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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Winter
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Schottenrock ließ bei jeder Bewegung ihren Po und den dazupassenden Slip blitzen. Statt der Strapse, wie ursprünglich angedacht, trug sie Kniestrümpfe. Blanke schwarze Lackpumps komplettierten das Schul-Lolita-Outfit. Sie fühlte sich unter all den Kostümen, von denen manche noch wesentlich gewagter erschienen, wohl. Sein Blick jedoch trübte dieses Wohlgefühl entschieden, denn in Jamies Augen blitzte etwas auf, das ihr überhaupt nicht behagte. Ein „Wow“ glitt über seine androgyn wirkenden Lippen. Er näherte sich ihr, beugte sich zu ihrem Ohr hinunter, doch sie verstand kein einziges Wort. Ihren Blick schickte sie derweil über die Gesichter der Umstehenden, erkannte Simons Lächeln und dann sah sie ihn. Stuarts Blick traf sie tief im Inneren und wirkte so eiskalt, dass es im Nacken kribbelte.
    Marie schob das Unbehagen über Jamies Anwesenheit beiseite, stattdessen schlang sie provokant einen Arm um seinen Nacken und zog ihndicht an ihren Körper. Ihre rechte Hand vergrub sich in den blonden Engelslocken. Sie zog sein überraschtes Gesicht tief zu sich herunter. Marie wusste, egal, wie laut sie sein würde, er würde nichts verstehen, also schob sie ihn mit vollem Körpereinsatz auf die Tanzfläche und hoffte, Stuart würde zusehen.
Mal sehen, wie gut ihm Demütigung stehen wird
. Sie rieb sich lasziv an dem jugendlichen Körper, der sofort zu verstehen schien. Jamie legte seine Hände um ihre Taille, zog sie noch enger an sich und sie spürte seinen härter werdenden Schwanz in der engen Hose gegen ihren Bauch drücken. Ihr fielen noch mehr wüste und schmutzige Beschimpfungen ein, die sie jetzt gern per SMS losgeschickt hätte. Sie zwang sich, nicht in Stuarts Richtung zu sehen. Als sie es nach dem nächsten heißen Beat dennoch tat, war er längst verschwunden.
    Das Bewusstsein, was da gerade geschehen war, ließ sie innehalten. Jamie wirkte erregte. Sein Gesicht glühte und sie wehrte seine Hände ab, die wieder nach ihr greifen wollten. In seinen Augen funkelte pure Lust und der Abstand, den Marie zwischen ihnen schaffte, gefiel ihm nicht. Er griff mit einem seltsamen Lächeln nach ihrem Arm und zog sie mit sich.
    Stuart saß an der Bar im Atrium und zündete sich einen Zigarillo an.
    „Heute nicht in Partylaune?“ Simon gesellte sich zu ihm, hob seine Hand und bestellte zwei kühle Blondinen in flüssiger Form.
    „Kennst du den Typ, der an Marie klebt?“ In dem Satz schwang eine Spur Eifersucht, doch noch etwas anderes hörte Simon aus dem Tonfall seines Freundes. Es klang nach Besorgnis.
    „Keine Ahnung, warum fragst du?“
    Die Antwort blieb aus und Simon hing seinen Gedanken nach, ebenso wie Stuart.
    Der Master schüttelte den Kopf, strich sich durch sein schwarzes Haar und lächelte. „Vielleicht bilde ich mir auch nur was ein.“
    „Oder bist du vielleicht einfach nur eifersüchtig?“
    Stuart nahm einen Schluck Bier und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. Als hätte er die Bemerkungen überhört, drehte er sich um und stützte sich mit den Ellbogen auf.
    „Die Art, wie er sie angesehen hat. Ich kenne so einen Blick. Irgendwas sagt mir, dass er auf etwas aus ist und das hat nichts mit einem One-Night-Stand zu tun.“
    „Was würde Marie mit so einem Milchbubi anfangen wollen? Er ist noch völlig grün hinter den Ohren und sie würde ihn eher in die Flucht schlagen.“
    „Nein, der ist alles andere als grün hinter den Ohren. Ich würde eher behauptet, das ist einer dieser Collegetypen, die mit goldenem Löffel imMund geboren wurden, und glauben, ihnen gehört die Welt.
    „Ah, ich verstehe, ein Berufssohn. Aber worauf willst du hinaus?“
    „Erinnerst du dich nicht mehr? Die Verbindungshäuser auf dem Campus?“
    „Die hatte ich längst verdrängt. Das waren meist Idioten, reiche Snobs, die nur in die Fußstapfen ihrer Väter getreten sind und sich auf dem Campus zum Deppen gemacht haben.“
    „Dir ist wohl einiges entfallen, Simon. Da liefen nicht nur chaotische Partys, diese Verbindungen waren alles andere als harmlos und das hat sich garantiert bis heute nicht geändert.“
    Simon blieb einen schweigsamen Moment in Gedanken versunken. Stuart nickte, als er in seinem Gesicht die Erinnerung aufblitzen sah. „Du meinst, Marie hat sich auf einen Trophäenjäger eingelassen?“
    Trophäenjäger waren zu ihrer Collegezeit Typen, die mit so vielen Studentinnen wie möglich schliefen, um eine hohe Verbindungspunktzahl zu erreichen. Dabei ging es nicht nur darum, wie die

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