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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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setzte sich rittlings auf das Motorrad. Mit Hilfe seiner starken Oberschenkelmuskeln hob er die schwere Maschine von der Seitenstütze. »Rauf mit dir! Hinter mich!«
    Sie schwang ein Bein über die Sitzbank und rutschte dann nach vorn, bis ihr Becken an sein Gesäß stieß. Die Arme schlang sie um seine Taille. »Fertig.«
    Sein Herz dröhnte wie eine Trommel in seiner Brust.
    Er musste zugeben, dass nicht nur ihre Brüste an seinem Rücken ihn verrückt machten. Ihre Finger zogen jede Erhebung und Vertiefung seiner Bauchmuskeln nach. Langsam. Begleitet von undeutlichen, anerkennenden Lauten.
    Er bedeckte ihre unartige Hand mit seiner.
    »Mädchen, sei nicht so grausam.«
    »Ich habe mir fest vorgenommen, dich zu verführen«, gab sie zurück.
    Er lachte auf. »Sehr sportlich von dir, mich zu warnen. Aber wenn du so weitermachst, garantiere ich nicht dafür, dass ich die Maschine auf der Straße halten kann.«
    Ihre Finger hörten auf, ihn zu martern.
    »Ich wünschte, die Dinge lägen anders«, sagte sie und lehnte sich mit einem entspannten Seufzer an ihn.
    Unsicher, was er von diesem Gefühlsausbruch halten sollte, betätigte Murdoch den Starter, und die Maschine erwachte tief und röhrend zum Leben. Wunschdenken hatte sich bei ihm noch nie als produktiver Zeitvertreib erwiesen. Er war mehr der zupackende Typ, der die Dinge selbst in die Hand nahm. In letzter Zeit war das Leben dabei allerdings nicht sehr kooperativ gewesen.
    Er legte den Gang ein, jagte den 1600-Kubikzentimeter-Motor hoch und schoss an dem Audi vorbei aus der Garage und die lange Zufahrt hinunter. Leider legte das Motorrad die Strecke in bemerkenswert kurzer Zeit zurück. Er hatte sich noch kaum an das tiefe Vibrieren des Zwillingsmotors gewöhnt, als sie schon das Tor erreichten.
    Er blieb kurz stehen, um nach Kiyoko zu sehen, die ihm den erhobenen Daumen zeigte, dann lenkte er die Maschine mit einem satten Dröhnen zurück Richtung Haus.
    Seine Maschine, seine Frau und vor ihm eine Straße.
    Konnte es noch besser kommen?
    Als sie sich der großen Kiefer näherten, die die Abzweigung der Zufahrt zwischen Garage und Haus markierte, entdeckte er ein Grüppchen Personen vor dem Haus. Webster, MacGregor und Emily. Sie waren offenbar in eine hitzige Diskussion verwickelt.
    Er hielt sich rechts und brachte das Motorrad vor der Veranda zum Stehen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er, während er den Helm abnahm.
    »Wo, zum Henker, bist du den ganzen Morgen gewesen?«, wollte Webster wissen.
    Murdoch ging nicht darauf ein. Stattdessen half er Kiyoko vom Motorrad und stieg dann selbst ab. »Will mir vielleicht mal jemand sagen, was los ist?«
    »Asasel ist nicht tot.«
    Murdochs Blick begegnete dem von Webster. »Ich habe ihn mit meinen eigenen Händen durchbohrt«, sagte er leise. Es klang, als wollte er einen Streit mit Webster anzetteln.
    »Du hättest ihm lieber den Kopf abschlagen sollen. Laut Uriel kann ein gefallener Engel einen Stich ins Herz überleben.«
    Murdoch blickte zu Emily hinüber, als könnte sie allein ihm die Wahrheit sagen.
    Sie nickte. »Aber er behauptet nicht, dass die Lösung ist, Asasel zu enthaupten. Im Gegenteil, er sagte, dass man ihn nicht erledigen kann, indem man ihm körperlichen Schaden zufügt.«
    »Es muss also eine magische Lösung geben«, vermutete Kiyoko.
    »Das Problem ist nur«, erwiderte Webster, »dass der Deckzauber, mit dem Stefan die Ranch belegt hat, jeden Zauber verhindert.«
    »Dann müssen wir ihn eben wieder aufheben.«
    »Das wird ohne Stefan verflucht schwierig«, gab Murdoch zu bedenken. »Und niemand hatte bisher Glück damit, den Trottel aus seinem dämlichen Wohnwagen zu locken.«
    Einen Augenblick lang sagte keiner ein Wort.
    Dann ließ sich Emily vernehmen: »Ich wette, Sora könnte es.«
    Murdoch hob die Augenbrauen. »Was? Stefan dazu überreden, sich wieder blicken zu lassen, oder den Zauber neutralisieren?«
    »Den Zauber neutralisieren.«
    Er wandte sich an Kiyoko. »Was meinst du? Könnte er das?«
    »Er ist ein talentierter Magier. Es ist durchaus möglich.«
    »Die Aufhebung des Deckzaubers nützt allen«, bemerkte MacGregor. »Uns, aber auch den Dämonen. Bevor wir das tun, müssen wir wissen, wie wir Asasel unschädlich machen können.«
    »Ich habe etwas, das uns helfen könnte«, sagte Emily. Sie öffnete die Hand, um den anderen die Scherbe des Zerbrochenen Glorienscheins zu zeigen. »Er ist ein Engel, oder? Diese Scherbe sollte ihn also ausschalten, wie sie Uriel ausgeschaltet hat.

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