Zärtlich verführt
verrückt
machst. Deine Eltern verkaufen dir das Grundstück, und du wirst
bald dein Blumengeschäft haben."
Ja,
ich sollte wirklich guter Dinge sein, dachte Emily. Ihre Eltern
würden ihr nächste Woche das Grundstück überschreiben.
Sie würde drei Viertel der Summe anzahlen und den Rest innerhalb
der nächsten zwei Jahre in Raten abstottern können. Endlich
nahmen ihre Eltern sie ernst. Die Bank hatte bereits angedeutet, dass
man Emily auf Grund ihres untadeligen Rufs und des gut durchdachten
Konzepts ein Darlehen bewilligen würde. Sie hatte alles, wofür
sie so hart gearbeitet hatte, und war trotzdem nicht zufrieden.
Zunächst
hatte sie Matt die Schuld daran gegeben. Aber nach ihrem Gespräch
mit Ty heute Morgen hatte sich ihre Wut auf ihn gelegt. Wenn sie an
Matts Stelle gewesen wäre, hätte sie wohl genauso reagiert.
Der Mann war loyal bis zum Umfallen. Und obwohl sie es besser
gefunden hätte, wenn er ihr die Wahrheit erzählt hätte,
verstand sie seine Gründe, es nicht zu tun. Sie wollte ihn für
die Dinge hassen, die er getan hatte. Aber die Liebe, die sie für
ihn empfand, ließ das nicht zu. Erst da war ihr klar geworden,
dass sie unglücklich darüber war, bei Alex aufzuhören.
Sie liebte den Job, so stressig und frustrierend er auch manchmal
sein konnte. Es war nicht nur das Geld gewesen, weshalb sie so viele
Überstunden gemacht hatte. Sie war auch stolz darauf gewesen,
den Laden am Laufen zu halten.
Alex
lehnte sich näher zu ihr. "Lass deiner Fantasie einmal
freien Lauf. Wenn du alles auf der Welt haben und dir einen Job
aussuchen könntest, was würde das sein?"
"Ich
würde eine Gärtnerei wie deine haben wollen",
erwiderte sie, ohne zu zögern.
"Mal
angenommen, du hättest die Möglichkeit, Marlette zu kaufen.
Würdest du das tun?"
"Davon
kann ich nur träumen. Das kann ich mir nicht leisten. Und selbst
wenn ich es könnte, fehlt uns im Moment die notwendige
Kundschaft. Ich wäre schon am Ende, bevor ich richtig angefangen
hätte."
"Und
wenn du genügend Aufträge in der Tasche hättest?"
"Alex,
wir wissen beide, dass wir in diesem Jahr fast alle Kunden verloren
haben. Es gibt keine Garantien."
"Und
wenn es welche gäbe?"
Emily
brannte jetzt darauf zu wissen, worauf er eigentlich hinauswollte.
"Okay, was ist los? Weißt du, warum uns die Konkurrenz so
viele Kunden abspenstig machen konnte?"
Er
grinste. "Denk mal nach, Emily. Woher wusste ich wohl, dass dein
Millionär keine Angebote bei anderen Gärtnereien eingeholt
hatte? Wer hat hier Zugang zu all den Informationen, mit deren Hilfe
uns die Konkurrenz so oft ausstechen konnte?"
"Du
warst das?" fragte sie fassungslos. "Du hast Interna
ausgeplaudert?" Der Verrat war so groß, dass sie wie vor
den Kopf geschlagen war. "Aber warum? Ich habe so hart
gearbeitet …"
"Ein
Geschäft ist immer günstiger zu haben, wenn es kurz vor dem
Konkurs steht. Meine Mutter hat jetzt endgültig die Nase voll
und will verkaufen. Du wirst Marlette zu einem Spottpreis bekommen."
"Ich?"
"Ja, du. Du wirst Marlette kaufen", sagte Alex.
"Willst
du damit sagen, dass du das Geschäft absichtlich ruiniert hast,
damit ich es mir leisten kann, die Gärtnerei zu kaufen?"
"Ich
bin nicht so inkompetent, wie du denkst."
"Bist
du verrückt?" Emily konnte nicht glauben, dass er das für
sie tun würde. Mit Marlette bestritt Alex seinen
Lebensunterhalt. Er würde die Gärtnerei später einmal
erben. "Was willst du dann tun? Wo willst du arbeiten?"
"Irgendwo
anders. Ich hasse dieses Geschäft hier schon, seit es meine
Mutter gekauft hat. Du und dein leidenschaftlicher Einsatz für
Marlette wart das Einzige, was mich hier gehalten hat. Aber jetzt
will mich verändern."
Emily
wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte das alles kaum fassen.
"Ist das denn deiner Mutter gegenüber fair?"
"Mein
Vater hat ihr nach seinem Tod ein Vermögen hinterlassen. Sie hat
genug Geld."
"Aber
was ist mit den Kunden, die wir verloren haben?"
"Ich
habe für das Frühjahr bereits Verträge mit einem
Dutzend neuer Kunden abgeschlossen", sagte Alex. "Also, was
sagst du dazu?"
"Ja!"
rief Emily. "Ja, ich kauf den Laden!" Mir wird Marlette
Landscape gehören, dachte sie. Ich kann die Gärtnerei ja
dann in Douglas Landscape umbenennen. Sie war völlig aus dem
Häuschen und konnte es kaum erwarten, es Matt zu …
Und
in diesem Moment legte sich ihre Begeisterung wieder. Sie würde
Matt nicht mehr sehen. Das würde ihr zu sehr wehtun. Sie hatte
schon entschieden, dass es das Beste für
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