Zärtlich verführt
nicht bereit aufzugeben.
Nicht, wenn Emily vor ihm lässig mit dem Basketball dribbelte
und so aussah, als würde sie ewig weitermachen können.
"Hast
du genug?" fragte sie mit einem herablassenden Grinsen.
Er
schaute zu ihr auf und hob die Hand vor die Augen, weil er durch die
tief stehende Sonne geblendet wurde. "Du siehst furchtbar
zufrieden mit dir aus."
"Für
ein schwächliches Mädchen, meinst du? Warum gibst du nicht
einfach zu, dass ich besser bin als du, und hörst auf?"
"Noch
ein Spiel." Matt richtete sich wieder auf und zog sein Hemd über
den Kopf. "Ich verdoppele den Wetteinsatz."
"Du
hast doch schon hundertfünfzig Dollar verloren. Bist du sicher,
dass du dieses Risiko eingehen willst?"
"He,
ich spiele mit einem Handicap", sagte er, fand es aber ziemlich
lahm, dass sein Knie als Entschuldigung für die verlorenen
Spiele herhalten musste.
"Ich
auch", konterte Emily. "Ich gehöre dem weiblichen
Geschlecht an."
Weiblich
oder nicht, Matt hatte vergessen, wie gut sie spielte. Auch dass sie
im Training war und er seit seiner Verletzung keinen Basketball mehr
angerührt hatte, konnte ihn da nicht trösten. Er war
entschlossen, wenigstens ein Spiel zu gewinnen. Er lief auf sie zu,
nahm ihr geschickt den Ball ab und versenkte ihn mit einem tadellosen
Wurf im Korb. "Wer zuerst zehn Punkte hat, hat gewonnen."
Eine
Viertelstunde später erzielte sie den Schlusstreffer zum für
Matt vernichtenden Endstand von zehn zu zwei Punkten.
Angeschlagen
humpelte er vom Platz und ließ sich auf die Decke fallen, die
sie auf dem Gras ausgebreitet hatten.
"Gib
es zu", sagte Emily und kniete sich neben ihn. "Ich spiele
ziemlich gut für ein Mädchen."
"Du
spielst überhaupt ziemlich gut." Matt stützte sich auf
seine Ellbogen.
Sie
nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche und reichte sie
ihm dann. "Also hast du mich nicht gewinnen lassen, richtig?"
"Gewinnen
lassen? Emily, du machst mich fertig."
"Ich
kann einfach kaum glauben, dass du tatsächlich so schlecht bist.
Nicht, dass du jemals richtig gut im Basketballspielen warst, aber
zumindest konnte man dich früher nicht so vom Platz zu fegen."
Er
funkelte sie an. "Du bist doch nicht etwa schadenfroh, oder?"
Sie
grinste, legte sich neben ihn auf die Seite und stützte den Kopf
auf die Hand, so dass sie sich direkt ins Gesicht sahen.
Mann,
ist sie hübsch, dachte Matt. Wenn es nach ihm ginge, würden
sie beide in seinem Hotelzimmer im Bett liegen. Aber dann würden
sie nackt sein, und ihre Haut würde nicht vom Basketballspielen,
sondern vom stundenlangen Liebemachen rosig angehaucht sein.
Es
war ihm ein Rätsel, wie Emily auf den Gedanken gekommen war,
dass er ihre Liebesnacht am Strand nicht aus vollen Zügen
genossen hätte. Sie war so offensiv gewesen und so sicher, was
sie wollte. Jede seiner Berührungen und Liebkosungen hatte sie
erwidert, und er hatte infrage gestellt, ob er tatsächlich der
erste Mann war, mit dem sie schlief. Das hatte ihm zu schaffen
gemacht, denn eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie ihm alles
erzählen würde. Und er hatte den Kerl finden und ihm
sämtliche Knochen brechen wollen. Der Gedanke, dass ein anderer
Mann sie auch nur angefasst hatte, erfüllte ihn mit Eifersucht.
Emily und er waren seit vielen Jahren Freunde gewesen, und in all der
Zeit hatte er nie in Erwägung gezogen, mit ihr eine körperliche
Beziehung einzugehen.
Doch
in jener Nacht hatte er an nichts anderes denken können. Er
hatte ihr erster Mann sein wollen. Matt erinnerte sich immer noch
daran, wie bereit sie für ihn gewesen war, als er in sie
eingedrungen war. Dann hatte er spüren können, dass sie
noch unschuldig war. Sie hatte scharf die Luft eingesogen, als er in
sie eingedrungen war. Zu wissen, dass sie jetzt ihm gehörte,
hatte ihn sehr glücklich gemacht.
Aber
mehr konnte aus dieser einen Nacht nicht werden, denn er hatte Pläne
und Träume, die das unmöglich machten. Also nahm er sich
vor, am Morgen wieder zum Status Quo zurückzukehren und ihre
Beziehung auf einer rein freundschaftlichen Ebene zu halten. Es war
nicht fair, und er wusste, dass er Emily wahrscheinlich wehtun würde.
Aber es gab keinen anderen Weg. Doch am nächsten Morgen waren
wie zum Hohn all seine Gefühle für Emily unverändert
stark. Sie würde nie wissen, wie schwer es ihm gefallen war,
nach Kalifornien zu gehen. Und wie sehr er in Versuchung geraten war,
alles für sie aufzugeben. Doch ohne das Football-Stipendium
hätte Matt sich das College nie leisten
Weitere Kostenlose Bücher