Zärtlich verführt
jemand, und Matt bemerkte, dass Ty
hinter ihm stand. "Willst du so einfach aufgeben?"
"Mir
bleibt keine Wahl", meinte Matt. "Meine Investoren sind
abgesprungen, und um alles selbst zu finanzieren, ist das Risiko zu
hoch. Das Restaurant hier zu bauen, wäre ein Fehler gewesen. Ich
wollte es die ganze Zeit nur nicht wahrhaben."
"Matt,
ich habe nicht von dem Restaurant gesprochen."
"Ich
weiß."
"Sie
wird sich wieder einkriegen."
"Das
denke ich nicht. Und ehrlich gesagt, ich kann es ihr nicht verübeln,
wenn sie mich für alle Zeiten hasst. Seit ich zurück bin,
habe ich sie nur enttäuscht. Ich habe alles vermasselt."
"Und
jedes Mal, wenn du einen Fehler machst, verzeiht sie ihn dir
schließlich. Außerdem war es dieses Mal wirklich meine
Schuld. Ich hätte mich nicht einmischen, sondern den Dingen
einfach ihren Lauf lassen sollen."
"Soll
das heißen, du wusstest …"
"Dass
zwischen euch beiden etwas ist?" unterbrach ihn Ty. "Wer
nicht? Ihr beiden wart unzertrennlich, seit ihr acht Jahre alt wart."
"Wir
waren nur gute Freunde." Zumindest bis zu der Nacht am Strand,
dachte Matt.
Als
du aufs College gegangen bist, war sie ein Wrack. Ich wusste, dass
zwischen euch etwas geschehen war. Du hast dich ziemlich lange sehr
rar gemacht, und sie hat zu sehr betont, dass sie das nicht weiter
kümmert. Ich habe sie bestimmt ein Dutzend Mal gefragt, ob sie
nach Kalifornien mitkommen will. Und sie hat jedes Mal Nein gesagt.
Euch beide wieder zusammenzubringen, war nahezu unmöglich."
"Willst
du damit sagen, dass du das nur inszeniert hast?" fragte Matt
ungläubig.
"Mehr
oder weniger. Ich wusste nicht, dass Emily und Alex kein richtiges
Paar waren. Ich wusste nur, dass etwas nicht stimmte. Sie war nicht
glücklich." Ty grinste. "Aber Alex' illegale
Machenschaften habe ich erfunden, weil du keinen besonders
kooperativen Eindruck machtest. Ich musste einen plausiblen Grund
erfinden, damit du mir halfst."
Matt
schüttelte den Kopf. "Und ich bin prompt darauf
hereingefallen."
"Ja,
du bist manchmal sehr schwer von Begriff, obwohl du so viel Erfolg
und Geld hast. Diese Leute, mit denen du verkehrst, passen einfach
nicht zu dir. Und Emily ist unausstehlich, seitdem du weg bist."
"Sag
ihr nichts davon."
"Das
habe ich schon."
Matt
hob die Augenbraue. "Was hast du ihr genau erzählt?"
"Alles,
was ich auch dir gesagt habe", antwortete Ty.
"Und
du bist mit heiler Haut davongekommen? Sie hasst nichts mehr, als
wenn du und deine Eltern euch in ihr Leben einmischt."
"Ich
habe es ihr gesagt, weil ich nicht mehr zusehen kann, dass ihr beide
so unglücklich seid. Ihr liegt mir beide zu sehr am Herzen, um
nichts dagegen zu unternehmen."
Matt
versuchte, seine Rührung zu verbergen. "Was hat Emily dazu
gesagt?"
"Sie
hat mich in den Magen geboxt. Dann hat sie angefangen zu weinen und
mich umarmt."
Auf
dem Bauplatz nebenan wurde die Abrissbirne in Position gebracht. "Das
war's", sagte Matt.
"Du
wirst das Gebäude also wirklich abreißen lassen? Du lässt
diese Leute gewinnen?"
Es
geht nicht darum, zu gewinnen oder zu verlieren. Die Wahrheit ist,
dass ich es müde bin, mich ständig beweisen zu müssen.
Es ist mir egal, was die Leute in Chapel über mich denken. Ich
weiß, was ich alles erreicht habe. Und nur das zählt."
"Was
wirst du jetzt tun? Irgendwo anders ein neues Restaurant bauen?"
fragte Ty.
Matt
schüttelte den Kopf. "Ich denke darüber nach, die
Touchdown-Kette zu verkaufen. Ich habe einige gute Angebote. Ich
könnte mir eine Auszeit nehmen und dann entscheiden, was ich als
Nächstes tun will. Aber der Gedanke, es allein zu tun …"
Es fiel ihm schwer, seine Gefühle auszusprechen. Er wollte es
nicht ohne Emily an seiner Seite tun.
Ty
legte ihm die Hand auf die Schulter. "Lass ihr Zeit. Sie wird zu
dir zurückkommen."
"Wie
schlimm steht es?" fragte Alex, der auf Emilys Schreibtischkante
saß.
"Sehr
schlimm", meinte Emily. "Wir können den Betrieb wohl
nur noch bis Ende des Sommers aufrechterhalten."
Alex
trank einen Schluck von seiner Diätlimonade. "Schade."
"Schade?"
wiederholte sie total frustriert. "Ich sage dir, dass Marlette
seine Türen schließen und das ganze Personal entlassen
werden muss, und dein einziger Kommentar ist 'Schade'? Ich habe alles
versucht, um deinen Laden aus den Miesen herauszubekommen."
"Und
du hast dich wirklich tapfer geschlagen. Gib es auf, Schätzchen."
"Ich
kann nicht glauben, dass du so leichtfertig damit umgehst."
"Und
ich kann nicht glauben, dass du dich deswegen so
Weitere Kostenlose Bücher