Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
Fäuste. Es tat ihr Leid, aber es musste nun einmal etwas geschehen. "Dad, ich möchte ihn heiraten. Der Abend mit ihm war wundervoll. Wirst du mit ihm sprechen? Bitte?"
Quinn atmete tief durch. "Na schön."
Sie ging zu ihm, umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange. Dabei schloss sie die Augen und schickte ein heimliches Stoßgebet zum Himmel, auf dass ihre Entscheidung richtig sein möge.
Als sie das Wohnzimmer betrat, stand Gabe auf.
"Du kannst jetzt mit ihm sprechen", sagte sie.
"Er ist einverstanden mit unserer Heirat?"
Wie merkwürdig das klang. Unsere Heirat. Würde sie wirklich diesen Fremden heiraten, diesen Brant, ein Mitglied jener Familie, mit der ihre eigene seit Generationen kein Wort wechselte? Diesen Mann, der ihr Herz höher schlagen ließ wie noch nie ein Mann zuvor, obwohl er doch ein Fremder für sie war? Diesen Mann, dem sie von jetzt an würde vertrauen müssen?
"Nicht direkt, aber er ist bereit, mit dir zu sprechen. Und er wird sich mir nicht in den Weg stellen", erwiderte sie.
"Gut." Gabe ging zu ihr und legte die Hand auf ihre Schulter. "Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das schon hin."
Zusammen gingen sie über den Flur. Gabe legte den Arm um sie. Wie viel Kraft und Stärke er ausstrahlte. Ihr Vater war krank, und sie war im siebten Monat schwanger. Gabe dagegen war voller Energie, das zeigte sich bei jedem Schritt, den er machte, in jeder seiner Bewegungen. Sie konnten etwas von dieser Energie auf ihrer Ranch gebrauchen, das war ihr nur allzu bewusst.
Am Eingang des Zimmers, in dem ihr Vater wartete, zwinkerte Gabe ihr aufmunternd zu und schloss dann die Tür hinter sich.
Sie ging im Flur auf und ab, strich mit den Fingern über Bilderrahmen, schaute in leere Zimmer und fragte sich, was wohl zwischen den beiden Männern vor sich ging. Endlich, nach zwanzig Minuten, öffnete Gabe die Tür.
"Ashley, komm her zu uns", rief er, und seine Stimme klang geradezu fröhlich.
Wieder legte er den Arm um ihre Schulter, als sie das Zimmer betrat. Und Quinn sah nicht mehr ganz so wütend aus. Gabe hatte ihn also zumindest ein bisschen für sich gewinnen können. Das war gut.
"Dein Dad hat uns seinen Segen gegeben."
"Ich hoffe, ihr beiden wisst, was ihr tut." Quinn blickte zweifelnd von einem zum anderen.
"Das tun wir, so wie alle anderen auch, die sich auf das Abenteuer Ehe einlassen", sagte Gabe fröhlich. Ashley fragte sich wieder, wie viel ihm das Ganze wohl bedeutete.
"Wir werden darauf anstoßen, aber nicht heute", fuhr Gabe fort. "Es ist auf jeden Fall ein Tag zum Feiern, und ich wollte euch beide zu mir zum Abendessen einladen, aber dein Dad hat schon etwas vor."
Nanu? Fragend blickte Ashley ihren Vater an.
"Dusty hat heute Nachmittag angerufen. Er holt mich zum Abendessen ab. Wenn ich will, kann ich über Nacht bleiben."
"Nun, dann ein andermal. Ashley und ich werden den Abend nutzen, um die Details zu besprechen." Als Gabe sie anschaute, wünschte sie für einen Moment von ganzem Herzen, es würde eine richtige Ehe werden.
"Danke, Sir", sagte Gabe und schüttelte Quinns Hand, als dieser aufstand.
"Sie werden Ihr Wort halten? Ich verlasse mich darauf."
"Ja, Sir", erwiderte Gabe. "Ich verspreche es."
"Na, wir werden ja sehen. Der Himmel sei Ihnen gnädig, falls Sie Ashley wehtun sollten."
Für einen Moment schien Quinn wieder ganz der Alte zu sein. Plötzlich wirkte er stark und drohend.
"Ich möchte ganz sicher niemandem weh tun", sagte Gabe ernst und zog Ashley enger an sich. "Bringst du mich zur Tür, Ashley?"
"Ich glaube, er wird sich damit abfinden, wenn auch widerwillig", sagte sie draußen.
"Mit der Zeit wird es besser werden." Gabe drehte sich zu ihr um. "Ich hole dich heute Abend um halb sieben ab."
"Ich kann doch selbst fahren."
"Kommt nicht in Frage. Ich hole dich ab. Ich fange jetzt an, für dich zu sorgen."
Ashley musste lachen. "Ich bin schwanger, nicht hilflos."
"Ich weiß, aber ich möchte fürsorglich sein."
"Ach, komm! Noch vor zwei Wochen hättest du kaum ein Wort mit mir gewechselt."
"Vor zwei Wochen hatte ich dich auch noch nicht geküsst."
"Deswegen hat sich die Welt nicht verändert, und du auch nicht."
"Oh, doch", sagte er leise und strich ihr zärtlich mit den Fingerspitzen über die Wange. "Ich sagte doch schon, dass sich für mich damit alles geändert hat." Er hielt ihr Kinn fest und küsste sie zärtlich.
Als er sie endlich wieder frei gab, öffnete sie die Augen.
"Siehst du, nichts ist so, wie es war", sagte er. "Seit drei
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