich Maries Gedanken um all die erregenden, faszinierenden Eindrücke, die sie erfahren hatte. Sie fühlte sich besiegt und es fühlte sich keineswegs schlecht an. Sie fühlte sich herrlich berauscht, aufgewühlt und verwirrt über dieses Wechselbad der Gefühle.
Langsam erhob sich Marie auf die Ellbogen und wich seinem Blick aus. Auch wenn seine Anwesenheit etwas Vertrautes mit sich brachte, war es kaum zu ertragen. Sie brauchte Zeit, alles sacken zu lassen, für sich zu sortieren. Stuart schwieg, wirkte keinen Moment lang überheblich oder triumphierend und sie war ihm dankbar dafür. Er glitt leise vom Strafbock und blieb neben ihr stehen. Als er sich zu ihr herunterhockte, wusste Marie zuerst nicht, wohin sie blicken sollte. Sie fühlte sich schutzlos und verletzbar, aber seine Nähe versprach Geborgenheit und gab ihr das Gefühl, als wäre sie in Watte gepackt. Marie war durcheinander. Für einen Moment sträubte sich alles in ihrem Körper, sich von ihm hochheben zu lassen, doch sie war zu schwach für einen Kampf. Tatsächlich wollte sie auch gar nicht mehr gegen ihn ankämpfen und lag schlaff wie eine Stoffpuppe in seinen kräftigen Armen. Er trug sie hinüber zu diesem absurden Thron und setzte sie auf die weiche Samtpolsterung. Mit raschen Bewegungen zog er sich das Hemd aus und Marie starrte wie hypnotisiert auf die ausgeprägte Brustmuskulatur. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das umsorgt wurde. Er half ihr, in die Ärmel zu schlüpfen, knöpfte die Leiste zu, rollte die Umschläge bis zu ihren Ellbogen auf und begann mit einer unendlichen Zärtlichkeit, ihre geröteten Handgelenke zu reiben.
Noch immer sagte er kein Wort und die Verwirrung in Maries Kopf nahm durch diese sanften Gesten zu. Sein Gesichtsausdruck war so weich, warm und seine hellen Augen strahlten pure Zuneigung aus. Der Anflug eines Lächelns glitt über ihre Lippen. Eigentlich müsste der heftige Orgasmus durch die Zunge der Sklavin ihre Lust zur Genüge gestillt haben, doch diese Berührungen, seine Sanftheit, weckten eine unglaubliche, tief greifende Sehnsucht nach ihm. Sie sprach es nicht aus, rührte sich auch nicht, nur um diesen wunderbaren Moment nicht zu zerstören.
Wie kann dieser wundervolle Mistkerl jetzt nur so sein?
Er hob ihren rechten Fuß und massierte auch dort die leicht geröteten Striemen, die die straffen Fesseln hinterlassen hatten.
„Warum SM?“
Noch bevor sie einen Gedanken darüber verschwendete, drangen die Worte leise über ihre Lippen. Er wirkte ebenso überrascht wie sie, als die Stille verschwand. Stuart lächelte
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