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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Winter
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Blitz getroffen vor der Theke. Ihr plötzlicher Sinneswandel schien ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Dann ging ein Ruck durch den schlanken, jugendlichen Körper und Jamie strahlte sie an. Marie nahm einen tiefen Atemzug, wartete, bis Jamie sie erreichte, und funkelte ihn wütend an. Sie war so furchtbar wütend. Doch bevor Paul eingreifen konnte, schleuderte Marie dem jungen Burschen eine verbale Ohrfeige vom Feinsten ins Gesicht.
    „Ich bin es so leid. Ich habe genug davon. Mir reicht es. Du bist nicht einmal annähernd meine Kragenweite, verdammt. Denkst du wirklich, dass Daddys Platinkarte mein Höschen fallen lässt? Bist du wirklich so hirnverbrannt, zu glauben, dass dein schicker Wagen mich so beeindruckt, dass ich in deinem Bett lande? Was denkt ihr Typen euch eigentlich? Dass jeder verdammte Hintern, der in einen Rock passt, froh sein kann, dass Kerle wiedu sich mit ihnen beschäftigen? Deine Anmache und dieses Getue … Gott, so Typen wie dich habe ich in der Highschool schon gehasst wie die Pest. Du bist einer von der Sorte, die meinen, ihnen gehört die ganze Welt und jeder hat nach ihrer Pfeife zu tanzen.“
    Jamie starrte sie fassungslos an, stand er doch eben noch kurz davor, sein Ziel erreicht zu haben. Marie bohrte ihm zornig den Zeigefinger in die Brustmuskulatur.
    „Ich habe mich ehrlich bemüht, nett zu bleiben, mich zu beherrschen und nicht auszuflippen. Aber weißt du was? Es ist mir egal. Ruf deinen Daddy an und lass mich rausschmeißen, es ist mir egal, kapiert? Männer können wirklich so scheiße sein.“
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und seine Mimik verfinsterte sich. Für einen Augenblick tat er ihr sogar leid, schließlich hatte er unter anderem ihre Wut auf Stuart abbekommen, aber wenigstens löste sich dieser Knoten in ihrem Bauch ein wenig. Noch so eine widerwärtige Schleimerei von Jamie heute hätte sie wirklich nicht mehr ertragen.
    „Weißt du was? Ich kann dich nicht leiden. Ich finde dich primitiv, abstoßend, widerwärtig und ekelerregend. Solche Typen wie dich könnte man mir nackt auf den Bauch binden und es würde gar nichts passieren. Du bist so interessant wie ein Sack Reis, der an der Chinesischen Mauer umfällt. Ich hoffe wirklich inständig, dass meine Botschaft inklusive einem klaren Nein zu deiner Frage, ob ich mit dir ausgehen will, endlich angekommen ist. Geh und spiel mit deinen kleinen Freunden im Sandkasten. Denn da gehörst du offensichtlich noch hin.“
    Der schwungvolle Abgang fesselte Jamie an den Boden und er starrte ihr mit offenem Mund hinterher. Himmel, war das ein befreiendes Gefühl. Vor der Ladentür atmete sie noch einmal tief durch und seufzte. Auch der letzte Rest dieser inneren Anspannung war endlich gewichen. Ihr Weg führte sie zu der geöffneten Bar direkt gegenüber dem Mens Only. Sie setzte sich auf einen Barhocker und bestellte einen Whiskey. Der Mann hinter der Theke lächelte freundlich, stutzte und verzog sich wieder, nachdem ihr genervter Blick ihn traf. Wieder füllte ein tiefer Atemzug ihre Lungen. Marie liebte ihren Beruf, liebte es, mit Paul zu arbeiten, aber diesmal war es einfach zu viel. Sie leerte das Glas und schüttelte ihren Kopf. Die Beherrschung zu verlieren, war keine gute Idee gewesen und der Vater dieses reichen Berufssohns hatte garantiert genügend Kontakte, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Auf wen war sie eigentlich wirklich sauer? Auf Jamie? Sie schnaubte, denn für sie war er eigentlich doch nur ein mit Hormonen vollgestopfter Teenager in einem Männerkörper. Auf Stuart? Marie schloss die Augen.
    Sie zog das Handy aus ihrer Tasche und hörte ihre Nachrichten ab. Erklang besorgt und regelrecht verzweifelt. Waren das wirklich Botschaften eines Mannes, der nur um sein Spielzeug besorgt war? Marie stützte ihre Stirn auf die Handfläche und blies die Wangen auf. Ihre Impulsivität war mehr als einmal irrationell gewesen. Vielleicht erwiderte Stuart ihre Gefühle nicht, wobei sie langsam zweifelte, wie viel wirklich dahintersteckte. Oder war sie so sehr von dem Spiel gefesselt, dass sie sich völlig verlaufen hatte? Die letzte Textnachricht von Stuart leuchtete auf dem Display. Ihm eine Erklärung schuldig zu bleiben, war nicht fair. Wegrennen ebenfalls nicht. Erneut schloss sie für einen Moment die Augen und sah sich ihrer Mutter immer ähnlicher werden. Das durfte nicht sein. Nicht so!
    „Marie?“
    „Ich will mit dir reden, Stuart.“
    Ihre Hand zitterte, als sie das Mobiltelefon festhielt und

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