Zähmung der Wildkatze
Erlösung steigerte. Er war gefährlich, sinnlich und sie wusste, sie würde sich die Finger an ihm verbrennen. Doch der Gedanken, sich erneut von ihm zähmen zu lassen, kribbelte wie eine Kolonie Ameisen über ihren Nacken hinweg. Sein Anblick war eindeutig für sie zur Sucht geworden, wenn er sie demütigte, sie schlug, die Kontrolle über sie an sich riss und sie schlussendlich immer wieder der Lust unterwarf. Wenn ihr jemand zuvor gesagt hätte, dass in dieser Art Liebesspiel so viel Erregung, Lust und Glücksgefühl steckte, sie hätte ihm den Vogel gezeigt. Doch jetzt? Ihr Herz schlug wild, wenn sie nur daran dachte, an das umwerfende Wechselspiel seiner Augen, das Strahlen auf seinem Gesicht, seine Kraft und Männlichkeit. Wie gern hätte sie ihn in sich gespürt, sich von ihm ausfüllen lassen und sich an ihm satt gevögelt, doch das verwehrte er ihr bisher und hinterließ eine schmerzliche Leere in ihrem Inneren. Sie steigerte das Solospiel ihrer Finger zwischen den Schenkeln, keuchte in das Kopfkissen und trieb sich immer weiter dem Höhepunkt entgegen. Sie wollte so sehr von ihm genommen werden, wild, hemmungslos, hart und rücksichtslos, doch noch immer klingelten seine Worte in ihren Ohren. Das Privileg, sich seinen Schwanz noch nicht verdient zu haben …
fieser, gemeiner Mistkerl
. Sie umklammerte das Kissen, presste es sich auf den Mund, um die Lautstärke ihres Kommens zu dämpfen. Weniger hart, aber ebenso intensiv wie auf der Tanzfläche zuckte die Erlösung durch ihren Unterleib. Berauscht von den Gedanken an ihn lächelte sie. Marie würde nicht noch einmal den Fehler begehen, in einem zärtlichen, verträumten Moment bei ihm anzurufen, denn scheinbar war es nicht das, was ihn reizte.
Sie drehte sich auf den Bauch. Die Striemen auf der Vorderseite ihrer Schenkel brannten nicht so sehr im Liegen wie die auf ihrem Hintern und der Rückseite ihrer Beine. Marie brauchte einen neuen Plan, eine neue Provokation, der nächste Startschuss für ein neues Spiel. Auch wenn sie noch etwas Zeit brauchte, bis die Liebesbisse der Peitsche verheilt sein würden, das Kätzchen überlegte bereits, wie sie sich die nächste Zähmung verdienen könnte.
11
Das Klappern von Geschirr weckte Marie erst spät am Morgen. Noch mochte sie nicht ihre Augen öffnen und legte den Unterarm über ihr Gesicht, als die Vorhänge geöffnet wurden. Zu viel Helligkeit. Noch müde rekelte sie sich, stöhnte und vergrub ihren zerzausten Kopf unter ihrem Seidenkissen. Das Bett schaukelte, jemand kniete neben ihr. Das Schweigen verwirrte sie etwas. Vorsichtig blinzelte sie in den sonnendurchfluteten Raum unter dem Kopfkissen hervor. Zuerst erkannte Marie nichts, dann wurden Ericas Konturen immer deutlicher. In dem Gesichtsausdruck der Freundin lagen Überraschung, Staunen und ebenso Fassungslosigkeit. Ihre braunen Augen starrten auf sie hinunter und erst einen Moment später sickerte die Erkenntnis langsam in Maries Verstand.
Halb auf dem Bauch seitlich liegend war das Laken von Schenkel und Po gerutscht und offenbarte einen Anblick bunter Male von Stuarts Hundepeitsche. Als sich Marie ein wenig drehte, spürte sie auch noch das Brennen des restlichen Hinterns.
Du hast gleich Party auf dem Hintern, kleine Miss
. Warum fielen ihr gerade jetzt zu diesem unmöglichen Zeitpunkt die Worte ihrer Tante Berta aus ihrer Kindheit ein? Die Frau hatte ihr stets damit gedroht, wenn sie nicht hören wollte oder etwas angestellt hatte. Sie hatte nie Schläge bekommen, aber die Worte tauchten aus der fernen Vergangenheit auf und brachten sie zum Schmunzeln. Noch immer sagte Erica kein Wort, starrte nur auf die Striemen und hob sogar ehrfürchtig die Hand in der Versuchung, sie zu berühren.
Marie setzte sich zu schnell auf und der Po brannte erneut lichterloh. Das Zischen durch ihre Zähne brachte Erica endlich dazu, ihr ins Gesicht zu sehen. Marie lächelte beruhigend, dass alles in Ordnung sei, und bedeckte die Male ihrer Schenkelvorderseite mit dem Laken.
„Du triffst dich also mit Stuart?“
Erica zog ihren dunkel gelockten Pferdeschwanz fester ins Haargummi, griff nach der Kaffeekanne und goss die schwarzbraune Brühe in zwei Tassen. Marie verzog ihren Mund, griff nach dem Milchkännchen und nahm zwei Stück Zucker. Lange rührte sie klirrend in der Tasse herum, bevor sie endlich antwortete. „Und?“
Eigentlich sollte es gleichgültig klingen, doch das tat es nicht. Erica nickte, nippte an ihrem Kaffee und schlang die Beine unter. Woher
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