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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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nach einer antiken Armbrust aussah.
    Und dann war da noch das Bett. Ein Bett, das die Größe von Aimees Apartment in Manhattan hatte.
    Nicolo hatte bereits die Tür geschlossen und warf jetzt achtlos sein Jackett über einen Stuhl. Sag etwas, trieb Aimee sich an, etwas Geistreiches, Lässiges … Stattdessen sprudelte es aus ihr heraus: „Das ist dein Schlafzimmer.“
    Er sah zu ihr hin, mit einem Blick, als stünde eine nicht besonders helle Sechsjährige vor ihm. „Welch scharfe Beobachtungsgabe, cara. “
    Aimee musste ruhig bleiben, unbedingt. Schließlich war er bisher zivilisiert geblieben. „Und … und wo ist meines? Ich sagte doch …“
    „Ich weiß, was du gesagt hast. Mein Erinnerungsvermögen funktioniert durchaus“, erwiderte er kühl. „Dass nämlich un sere Ehe – wie nanntest du es? – nur auf dem Papier besteht.“
    „Richtig. Und du … Sag, musst du das tun?“
    Er öffnete Gürtel und Reißverschluss seiner Hose. „Was?“
    „Du ziehst dich aus.“
    Nicolo zog sich das Hemd über den Kopf. Harte Muskeln spielten unter samtweicher Haut. Nicht hinsehen, ermahnte Aimee sich streng. Doch nur eine Närrin würde sich diesen Anblick entgehen lassen.
    „ Si . Ich ziehe mich aus. Das mache ich eigentlich immer, wenn es spät in der Nacht ist und ich zu Bett gehen will.“
    Bei dem Blick, mit dem er sie ansah, wurden ihr die Knie weich, und ihr Puls begann zu rasen. Nicht hinsehen, nicht darauf eingehen, betete sie still vor sich hin. Lass dich nicht auf sein Spiel ein.
    „Bist du nicht auch todmüde, cara ?“ Nicolo kam auf sie zu. Das Funkeln in seinen Augen war stärker, als jedes Aphrodisiakum sein könnte. Langsam hob er die Hand und streichelte mit einem Finger über die empfindsame Haut an ihrem Hals. „Aimee“, sagte er rau, „komm zu Bett.“
    Wie hypnotisiert starrte sie ihn an, hypnotisiert von seinen Augen, seiner Stimme, dem eigenen Verlangen. Sie wollte ihn so sehr …
    „Nein!“ Es war nur ein ersticktes Flüstern. Sie rannte an ihm vorbei, floh ins Bad und verschloss die Tür hinter sich.
    „Aimee.“
    Nicolo hämmerte von außen mit der Faust an die Tür. Drinnen schluchzte Aimee laut auf und schloss die Augen.
    „Aimee, mach sofort die Tür auf!“
    Aber sie schüttelte nur den Kopf, als ob er sie sehen könnte. Nie, niemals würde sie diese Tür öffnen. Denn wenn sie es tat, dann würde sie sich ihm hingeben, und dann hätte er alles bekommen.
    Den Respekt, den sie ihrem Großvater nie hatte abringen können. Die Bank, die ihr hätte gehören sollen. Das Kind, das er in ihren Leib gepflanzt hatte …
    Und das Schlimmste – er hätte sie. Mit Haut und Haaren, mit Leib und Seele.
    Was würde dann noch von Aimee Black übrig bleiben? Nichts. Sie würde sich vollkommen auflösen. Alles, wofür sie so hart gearbeitet hatte, die unabhängige Frau, die sie geworden war …, das alles würde vom Feuer der Leidenschaft verzehrt werden.
    Doch das würde sie überleben können. Sie würde sogar aufblühen. Wenn Nicolo mehr für sie empfinden könnte als nur Lust. Wenn er tiefere Gefühle für sie empfinden könnte, wenn er sie lie…
    „Aimee, verflucht!“ Das Holz der Tür erzitterte unter einem harten Stoß. „Wann wirst du endlich mit dem Davonlaufen aufhören? Wann wirst du dir eingestehen, was du selbst willst?“
    Nie! Niemals!
    Ein erneuter Schlag gegen die Tür, doch nicht mit der Faust. Dieses Mal nutzte Nicolo seine Schulter. Die Tür schwang auf und prallte lautstark gegen die geflieste Wand.
    „Fahr zur Hölle, Nicolo!“
    „Später vielleicht“, erwiderte er grimmig. „Aber jetzt hörst du zu, was ich dir sage. Du bist meine Frau. Ich bin es leid, mit ansehen zu müssen, wie du vorgibst, dich nicht nach mir zu sehnen. Obwohl wir beide die Wahrheit kennen.“
    Besitzergreifend versuchte er sie in seine Arme zu ziehen. Sie holte aus, wollte ihn ohrfeigen, doch er hielt sie an den Handgelenken fest, drückte ihr die Arme an die Seiten, nahm ihren Mund in Besitz …
    … und schmeckte die Tränen. Genau wie im Flugzeug.
    Dio , was tat er hier nur? „Aimee.“ Er wollte ihr Gesicht anheben, sie sträubte sich. „Aimee, cara mia …“
    Ihr Weinen brachte ihn um. Mit einem leisen Fluch hob Nicolo sie auf seine Arme, hielt sie an sich gepresst und strich mit den Lippen über ihre Schläfe. „Nicht weinen“, flüsterte er, „Aimee, tesoro mio , ich bitte dich, hör auf zu weinen.“
    Seine Prinzessin war schwanger und erschöpft. Und er hatte nur an sich

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