Zärtlich verführt
lustig."
"Du
… du Blödmann!" Hatte er eigentlich die
leiseste Vorstellung davon, wie demütigend das für sie war?
Aus Frust schlug sie ihm mit der Faust in den Magen, traf aber nur
einen Muskelstrang. Matt stöhnte kurz auf und lachte weiter.
"Das ist ja schön, dass dich das so amüsiert."
Sie erinnerte sich an einen Kursus über Strategien zur
Selbstverteidigung und versetzte ihm mit der Handkante einen harten
Schlag knapp unterhalb der Armbeuge.
Matt
packte ihr Handgelenk. "Au! Verdammt, das tut weh."
Na,
das hat wenigstens funktioniert, dachte Emily. Er lacht mich nicht
mehr aus. Allerdings konnte sie sich kaum noch bewegen, weil er sie
festhielt. "Lass mich los, du Flegel!"
"Nein,
du bist gefährlich."
Mit
der freien Hand versuchte sie, seine Finger von ihrem Handgelenk zu
lösen. Doch sofort packte Matt auch noch ihr anderes Handgelenk
und zog sie aufs Bett. Sie rang nach Atem und versuchte, sich zu
befreien. Doch es gelang ihr nicht. "Geh sofort runter von mir,
Conway."
Er
sah sie belustigt an. "Nicht bevor dich beruhigt hast."
Emily
nahm alle Kraft zusammen, um sich ihm zu entwinden, aber er drückte
sie nur noch tiefer in die Matratze. Er war einfach zu stark für
sie, zu groß und zu schwer. "Wir hatten ausgemacht, dass
du im Bett die Hände von mir lässt", erklärte
sie.
"Hör
mir zu. Dass ich dich nicht angerufen habe, hatte weder etwas mit
deiner mangelnden Erfahrung noch mit meinem mangelnden Interesse an
dir zu tun. Was wir in dieser Nacht getan haben, war bei weitem das
Erotischste, was ich jemals erlebt habe", erklärte Matt.
Sie
hörte auf zu zappeln, und ihre Wut verrauchte. "Wenn du das
nur sagst, damit ich mir weniger dumm vorkomme, bringe ich dich um."
"Bei
so einer Sache würde ich nie lügen."
Da
sein Gesicht ihr ganz nah war, konnte Emily sehen, dass es ihm ernst
damit war. Er schaute sie mit seinen dunklen Augen unverwandt an.
Sein intensiver Blick sorgte dafür, dass ihr ganz warm wurde und
sich eine Welle der Erregung in ihrem Körper ausbreitete. Auf
diese Weise sollte man definitiv nicht auf einen Freund reagieren,
sagte sie sich.
"Ich
bin nicht mehr böse", erklärte sie, weil es ihrer
Meinung nach an der Zeit war, dass er sie losließ, bevor sie
beide noch etwas Dummes taten.
"Gut",
erwiderte Matt, wandte den Blick jedoch nicht ab.
Emily
sah auf seine Hände, mit denen er sie immer noch auf dem Bett
festhielt. "Vielleicht solltest du dich jetzt in Bewegung
setzen."
Er
schob ein Bein zwischen ihre Beine, berührte die empfindliche
Haut der Innenseite ihrer Oberschenkel, und sie schnappte nach Luft.
Als er sich auf sie legte, entdeckte sie, dass sie nicht die Einzige
war, deren Gefühle über eine freundschaftliche Beziehung
hinausgingen.
"War
es das, was du dabei im Sinn hattest?" fragte er.
Sie
wollte ihm entgegenkommen und alles nehmen, was er ihr geben wollte.
Aber sie wusste, dass es ein Fehler wäre. Und sie wusste, dass
er sie küssen würde, wenn sie das Ganze nicht schnell
beendeten. Denn wenn er sie erst einmal küsste, würde sie
sich nicht mehr gegen seine Anziehungskraft wehren können. "Ich
werde nicht mit dir schlafen, Matt."
Er
starrte sie einige Sekunden lang an. Dann fluchte er leise und ließ
ihre Hände los. Er rollte sich auf die Seite neben sie und legte
den Arm über seine Augen.
Emily
setzte sich hoch und stieß mit dem Finger in seine Seite. "Bist
du okay?"
"In
fünf Minuten werde ich es sein. Wenn ich einen Eiskübel
hätte, in den ich meinen Kopf stecken kann, vielleicht auch
schon ein bisschen früher."
Die
Tatsache, dass er einen Eiskübel brauchte, nachdem er sie
berührt hatte, versetzte ihr einen Stich. "Ich fürchte,
damit kann ich nicht dienen."
Matt
seufzte tief und setzte sich dann ebenfalls auf. "Du hast dich
verändert, Emily. Du bist nicht mehr der zähe Teenager, der
du vor elf Jahren warst."
"Nein?"
"Nein."
Er warf ihr einen Blick zu. "Jetzt schlägst du wie ein
Mädchen."
Jetzt
forderte er sie wirklich mit allen Mitteln heraus, und ihr Kampfgeist
erwachte. "Mag sein, dass ich wie ein Mädchen schlage, aber
ich wette um zwanzig Dollar mit dir, dass ich beim Basketball immer
noch mehr Körbe werfen kann als du."
Mit
einem breiten Grinsen nahm er die Wette an. "Abgemacht."
6.
Kapitel
Völlig
außer Atem, stützte Matt sich im Park mit den Händen
auf den Oberschenkeln ab. Die Muskeln in seinen Beinen schmerzten,
sein Knie tat fürchterlich weh, und seine Klamotten waren
durchgeschwitzt. Aber er war trotzdem noch
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